Horst Lux

Es war ein Dienstag ...

Dieser Morgen war richtig bescheuert. Yes, Sir.
Rutsche im Bad aus, prelle mir den Steiss. Verbrenne mir am heissen Kaffee die Lippen.
Trete auf dem Gehweg in eine »Mine«.
Muss darauf die Schuhe wechseln. Also zurück.
Drei Treppen hinauf. Gut, dass ich zurückkam. Hatte vergessen, die Tür abzuschliessen.
Wiederum drei Treppen runter.
Die alte Frau Müller aus dem Zweiten fragt, ob ich ihren Müll mitnehmen kann. Bin ein ja ein Gutmensch.
Weiter zur Müllbox. Na fein, alles überfüllt.
Aber davor ist ja noch Platz. Widerstrebt mir zwar, aber es muss sein.
Garagentor geht nicht auf. Batterie des Öffners scheint leer zu sein. Also wieder drei Treppen,
um den manuellen Schlüssel zu holen.
Wo zum Teufel ist das Ding? Sieben Schubladen durchwühlen. Heureka - ich hab ihn!
Wieder runter. Drei Treppen, na klar.
Garage ist endlich offen. Erschöpft sinke ich hinter das Lenkrad. Geschafft.
Denkste. Der Tiger springt nicht an. Streikt.

Ich auch, ab jetzt. Aber nach -zig Versuchen läuft der Motor. Im Schneckentempo geht es vorwärts.
Schnecke mit Haus, klar.
Schüler aus dem Nachbarhaus zu Fuss unterwegs. Überholte sie vor 'ner Viertelstunde. Jetzt überholen sie mich.
Mein Vorteil: Ich sitze, sie laufen.
Verkehrschaos in der Innenstadt. Ampeln alle auf Null geschaltet. Ein Versuch, ohne Elektrizität zu leben?
Ich nehme das zur Kenntnis, mehr aber auch nicht.
Bin ich eine weisse Versuchsmaus?
Endlich, meine Firma in Sicht. Was ist da los? Wo kommen die ganzen Blaulichter da vorn her?
Polizei. Krankenwagen. Feuerwehr.
Straße gesperrt. Wie komme ich jetzt zur Arbeit? Frage einen Blauuniformierten.
Antwort befriedigt mich leider überhaupt nicht.
Das Bürohaus brennt. Da war auch mein Arbeitsplatz. Es ist traurig, katastrophal.
Aber ich lache, lauthals! Alle Umstehenden schauen mich entsetzt an. Warum eigentlich? Habe ich einen Schock erlitten?
Ich sehe auf meine Uhr. Ist heute Freitag der Dreizehnte?
Nein.
Es ist Dienstag, der Siebzehnte!

Womit bewiesen wäre, dass Aberglaube Unsinn ist ...

 

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.02.2016. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Jahre wie Nebel: Ein grünes Jahrzehnt in dunkler Zeit von Horst Lux



Es wurde sehr viel geschrieben über jene Jahre der unseligen Diktatur eines wahnwitzigen Politikers, der glaubte, den Menschen das Heil zu bringen. Das meiste davon beschreibt diese Zeit aus zweiter Hand! Ich war dabei, ungeschminkt und nicht vorher »gecasted«. Es ist ein Lebensabschnitt eines grünen Jahzehnts aus zeitlicher Entfernung gesehen, ein kritischer Rückblick, naturgemäß nicht immer objektiv. Dabei gab es Begegnungen mit Menschen, die mein Leben beeinflussten, positiv wie auch negativ. All das zusammen ist ein Konglomerat von Gefühlen, die mein frühes Jugendleben ausmachten. Ich will versuchen, diese Erlebnisse in verschiedenen Episoden wiederzugeben.

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