Dies ist eine rein fiktive Geschichte. Sie bezieht sich nicht auf ein reales Geschehen. Ähnlichkeiten wären rein zufällig
Hinten im Bus ein paar Jungmannen mit weißen Strippen aus den Ohren.Verteilt ein paar junge Mädchen, die mit zuckenden Daumen auf Smartphones starren.„Meine Oma ist jetzt sehr einsam“, höre ich hinter mir.„Wir wollen der jetz´ aber zwei Meerschweinchen schenken“„Hat die denn Platz dafür? Die wohnt doch auch in der Luisenstraße, oder ?“„Die hat gesagt, die kann die in die Badewanne tun. Die braucht Wanne eh nich mehr. Die kommt da gar nich mehr rein und raus. Dann is sie nich´ mehr so einsam.“ „Ich hatte als Kind echt viele Meerschweinchen.“„Wir haben die immer mit denen von den anderen Kindern zusammen gesetzt. Wir durften das nicht, aber haben wir trotzdem gemacht.Und noch andere Sachen mit denen“„Ja, was denn?“„Darf man eigentlich nicht erzählen, aber wir waren ja noch Kinder“„Na los, Sag schon.“
„Neee“, dann folgt zögernd eine detailreiche Schilderung von ausgesetzten Meerschweinchen, Tieren die zu Tode gespielt und zu Tode erschreckt wurden, die gequält wurden, Hitzschläge erlitten, verhungerten, verdursteten und erfroren, aus Unwissenheit, Sorglosigkeit, Interessenlosigkeit und Bequemlichkeit. Deren Fell durch Milben, Kot und Urin so verfilzte, dass man sich mit denen nicht mehr zum Tierarzt traute, "wär auch eh zu teuer gewesen". „So teuer ist das gar nich´ für kleinere Tiere, oder ihr hättet die verdreckten einfach im Tierheim abgeben können“, hörte ich noch.
„ Die nehmen alle.“„Ne, wär zu peinlich gewesen. “Denen gings bei uns immerhin besser als denen bei den Tierversuchen. Das ist echt nich so cool, was man da mit denen macht.
„Vielleicht gibt’s ja Tierheime mit so ner Art Babyklappe?“„Ne, glaub ich nich´, das is´ ja wie Tiere wegwerfen".„Vielleicht sollte man Poké-Stops in Omawohnungen verstecken?“ fragte das zweite Mädchen. Dann würden sich mehr Kinder um Omas und Meerschweinchen kümmern".
"Ja klar und deine Oma wär´ Pikachu. "Die beiden lachten, starrten auf ihre Handys, schwiegen eine Weile, dann stiegen sie aus.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.07.2016.
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