Bernd Klausing

Von Schmetterlingen Lügen & Tränen

                       
 
                    
   
             
 
 
Im Sommer letzten Jahres traf ich meinen Freund Jerome. Er strahlte als wollte  er
der Sonne Konkurrenz  machen. Ich fragte ihn warum er so aufgewühlt ist.
Er erzählte mir, dass er die Frau seiner Träume gefunden hat, bis über beide Ohren
Verliebt ist und „Schmetterlinge“ im Bauch hat.
Ich freute mich für ihn und wünschte ihm alles Glück dieser Welt.
Als wir uns verabschiedeten versprach er mir, mich bald zu Besuchen.
Ja, sein Versprechen hat er gehalten!
Fast ein Jahr später sollte ich ihn erst wiedersehen. Als er vor mir stand, blass, dünn
und mit hängenden Schultern, glich er eher einem Häufchen Unglück.
„Jerome, bist du es?“ fragte ich ihn. Leise, schon fast ein Flüstern, sagte er:
„Ja, ich bin es wirklich und ich hab eine Bitte an dich mein Freund.“
Ich werde dir eine Geschichte erzählen, die du für mich aufschreiben sollst.“
Wir setzten uns in mein Wohnzimmer. Ich nahm einen Block und einen Stift und
war bereit ihm zuzuhören.
Er schluckte, so als hätte er Reisnägel im Hals und dann begann er, ganz leise, wie
aus weiter Ferne zu erzählen. Gespannt hörte ich zu und schrieb mit, was ihr, wenn ihr wollt
gleich selber Lesen könnt…….
 
 
 2
 
Jerome ist ein ruhiger, freundlicher Mensch. Seit Monaten ist er Schweigsam und
Nachdenklich. Antriebslos und Lustlos lebte er in den Tag hinein.
Jeden Tag fragte er sich  was er falsch machte doch diese Frage konnte er sich nicht
beantworten. Oder wollte er nicht?
Eins stand fest, er hatte kein Selbstvertrauen.
Am Tag verließ er kaum die Wohnung und nachts plagten ihn Alpträume.
All das machte ihm Angst und er fragte sich: „ Hat das Leben überhaupt einen
Sinn wenn man kein Ziel hat?“
Ja und dann seine Ehe, die ist dem Alltag zum Opfer gefallen und man lebt
nebeneinander und nicht miteinander. Ihm fehlte wieder mal lachen können,
ein nettes Wort, einfach mal Glücklich sein. Eine glitze kleine Hoffnung gab es noch.
Und weil die Hoffnung nicht aufgab, sollte sich in seinem Leben etwas ändern!
Es war ein schöner Tag im Juni. Blauer Himmel, Sonnenschein, doch Jerome saß da
und Träumte. Nach einer Weile stand er auf und ging in sein Arbeitszimmer.
Dort setze er sich an seinen PC und schaute ob er Post hatte.
Da dies nicht der Fall war, überlegte er was er machen könnte.
Da kam ihm eine Idee. „ Ich könnte ja mal wieder Chatten.“ Er schaute im Internet
und fand auch einen Chat den er für geeignet hielt. Jerome meldete sich an, legte ein
Profil an, noch ein Foto von sich und fertig war er.
Er hatte sich mit dem Chat etwas vertraut gemacht und las was da so „ geredet „ wurde.
Nach einiger Zeit, er wollte sich gerade abmelden, wurde er angeschrieben.
Die Nachricht war von einer Frau, soviel hatte er schon mitbekommen.
Neugierig wie er war, wollte er sich ihr Profil anschauen. Aber was war das?
Weder ein Foto, noch etwas über ihr Alter oder wo sie herkam.
Etwas enttäuscht war er schon, doch er beantwortete ihre Nachricht und wartete.
er musste etwas warten bis er eine Antwort bekam. Sie schrieb: „ Hallo Fremder, leider
muss ich jetzt den Chat verlassen. ich würde mich freuen mal wieder von dir zu lesen.“
PS: „Ich bin nicht so oft in diesem Chat, vielleicht können wir uns woanders lesen?
Dir einen schönen Abend und Liebe Grüße.“
Nach kurzem Überlegen antwortete er: „Hallo geheimnisvolle Fremde, danke für deine
netten Zeilen. Auch ich wünsche dir einen schönen Abend und liebe Grüße.
PS: „Ich geb dir meine private Mail- Adresse, vielleicht können wir uns da schreiben?“
Dann schrieb er noch seine Mail- Adresse rein und schickte die Nachricht ab.
Wie jeden Abend, Essen, Fernsehen und Schlafen, so endete auch dieser.
Am nächsten Tag dasselbe. Warten, PC einschalten und nach Post schauen.
Es war auch eine Mail eingegangen, nur mit dem Absender konnte er nichts anfangen
Neugierig öffnete er die Mail und welch Überraschung, sie war von der geheimnisvollen
Fremden.
Als er sie las, traute er seinen Augen nicht. Sie hatte eine Art zu schreiben, einfach klasse!
Er war so fasziniert, dass er die Mail zweimal las. Jerome beantwortete die Mail.
Er stand ihr in nichts nach, denn auch er konnte mit Worten umgehen.
Einen kleinen Haken hatte die Sache. Sie wusste wie er aussah, von ihr er nichts.
Sollte er sie nach einem Foto fragen? Nein, er ist nicht der Typ der gleich mit der
Tür ins Haus fällt. Er bedankte sich bei ihr für ihr Vertrauen, dass sie ihn Privat angeschrieben hat. Die nächste Mail von ihr war sehr lang.
Sie schrieb ihm dass er ein süßes Grübchen hat, ein schönes Lächeln und auch sonst ein attraktiver Mann sei.
 
