Nicolai Rosemann

San Francisco Bay

San Francisco Bay

Was bisher geschah:
Ein Projekt der Amerikaner gerät außer Kontrolle, ausgerechnet dann, wenn der mächtigste Mann der Welt es inspizieren will. Die M1, die neueste Generation der Roboter, laufen auf dem Fabrikschiff USS Detroit Amok und töten alle Forscher, die sie deaktivieren könnten. Als das Schiff dann von zwei Raketen getroffen sinkt, scheinen die M1 vernichtet. Aber ein M1 ist entkommen und konnte sich auf eine Rettungsboje retten.
Später wir d sie von einem japanischen Fischkutter geborgen, der auf dem Weg nach San Francisco ist.

Ein Fischkutter der japanischen Handelsmarine fuhr gerade in den Hafen von San Francisco ein. Kim Wang beobachtete ihn beiläufig aus dem Augenwinkel – das Rätselheft war viel interessanter als irgendein Fischkutter. Obwohl er weit weg von Japan war.
Er sah wie er anlegte und griff zu einem Stift. Er schrieb „Pazific Pearl“ auf einen Block und wendete sich wieder seinem Heft zu. Als sein Mitarbeiter Biff Washington vorbeikam, gab er ihm den Zettel. „Lass mal die Daten darüber laufen. Ist weit weg von Zuhause.“

Die „Pazific Pearl“ lag jetzt bereits 4 Stunden im Hafen und nichts hatte sich gerührt. Kein Matrose war auf Deck, keine Fahne gehisst. Das Deck war von Algen übersät und stank erbärmlich nach Fisch und Verwesung.
Lt. Francis Gorman stand auf dem Deck und sah sich um. Hinter ihm standen Alan Berry und Michael Crowe. Beide trugen ein Gewehr.
„Scheint verlassen zu sein.“ sagte Crowe.
„Gut erkannt. Aber wer hat es in den Hafen gelenkt? Es ist bestimmt nicht getrieben, das steht fest.“ sagte Berry.
„Vielleicht waren die Motoren an und das Ruder ist verklemmt.“ sagte Crowe darauf hin.
„Gute Idee, Sergeant. Überprüfen Sie die Kommandobrücke und sammeln Sie dann die anderen ein. Deck für Deck. Etwas Bewegung schadet nicht.“ sagte Gorman und grinste hämisch.
„Immer muss ich die anderen einsammeln. Was macht Berry?“ sagte Crowe beleidigt.
„Der putzt das Deck und besorgt mir einen Liegestuhl. Die Sonne kommt raus.“ sagte Gorman und setzte seine Sonnenbrille auf.
Beide Soldaten wollten gerade Protest einlegen, als unter Deck Schüsse fielen.
„Alle Mann an Deck!“ brüllte Gorman ins Funkgerät und zog seine Pistole aus dem Halfter. „Crowe, sichern Sie die Tür, Berry, keiner verlässt das Schiff!“ befahl er.

Unter Deck lieferten sich Lawrence Forst und Frederic Hudson eine wilde Schießerei mit zwei Robotern. Langsam zogen sie sich zurück.
„Wo bleiben Vasquez und Drake?“ rief Frost während er sein Gewehr nachlud.
„Ich glaube die sind durch die andere Tür verschwunden.“ antwortete Hudson und begann eine Treppe hochzusteigen. „Beeilung, Frost. Gleich knallt es da unten!“ rief Hudson und zog eine Handgranate aus dem Gürtel.
Frost sprang die Treppe immer drei Stufen auf einmal nehmend hoch. Hinter ihm riss die Granate ein riesiges Loch in den Bug des Kutters. Schnell trat Wasser ein.
„Der geht auf deine Rechnung, Hudson.“ sagte Frost und rannte die nächste Treppe hoch. Dort war eine Luke. Er versuchte sie zu öffnen, sie war aber fest verschlossen.
„Die ist von außen verriegelt, Hudson. Wir sitzen fest.“ sagte Frost. Das Wasser stand ihm bis zum Knöchel.
„Was würdest du nur ohne mich machen?“ rief Hudson von unten und gab Frost eine Packung Plastiksprengstoff. Forst schmierte es an die Kanten der Luke und brachte einen Zünder an. „Tauchstation!“ rief er und sprang ins Wasser. Hudson tauchte auch ab. Über ihnen flog die Luke in die Luft.

