Iris Klinge

Das Haus in Trujillo

Das Haus in Montevideo hatte ich früher schon, aber für mich war ein Haus in Trujillo eine neue Erfahrung.

Eine Freundin hat einen Sohn, Markus, der eine Peruanerin, Marisa, geheiratet hat. Nachdem sie einige Jahre in Deutschland gelebt hatten, beschloss die kleine Familie, in Marisas Heimatland auszuwandern. Da Lima ihnen zu groß, zu teuer und vor allem zu gefährlich erschien, ließen sie sich im Norden Perus nieder, wo das Leben weniger hektisch verlief.

Marisas Vater hatte seinem Schwiegersohn versprochen, einen Optiker Laden für ihn zu eröffnen. Doch das klappte nicht. Daraufhin versuchte Markus, sich auf eigene Faust selbständig zu machen. Er gründete eine kleine Firma zusammen mit einem peruanischen Freund der Familie und baute ein Haus in Trujillo. Doch die Geschäfte liefen flau, und Markus angespartes Vermögen aus Deutschland schmolz dahin.

Seine Firma in Deutschland hatte ihm noch immer einen Platz reserviert, falls er zurück kommen würde. Schließlich beschloss er, in seine alte Heimat zurück zu kehren. Mit Frau und zwei kleinen Kindern kaufte er hier ein neues Haus mit hoher Hypothek, denn seinen Besitz in Trujillo konnte er nicht auf die Schnelle los werden.

Ein peruanischer Makler, den er beauftragt hatte, schien kein Interesse am Verkauf des Hauses zu haben. Monatelang geschah nichts. Dann bewahrheitete sich Markus Verdacht, dass die Familie seiner Frau drüben den Verkauf verhindern wollte, da sie es irgendwann erben würden.

Alle Anstrengungen, das Haus von Deutschland aus los zu werden, scheiterten.

Dann kam ich ins Spiel. Markus bat mich, ihm zu helfen, da ich lange in Südamerika gelebt hatte und mich auch in Peru gut auskannte. Er bot mir an, rüber zu fliegen und mich um den Verkauf zu kümmern.

Das war auch für mich nicht so einfach. Wie sollte ich mich gegen den Einfluss von Marisas Familie wehren? Eventuell hatten sie sogar einen Anschlag auf mich geplant?

Da kam mir die erleuchtende Idee. Beiläufig erzählte mir meine Freundin, dass das Haus ihres Sohnes an einem Golfplatz gelegen sei. Ich fand die Adresse des Country Golf Clubs im Internet und schickte eine email an den Direktor des Country Golf Clubs Trujillo.

Umgehend kam eine Antwort, es bestehe großes Interesse an dem Haus, zumal der Preis sehr attraktiv war. Damit waren Marisas Familie und der schlampige Makler ausgeschaltet. Auch der Preis konnte gesenkt werden, da dessen hohe Gebühren wegfielen.

Die Verhandlungen sind im vollen Gang. Wahrscheinlich muss ich trotz allem nach Peru zurück fliegen, wenn der Verkauf perfekt ist. Doch das wird erst im Frühjahr nächsten Jahres sein, denn eine peruanische Familie hat es bis Februar 2017 gemietet.

2013 hatte ich mit Südamerika abgeschlossen und meinen Besitz in Uruguay verkauft. Nun holt mich das Schicksal zurück in diesen Kontinent, den ich so sehr geliebt habe.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.08.2016. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Die Geschichte spielt im Berlin der 90er Jahre.

Den beiden Freundinnen Andrea und Sigrid hat im Laufe weniger Monate das Schicksal übel mitgespielt. Mit dem Weihnachtsfest scheint sich eine positive Wende anzukündigen. Andreas Beziehung zu Wilfried Ruge, die anfangs unter keinem guten Stern zu stehen schien, festigt sich. Auch ihre Freundin glaubt in Wilfried ein verlässlichen Kameraden zu sehen. Beide Frauen nehmen ihr Schicksal optimistisch in die Hand.

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