Der Juwelier

Juweliere entwerfen auf Wunsch ihres Kunden, nach eigenen Ideen oder nach Vorlage Schmuckstücke wie Ketten, Ohrringe oder Broschen - sie stellen sie dann natürlich auch her. Dabei verarbeiten sie hauptsächlich Edelmetalle wie Gold, Silber und Platin sowie Edel- und Schmucksteine, Perlen, Permutt, Korallen, Elfenbein und Edelhölzer. Sie führen auch Reparaturarbeiten durch, reinigen und polieren Gegenstände aus wertvollen Materialien.

Juwelen sind die besten Freunde einer Frau. So heißt es zumindest in einem alten Schlager. Was das Lied verschweigt: Juwelen und Schmuck sind der größte Feind von uns Männern. Sie kosten uns viel Geld. Und wenn wir unseren Frauen nichts mehr schenken können und sie sich ihre dekorativen Stücke selbst kaufen müssen, ist es  aus mit der großen Liebe.

Ich habe es am eigenen Leibe selbst erlebt. Juliane war über lange Zeit die Dame meines Herzens. Große Titten, ein roter Schmollmund, Rehaugen, blondes Haar, Beine, die immer bereit waren, sich breit zu machen, hatten es mir angetan.

Natürlich wollte ich auch, daß sie schön und hübsch aussah. Im Rahmen meiner damals noch grenzenlosen finanziellen Möglichkeiten kauft ich ihr daher alle Schmuckstücke und Juwelen, die sie haben wollte. "Oskar, du bist ein Schatz," sagte sie regelmäßig. Und ich war zufrieden.

Und dann gingen die Geschäfte im Laufe der Zeit schlechter. Andere Zuhälter machten mir Konkurrenz. Weitere Händler besorgten Stoff. Um nicht völlig vom Markt zu verschwinden, mußte ich mich um meine Geschäfte kümmern.

Und dann war Juliane eines Tages verschwunden. "Du kaufst mir nichts mehr. Keine Pelze und Nerze, keinen Schmuck und keine Juwelen. Ich habe Hans-Gustav gefunden. Dank ihm bin ich zu einer wandelnden Modenschau geworden. Er liebt mich  wenigstens,"  stand auf dem Zettel, der auf  dem Küchentisch lag.

Ich habe mich natürlich mit Hans-Gustav getroffen und ihm handgreiflich gebeten, die Finger von Juliane zu lassen. Mir haben hinterher die Finger wehgetan - der Mann muß Stahl (statt Zähnen) im Mund haben...