Spormosexual

Das neue Modewort in unserer dekadenten westlichen Kultur?

Mark Simpson hat es vor einigen Jahren geprägt, als er es noch Metrosexual nannte.Es war Ausdruck eines Lebensgefühls junger Männer, die ihren Körper zur Schau stellten. Für sie war Nacktheit wichtiger als elegante Kleidung. Nun hat Simpson eine Steigerung seines Begriffs gefunden.

Nun hat sich, vor allem jetzt in Rio durch die Olympiade bekannt geworden, ein neuer Trend durchgesetzt. Dort an den 30 km langen Stränden der Mega City spazieren die jungen Männer heute mit ihren vielen Tatoos und Piercings nur noch im knappen Slip auf und ab, um ihren muskulösen Körper zur Schau zu stellen. Dieser Kult ist eine Mischung aus Porno und Sport. Das brasilianische Fernsehen mit seinen vielen Seifenopern fördert zusätzlich diesen Trend, in dem das Volk der Illusion erliegt, der Sinn des Lebens sei es, reich und schön zu sein. Wer kein Geld hat, läuft Gefahr, es sich auf illegale Weise zu beschaffen.

Der Schönheitswahn in Brasilien ist allgegenwärtig. Nirgendwo auf der Welt wird so viel Geld ausgegeben, um durch kosmetische Eingriffe wie Brust- oder Po - Vergrößerung, Lifting, Nasenkorrektur, Zähne Weißen etc. einem Idealbild aus den Magazinen zu entsprechen. Dem Narzissmus sind keine Grenzen gesetzt.

"Mens sana, copore sano" ist ein alter lateinischer Spruch, der auch bei uns immer wieder zitiert wird. Gemeint ist, dass nur in einem gesunden Körper auch ein gesunder Geist leben kann. Die Frage ist jedoch, ob heute der gesunde Geist noch wichtig und erstrebenswert ist, wenn die äußere Erscheinung in einem solchen Maße hochgejubelt wird.

Wie ein „Carioca“ (Einwohner von Rio) einmal im Interview sagte: „Am Strand, im Slip oder Tanga, sind wir alle gleich, arm oder reich, die Hauptsache wir sind schön und erregen die Aufmerksamkeit“.

Es soll schon vorgekommen sein, dass Paare am Strand beim Geschlechtsverkehr beobachtet wurden. Wie weit entwickelt sich dieser Trend noch weiter? Kehren wir zu den nackten Affen zurück?

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