Felicia Rüdig
vatikanischer Thriller
Peter Watson: Die Sixtinische Auktion; ECON Taschenbuch-Verlag Düsseldorf 1993; 400 Seiten; ISBN: 3-612-27027-3
Ein Erdbeben verwüstet das italienische Städtchen Foligno furchtbar. Papst Thomas ist der erste US-Amerikaner auf dem Stuhl Petri. Er möchte nicht nur tröstende Worte sprechen. Also läßt er Raffaels Gemälde "Madonna von Foglio" versteigern und spendet den Erlös für den Wiederaufbau der Stadt.
In den eigenen Reihen, in der Mafia und in der internationalen Politik verschafft sich der Stellvertreter Gottes auf Erden damit allerdings unversöhnliche Feinde.
Watson ist Jahrgang 1942. Er arbeitet als Journalist und Spezialist für internationale Kunstdiebstähle und Kunstfälschungen. Er schreiben hier also aus seinem ganz eigenen Metier.
Die Geschichte verbindet Kunst, Religion und Politik. Wer könnte dafür besser geeignet sein als der Vatikan - das kennen wir ja bereits aus vielen anderen Geschichten mit Bezug zur katholischen Kirche.
Und dennoch gibt es einige Besonderheiten. Mit Papst Franziskus ist ein sozial engagierter Mann aus Argentinien heute Papst. Es besteht die Hoffnung, daß sich die geistige Enge des Katholizismus löst. Natürlich ist das Buch ein Thriller, ein Phantasieprodukt. Vieles von dem, was hier erzählt wird, wird in der Realität nicht passieren, beispielsweise etwa, daß der Vatikan seinen Schwerpunkt nach Südamerika verlegen wird. In dieser Hinsicht wird hier rasante, teilweise oberflächliche Unterhaltung geboten - was der Leselust und Lesefreude aber keinen Abbruch tut. Trotz des tragischen Endes gefällt das Buch.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.06.2016.
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