Alfred Koll

Hommage an die Nichtwähler

 


Stell dir vor; es sind Wahlen und keiner geht hin.

Mit Sicherheit wären wir die größten Spielverderber, die sich Politiker überhaupt vorstellen könnten.
Und ihre Enttäuschung wäre vollkommen zu Recht und im gewissen Sinne auch nachvollziehbar. Nie
sind die Bürger wichtiger und werden von ihnen ernster genommen, wie gerade zu den Wahlen. Das
mit Nichtwählen zu bestrafen, das wäre einfach ungerecht und unfair.
Aber Politiker wären keine Politiker, wenn sie nicht auch für solch eine “Katastrophe” vorgesorgt hätten.
Kraft ihres Amtes und sich der Richtigkeit ihres Handelns ständig bewusst, (vor allem wenn es darum geht,
in die eigene Tasche zu wirtschaften,) wird das Wählen gehen, zur Bürgerpflicht hochstilisiert.

Ab zur Wahl, wählen ist Bürgerpflicht! ....
- aber wen sollen wir denn wählen?
- Das ist doch klar, wie immer! ....!!
- ja, aber dann brauchen wir doch nicht zur Wahl zu gehen.

Das ist ihnen inzwischen so gut gelungen, dass sich Nichtwähler schon fast so fühlen müssen, wie die 
Raucher, gegenüber den Nichtraucher, denn diese Manipulation hat sich durchgesetzt.
Die “verdummte Masse” fühlt sich, wenn es um Pflichten geht, bei der Ehre gepackt, (ungeachtet der
Pflichten der Politiker,) wird von ihnen auf Teufel komm heraus, gewählt. - Unverständlicher weise jene,
die am Meisten in der Kritik stehen.
Wer nicht zur Wahl geht, hat in der Masse nichts zu suchen. In ihren Augen ist das nämlich aüßerst dumm.
Stärkt man doch damit die rechtsorientierten Parteien - so wird es selbst von den Medien dargestellt - weil
man weiß, dass sich die Mehrheit dagegen sträubt, weil in ihren Köpfen noch die Nazizeit existiert, mit der
die Gutmenschen auf keinen Fall in Verbindung gebracht werden möchten. Dabei sind die Meisten noch 
nicht einmal in der Lage zwischen links und rechts zu differenzieren. Setzt man vor beides das Wort;
Faschismus, dann besteht überhaupt kein Unterschied.

Seit 1945 wurden immer nur die beiden etablierten Parteien gewählt und solange die Masse nicht umdenkt
und über alternativ Wahlen nachdenkt, wird sich auch nichts ändern, was ich für dringend notwendig halte, in
Anbetracht dessen, wie es z.T. um unser Land bestellt ist.
Woran können sich die mitdenkenden "Dummen" denn orientieren, um doch noch zur Wahl zu gehen?
An den Volksvertretern? Das ist uninteressant, denn denen kann man nur vor die Köpfe schauen und was darin
vorgeht, bleibt der Öffentlichkeit ein Geheimnis und zwar solange, bis sie die Auswirkungen zu spüren bekommt.
(Dann ist es zwar zu spät, aber bis zur nächsten Wahl auch wieder vergessen.)
Dann eben die Wahlprogramme. Damit mag sich die Masse zufrieden geben, aber die mitdenkende “Dummen”
erkennen sehr schnell, dass alle Programme darauf ausgelegt sind, auf das, was die Bevölkerung gerne hätte
oder was ihr fehlt.
Das sagt aber zugleich auch aus, was bisher versäumt wurde und das zieht sich durch alle Parteien. Demnach
wäre es egal, welche Partei man wählt, denn alle versprechen nur von guten Vorhaben und Vorsetzen.

Auch die regierenden Parteien machen noch Versprechungen, obwohl sie es in der Hand gehabt hätte, diese
Versprechungen schon längst in die Tat umzusetzen. Damit hätte sich der Wahlkampf für sie schon erübrigt.
Wäre das so, dann sähe ich mich auch verpflichtet zur Wahl zu gehen. Da sie das aber nicht schafften,
habe ich es bisher alternativ versucht - auch anderen einmal die Chance zu geben, ihr Versprechen (nicht) in die
Tat umzusetzen. Da ich bisher zu einer chancenlosen Minderheit gehörte, beuge ich mich der Macht der Masse
und  lasse sie wählen. was sie für richtig hält, denn sie entscheidet.

Mich als Nichtwähler zu diskriminieren, nur weil ich es aufgegeben habe, etwas Unsinniges zu tun, ist intolerant und
wertet zugleich die Unsinnigkeit jener auf, die es nicht anders haben wollen. Weil das so ist, wird sich nichts ändern,
ganz im Gegenteil! Die Masse suggeriert doch den Politikern, mit ihren Machenschaften zufrieden zu sein. Da liegt es
doch nahe, dass sie auch noch weiter gehen werden.
Mir ist jeder Nichtwähler sehr sympathisch. Wenn ihre Meinung sonst auch keine Beachtung findet, dann ist es immerhin
eine Genugtuung, nach der Wahl zu erfahren, wie groß der prozentuale Anteil von Nichtwählern war.

Hier möchte ich ausnahmsweise mal nicht Faulheit und Bequemlichkeit den Vorrang geben, sondern ich sehe es als eine
Art stillen Protest, gegen das, wie es zur Zeit ist . Und wie ist es?

- Es wird über die Köpfe der Bevölkerung regiert,
- Übermäßige Bevormundung und Reglementierung,
- Die Schere zwischen arm und reich geht immer weiter auseinander,
- Beteiligung an Kriegen, mit denen wir eigentlich nichts zu tun haben,
- Es hat den Anschein, dass die Flüchtlinge wichtiger sind als als eigene Volk,
- Ganz abgesehen davon, dass man millionen Fremde, unkontrolliert ins Land lässt, usw.

Nur schade, daß sich die Nichtwähler nicht auf die gleiche Alternative einigen können, sonst würde sie das Rennen
machen.
Aber jene, die sich dessen rühmen, die Wahl gewonnen zu haben, sollten bedenken, dass sie das ohne die
Zustimmung der meisten Bürger erreicht haben und würde die Zahl weiter ansteigen, dann müsste auch dem dümmsten 
Politiker klar werden, dass die Bevölkerung nicht zufrieden ist.
Aber es liegt mir fern, nur auf die Politiker zu schimpfen, denn letztendlich tun sie nur das, was die Masse zulässt.
Aber damit  die Masse es zulässt, dafür sorgen die Politiker mit Tricks, die die Gesellschaft spaltet.

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.03.2016. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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