Plötzlich explodierte hinter Gorman eine Luke und flog gut acht Meter in die Luft und dann ins Meer. Er drehte sich um und richtete die Pistole auf den Schacht.
„Berry. Herkommen. Sichern Sie die Luke. Wenn sich was bewegt, schieß es ab.“ sagte er und half Maria Ferro aus einer anderen Luke.
„Was war da unten?“ fragte er.
„Roboter, Sir. Mindestens zwölf Roboter. Einen hab ich erledigt, glaube ich zumindest. Der ganze Laderaum ist eine einzige Fabrik. Aber die Maschinen standen still. Die Crew ist verschwunden, Sir.“ antwortete sie.
„Wer hat das Feuer eröffnet?“ fragte Gorman.
„Die Roboter, Sir. Dann wurden wir getrennt. Hicks und Vasquez sind durch die Halle gerannt und in den Maschinenraum, Hudson und Frost sind in Sektor C verschwunden. Wo sie sind weiß ich nicht. Drake war mit mir unterwegs.“ antwortete Ferro und wollte das Schiff verlassen.
„Halt. Keiner verlässt das Schiff bis alle da sind.“ befahl Gorman.
„Aber Sir. Das Schiff hat bereits Schlagseite und sinkt.“ rief Berry.
„Passen Sie lieber auf ihr Loch auf, Soldat!“ antwortete Gorman scharf.

Hudson und Forst waren unter Wasser und beobachteten die Gestalt, die an der Luke stand.
Als sie sich einen Moment weg drehte, nickte Frost. Beide stießen sich ab und tauchten gleichzeitig auf.
Sie packten Berry, der gar nicht wusste, wie ihm geschieht, an den Beinen und warfen ihn zu Boden. Berry schrie vor Überraschung auf und hämmerte mit beiden Fäusten auf Hudsons Kopf ein.
„Keine Bewegung.“ befahl Gorman und richtete seine Pistole auf Frost. Als er ihn erkannte, ließ er die Waffe sinken. „Wo haben Sie gesteckt, Soldat? Das ist kein Picknick.“
„Wir hatten Probleme mit einigen Maschinen, Sir. Aber zum Glück haben wir den Ausgang gefunden, Sir. Aber ich empfehle das Schiff zu verlassen. Hudson hat ein riesiges Loch in den Bug gesprengt.“ antwortete Frost und stand auf.
Gorman nickte: „Abmarsch.“
Plötzlich erschienen zwei Arme und ein Kopf im Loch, das Hudson frei gesprengt hatte. Ein Lasersuchgerät tastete die Umgebung ab.
Gorman zog zum dritten Mal seine Pistole und schoss dem Roboter vier Kugeln in den Kopf. Der Roboter sackte zurück und blieb an den Rändern der Luke hängen.
„Crowe, Hudson. Nehmen Sie dieses Ding mit. Ich will wissen, was euch da angegriffen hat.“ befahl Gorman und verließ das Schiff, das mittlerweile extreme Schlagseite hatte.
Frost verließ als letzter das Schiff. Zwei Minuten später war der Kutter gesunken.

