Gisela Gebhardt

Jackie die freche Elster

Es war einmal ein kleines Mädchen Namens Sina. Eines Tages als Sina wieder einmal unterwegs war,
hörte sie plötzlich ein leises Krächzen.
Wo mag dies nur herkommen?
Sie blieb einen Moment stehen, horchte und ging in die Richtung aus der die "Stimme" zu hören war.
Je näher sie kam, desto lauter wurden auch das Krächzen.
Sie schaute in den Straßengraben, plötzlich entdeckte sie ein schwarz weißes "Knäulchen", dass sie aus winzigen Äuglein ängstlich anblinzelte, es war eine junge Elster. Die ist ja verletzt bemerkt Sina.
Sie überlegte nicht lange, nahm ein Taschentuch und wickelte den kleinen Vogel vorsichtig darin ein, dabei spürte sie, dass das kleine Herzchen immer schneller schlug.
Sina bemerkte die Angst der kleinen Elster, die sie immer wieder zu beißen versuchte.
"Mit leiser Stimme sagte sie": Ich will dir helfen, hab keine Angst!
Dann lief Sina rasch nach Hause.
Von weitem hörte man sie schon rufen: Mutti, Mutti, sieh mal was ich mitgebracht habe.
Die Mutter kannte die Liebe ihrer Tochter zu den Tieren und wunderte sich nicht, dass sie auch diesmal ein verletztes Tier mitbrachte.
Kaum war Sina vor der Haustür, schlug sie vorsichtig ihr Taschentuch zurück, so gleich war das leise Krächzen zuhören.
Ach, bitte, darf ich die Elster behalten, bat sie!
Wenn du mir versprichst, dass du sie pflegst und für sie versorgst,
"dann hab ich nichts dagegen", antwortet die Mutter.
Irgendwann musst du sie aber in die Freiheit entlassen! "Ich verspreche es", sagte Sina.
Jackie werde ich sie nennen, rief sie voller Freude.
Schon bald waren die beiden unzertrennlich, Jackie ging es mit jedem Tag besser.
Eines Tages, als Sina im Garten saß und sie ein fröhliches Liedchen trällerte,
hörte sie plötzlich, dass ihr Pfeifen wie ein Echo erschallte. Sie sah sich um,
aber außer Jackie war niemand zu sehen.
Hatte sie sich vielleicht verhört oder war das wirklich Jackie?
Sina pfiff noch einmal das Liedchen und kam nicht aus dem Staunen, Jackie stimmte fröhlich mit ein.
Aufgeregt lief sie ins Haus und erzählte der Mutter was geschehen war.
"Elstern sind kluge Tiere", sagte die Mutter, mit Geduld und Liebe wird sie bald sprechen können.
Von nun an waren Sina und ihre kleine Freundin unzertrennlich, wo sie auch hin ging, war auch Jackie.
Es schien als hätte der Vogel eine innere Uhr, stets war sie pünktlich zur Stelle.
Mittags, wenn Sina Schulschluss hatte, wartete Jackie schon auf sie und gemeinsam gingen sie nach Hause.
Unterwegs sagte Sina immer wieder: Jackie lieb, Jackie lieb..., dabei hoffte sie, dass auch Jackie diese Worte bald wiederholen würde! Aber...
Sina wollte schon aufgeben, denn sie glaubte nicht mehr daran, dass ihre Elster sprechen lernen würde, als sie plötzlich Jackie lieb vernahm.
"Ein kluger Vogel bist du", ´rief sie.
Die Zeit verging und mit jedem Tag lernte die Elster dazu.
Je länger ihre kleine Spielkameradin bei ihr war, um so mehr gewöhnten sich die beiden aneinander.

Manchmal war Jackie sehr übermütig und stets zu neuen Streichen bereit.
Sah sie etwas Glänzendes, hatte sie ihre Freude daran und 1-2-3, schon war dies verschwunden. Oft lag sie auf der Lauer, ob sie etwas erwischen konnte, mal ein: Löffel, ein Ring oder...
Wenn, das Telefon klingelte, wusste Sina, Jackie hatte wieder etwas gestohlen oder ihr "Unwesen" getrieben.
Wie neugierig sie doch war, dabei hatte sie es besonders auf den Nachbarn Erwin abgesehen.
Immer, wenn Jackie ein offenes Fenster sah, schwups war sie auch schon im Zimmer um Erwin einen gehörigen Schreck ein zu jagen." Einbrecher, Einbrecher, Polizei, "rief sie.
Nichts ließ die kleine Diebin aus, mal hörte es sich an als würden Türen knarren, hatte der Nachbar sie erwischt", lachte sie vor Begeisterung."
Jackies Übermut kannte keine Grenzen und der Ärger war nicht weit, dann, wenn sie den Kopf von Erwin als Landeplatz nutzen wollte.
"Es schien ihr Spaß zu machen", wenn Erwin schrie, wild schlug dieser um sich. "Hau ab, verschwinde", rief er.
Von seinen Hilferufen angelockte, eilte Sina herbei und fand dies gar nicht lustig.
Was soll nur werden seufzte sie, Jackie einsperren?
Aber dies brachte sie nicht übers Herz.
Ach, würde sie doch ein Männchen finden!
Eines Tages, als Jackie verschwunden war, begab sich Sina auf die Suche. Hoffentlich ist ihr nichts passiert! Wo mag sie nur sein? So oft sie auch ihren Namen rief, Jackie kam nicht.
Sina war sehr traurig darüber, hoffte, dass sie irgendwo in den Bäumen saß und sie beobachtete, aber an diesem Tag wartete sie vergeblich.
Als sie eines Morgens wieder einmal aus dem Fenster sah, war ihre kleine Freundin plötzlich wieder da, aber nicht allein, sie hatte ein Männchen gefunden.
Obwohl Sina dieses immer gehofft hatte, konnte sie es sich nicht vorstellen, dass Jackie von nun an einen anderen Spielkameraden gefunden hatte.
Bald kam sie immer seltener.
Wieder waren einige Wochen vergangen, als Sina plötzlichen von lautem
Lärm erwachte.
Ihre Augen strahlten - als sie Jackie erblickte, diesmal war sie nicht allein, "ausgelassen tobten ihre Kinder im Garten."
Die Jahre vergingen, immer, wenn Sina Elstern sah, blieb sie stehen und schaute ihnen zu.
Waren es Jackies Kinder?

Wer Liebe gibt sie selbst erfahren kann!

©by sharsah

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.06.2003. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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