“Ach bitte, bitte, gib mir doch nur zwei Minuten.”
“Zwei Minuten?”
“Ja, zwei Minuten.”
“Und Du glaubst, das wird was?”
“Ja, ganz sicher.”
“Aber wieso sollte das was werden?”
“Ich hab`s im Gefühl.”
“Na, Du und Dein Gefühl!”
“Ja, bitte?”
“Du Quälgeist! Nah gut! Aber, das ist das letzte Mal. Und wann?”
“Am 28.12. – 12 Uhr.”
“Okay!”
“Danke!”
“Sag allen, sie sollen pünktlich sein.”
Mit diesem Satz war er auch schon verschwunden.
Als es soweit war, ertönte der Gong und überall auf der Erde, jeweils um 12 Uhr, verhielten sich Pflanzen, Tiere, Menschen absolut still. Kein Lebewesen bewegte sich mehr. Alle hielten inne. Mit geschlossenen Augen, ihr Antlitz zur Sonne gerichtet, mit angewinkelten Armen und geöffneten Händen, der Sonne entgegen haltend, standen sie da. Eine Ruhe, eine unglaubliche Stille, setzte ein. Das Leben auf Erden erschien wie erstarrt.
Ein einziger Gongschlag hallte ganze zwei Minuten lang und füllte alle menschlichen Hände mit unendlicher Liebe.
Dieses Erlebnis war ein bis dahin nie da gewesenes. Obwohl es zuvor schon öfters probiert wurde. Nie klappte es. Und jetzt, es war unglaublich!
“Aber, was wird am 28.12. denn geschehen?”, fragte der vierzehnjährige Junge, der das Gespräch mitbekam.
“Nun, das kann ich Dir erklären. Schließ mal Deine Augen und werde ganz still. Öffne Deine Hände und stell Dir vor, sie werden gefüllt mit Liebe. Nein, nicht nur mit einfacher Energie, sondern mit reiner, unendlicher Liebe.”
“Ach so, jetzt versteh ich! Und diese Liebe wird die Menschen verwandeln?”
“Ganze zwei Minuten wird der Umwandlungsprozeß dauern. Ja, schau in die Zukunft. Siehst Du die Menschen? Siehst Du wie zufrieden und ausgeglichen sie sind? Siehst Du wie sie schauen, wie respektvoll und liebevoll sie miteinander umgehen?”
“Ja genau! Oh, ist das schön!”
“Ja schau Dich um. Gibt es noch irgendwo Krieg, hungernde, frierende, traurige und ausgestoßene Menschen?
Keiner wird seinen Nächsten denunzieren, bedrohen, schlagen oder gar umbringen. Alle verehren ihre Vorfahrn, achten die göttlichen Gebote und versündigen sich nicht gegen Natur und Schöpfung. Siehst Du das?”
“Ja! Aber, warum haben die Menschen nur so lange damit gewartet und nicht eher ihre Hände zum Himmel gehoben, um diese unglaubliche, unendliche Liebe zu empfangen?”
“Ja, das frag sie mal. Aber zum Glück wird die Liebessegnung noch rechtzeitig erfolgen. Denn ein wenig später, wäre die gesamte Schöpfung, alles Leben vernichtet und zerstört worden.”
“Ja, was für ein Glück!”
“Ja, was für ein Glück! Du sagst es. Was für ein Glück!
“Du mußt wissen, es geht um ein neues Verständnis:
Dabei steht die Liebe im Mittelpunkt.
Und diese Liebe gilt allen Geschöpfen untereinander und miteinander.
Es geht um Überwindung von Neid, Eifersucht, Macht und Intoleranz.
Es geht um das Erkennen der Schönheit, der Vollendung aller göttlichen Geschöpfe.”
“Ach so! Ja das ist ja supermegaextragigantischgenialperfekt!”
“Ja, so könnte man das auch sagen.”
Anna Elisabeth Hahne
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 24.08.2016.
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