„Haben Sie dieses Ding identifizieren können?“ fragte Gorman den Techniker Clark Lane.
„Ja, Sir. Es ist ein Fischverarbeitungsroboter der Japaner, ein Prototyp. Aber jemand oder etwas hat die Werkzeuge zur Fischverarbeitung durch Maschinengewehre ersetzt. Es ist aber eine mir unbekannte Technologie.“
„Was ist mit der Legierung?“ fragte Gorman.
„Die konnte ich identifizieren. M1, militärisch.“ antwortete Lane.
Gorman nahm ein Telefon und rief das Hauptquartier der Sicherheit in San Francisco.
„Wir haben einen Sicherheitsalarm der Stufe 1. Ich will alle Straßen dicht haben. Keiner kommt rein oder raus. Wir durchsuchen die ganze Stadt und evakuieren alle Zivilisten. Jeder Todesfall, egal durch was verursacht, landet auf meinem Schreibtisch. Und rufen Sie die Nationalgarde. Ich will 1500 Soldaten zur Unterstützung meiner Männer plus die Leute für die Evakuierung. Wir haben mindestens einen M1 in der Stadt, der nur eines will – Töten.“ befahl er.
„Verstanden Sir. Ich werde sofort alles vorbereiten. Was ist das?“
„Was, Leutnant. Was sehen Sie“ fragte Gorman den Verbindungsoffizier.
„Jemand hat unser Verteidigungssystem im Norden durchbrochen. Durch die Kanalisation. Der Eindringling kommt auf die Zentrale zu.“ sagte er Leutnant und entsicherte eine Waffe. „Er steht vor der Tür. Eindeutig ein Androide. Verdammt. Er bricht die Tür mit nur einer Hand auf! Hilfe!“ rief er. Dann riss der Kontakt ab.
Gorman stürmte aus dem Raum und stieß fast mit Berry zusammen. „Was ist Sir.“
„Der M1 ist in der Kommandozentrale von San Francisco. Wir werden ihn dort stellen. Rufen Sie alle Marines zusammen. Heute ist er fällig, den niemand greift ungestraft meine Soldaten an.“ sagte Gorman.
Berry salutierte und stürmte los.

Nicht einmal zehn Minuten später saßen alle in einem Transporter und flogen zur Kommandozentrale San Francisco.
Im Laderaum standen alle außer Ferro und Spunkmeyer, den Piloten.
„Wir müssen mit mindestens einem M1 rechnen. Aber da in dem Komplex dort auch eine Abteilung für Robotik und eine andere für Nano-Robotik ist, müssen wir mit allen möglichen Variationen von Robotern rechnen. Aber Lt. Chandra wir das besser erklären können.“ sagte Gorman und wies auf einen schmächtigen Mexikaner.
„Offiziell werden neue Roboter als M2 bis M unendlich eingestuft, da wir keine Verbindung zur Zentrale haben. Treffen Sie auf einen neuen Typ, geben Sie sofort Bescheid, dann werde ich sie einstufen und Gegenmaßnahmen planen. Aber nun zu den Schwachpunkten. Der M1 ist eine Verbindung von Mensch und Maschine, also hat er eine Körpertemperatur. Mit diesen Geräten werden Sie die Roboter ausmachen können. Ein M1 hat eine Körpertemperatur von 38,2°C. Wenn Sie sich erinnern, wurde im Kurs für Robotik bereits auf diese Temperatur hingewiesen, als man Ihnen die Folgen von „Star Trek – Die nächste Generation“ mit den Borg zeigte. Auf deren Schiffen herrscht auch die Temperatur von 38,2°C. Aber das nur nebenbei. Der M1, 2 oder wie auch immer ist deshalb um einiges heißer als ein Mensch. Das wird sie von uns unterscheiden. Außerdem sind sie träge, bis sie die Gegner analysiert haben. Dann sind sie aber unaufhaltbar, weil sie dazu programmiert sind bis zum Ende zu kämpfen. Also viel Spaß in der Hölle.“ beendete Chandra seinen Bericht.
Ferro meldete sich über Funk: „Der Stützpunkt ist voraus. Fertig zur Landung. Zwei Mann sollen mir eine Landungszone sichern.“
„Drake, Vasquez! Sie sichern die Landung! Abmarsch!“ ,befahl Gorman.

Fortsetzung folgt
Raunacken auf Schattenjagd

Die Fortsetzung von Kriegsmaschinen und der Beginn er siebenteiligen Saga. Nicolai Rosemann, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.06.2003. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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