Sehnsucht

„ Da wären wir! Wir sind da! Endstation!“ sagte Matt und hielt die Wagentür auf. Irina sprang rasch aus dem Auto. Vögel flatterten erschrocken auf. „ Wo sind wir?“ Sie sah sich verstohlen um, schloss die Augen und sog den Duft des Waldes tief in sich ein. „ Warum bin ich eigentlich hier?“ „ Los..., es ist noch ein Stück zu laufen... also.“ Irina verzog das Gesicht. „ Man wird mich vermissen und die Polizei informieren. Dann geht es ab hinter Gittern, lebenslänglich.“ Er sog hörbar die Luft ein. „ Aha!“ „ Was ist das für ein Spiel mit mir?“ „ Ich habe nicht vor eine Vergewaltigung oder Mord zu begehen.“ „ Nun, Einsicht ist der beste Weg zur Besserung. Ich denke,... es ist eilig.“ Matt nickte, ignorierte ihren Blick. Irina fluchte leise. Es war besser ihn nicht zu provozieren und sich dadurch vom Leib zu halten. Was immer geschehen würde, ich werde kämpfen. Ein schmaler unbefestigter Weg, der einen Eindruck machte, als wenn dieser nicht oft genutzt wird, schlängelte sich durch einen dichten Wald und Buschbestand. Schweigend folgte Irina den Mann, welcher vor ihr daher schritt. Er war groß und muskulös, immer auf der Hut. Irgendwann wurde sie Schritt um Schritt langsamer. Kurz wägte sie ihren zurecht gelegten Fluchtplan ab. Verdammt, was sollte sie jetzt machen. Dieses mal war es leichter und schwerer zugleich. Denn er trug eine Waffe, war dafür ausgebildet. Matt blieb plötzlich stehen. Mit vor der Brust verschränkten Armen wartete er ab, bis Irina heran kam. „ Wow! Wunderbar!... Wir haben ein Problem.“ Mehrere Bäume lag quer über den gesamten Weg. Ein Sturm hatte sie samt Wurzeln wie ein Streichholz umgeknickt. „ Was zum...“ Irina ist zum heulen zu mute. „ Ich werde gleich sauer, habe schon genug Sorgen am Hals!“ „ Na dann...“ Matt gab ein gequältes Geräusch von sich. Zog seine Jacke aus und reichte diese Irina. „ Zum Schutz vor den Äste. Können so, wie alles hier liegt, nicht drum herum laufen, müssen also darüber steigen. Im Wagen liegt zwar eine Säge, aber wenn ich zurück gehe und bis ich wiederkomme, dauert es zu lange. Also, dann mach was ich sage, sonst... “ Ein paar Dokumente ragten aus seiner Innentasche der Jacke. Bevor Irina danach greifen konnte, zog er sie heraus.

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