 
 
3
 
Als Jerome das las musste er Lächeln, er  glaubte nicht was da stand.
Er fand sich nämlich weder attraktiv noch hatte er das Gefühl das eine Frau nach ihm schaute. Er beantwortete die Mail und schrieb: „Hallo geheimnisvolle Fremde, danke für deine lieben Zeilen. Ich hab mich wirklich sehr gefreut von dir zu lesen.
Ich würde gerne wissen wie du heißt! Ich wünsche dir einen schönen Tag und würde mich sehr freuen wieder von dir zu lesen. Ganz liebe Grüße Jerome.“
Schon am nächsten Tag hatte er wieder Post. In dieser Nachricht lüftete sich schon einmal das erste „ Geheimnis.“  Er las zum ersten Mal ihren Namen, sie hieß Amelie.
Jetzt müsste er nur noch wissen wie sie aussah. Jerome lächelte, ihm kam da eine Idee.
Er beantwortete ihre Mail und fragte sie: „ würdest du mit mir Skypen?“
Auch bot er ihr an die Handynummern zu tauschen, dass man sich auch über Whats App
schreiben könne. Er schickte seine Mail ab und wartete auf eine Antwort von ihr.
Vergebens wartete er, es kam keine Mail mehr von ihr.
Umso überraschter war er als er sein Handy hörte. Er schaute nach und sah das er von ihr auf Whats App angeschrieben wurde. Es wurden an diesem Tag noch viele Nachrichten über das Handy geschrieben. Amelie versprach ihm sich etwas einfallen zu lassen, denn so einfach ging das nicht mit Skypen. Sie war verheiratet und musste deshalb vorsichtig sein.
Eine Lösung musste also her und es wurde eine gefunden!
Amelie hatte eine sehr gute Freundin die mit ihr durch dick und dünn ging.
Diese Freundin ließ Amelie in ihre Wohnung und endlich konnte sie mit ihm Skypen.
Ja, Freude sind etwas Wunderbares und man sollte sie schätzen!
Dann endlich war es soweit. Per Webcam sahen sich die beiden zum ersten Mal
Ihre ganze Erscheinung, ihr Stimme und die schönen Augen, er wie Verzauber.
Beide waren sich sehr ähnlich, deshalb verstanden sie sich sehr gut.
Wenn sie miteinander Lachten und Scherzten, vergaßen sie alles um sich herum.
Jerome hatte das Gefühl glücklich zu sein, dieses Gefühl was er so lange vermisst hatte.
Von jetzt an wurde von früh bis spät auf Whats App geschrieben. So oft es ging telefonierten sie miteinander. Es kam der Tag an dem Amelie von Liebe sprach.
Jeden Tag sagte sie ihm, dass er schöne Augen hat und ihr es heiß und kalt wurde, wenn er sie anschaute. Sie sprach auch davon, wie schöne es wäre, sich in den Armen zu liegen und sich zu Küssen. Nach und nach empfand auch er mehr als nur Freundschaft für Amelie.
Ein seltsames, doch schönes Gefühl überkam ihn. Jerome hatte „Schmetterlinge“ im Bauch.
Ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Er konnte kaum noch Schlafen und im Traum hörte er sie. Sie flüsterte ihm ins Ohr: „ lass uns Tanzen die ganze Nacht, uns Küssen und Lieben. Lass uns an den Händen halten und nie mehr loslassen.“ Er hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn, sie schloss die Augen und flüsterte: „Bleib bei mir mein Liebster, mein Herz gehört nur dir.“ Als er mal wieder nach so einem Traum aufwachte, wurde ihm bewusst, dass ihm in seinem bisherigen Leben etwas gefehlt hat.
Der Wunsch sich einmal Real zu sehen wurde bei beiden immer größer, aus dem Wunsch wurde verlangen. Wenn sie nach einem Telefonat das Gespräch beenden mussten, zerriss es ihnen fast das Herz.  So war es natürlich auch wenn sie Skypten, keiner von beiden wollte als erster ausschalten.
Nun war es so, dass Jerome  zu dieser Zeit Krank war und deshalb nicht zu Amelie fahren konnte. Doch Amelie hatte eine Idee und sie arbeitete Fieberhaft daran sie in die Tat umzusetzen. Als erstes musste sie auf Arbeit frei bekommen, was jedoch das kleinere Problem war. Nachdem sie das geregelt hatte, musste sie sich eine Ausrede einfallen lassen.
 
 
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Sie erzählte ihm, dass sie für ein paar Tage weg fahre und sie von ihrer Freundin dazu eingeladen wurde. Ja, sie war sehr fantasievoll was Ausreden anbelangte.
Dann stellte sich doch ein Problem ein. Die Strecke mit dem Auto zu fahren, war viel zu weit und sie würde dadurch einen ganzen Tag verlieren.
Ja was nun? Aufgeben ist ein Fremdwort für Amelie.
Die Lösung aber ließ nicht lange auf sich warten. Sie schaute im Internet nach und fand eine Flugverbindung. es war ein Direktflug den sie auch gleich für zwei Personen buchte.
der Tag der Anreise stand fest!   Amelie und ihre Freundin sollten am Montag gegen 9.00Uhr morgens ankommen. Jerome buchte für beide je ein Zimmer in einer Pension.
Jedes Mal wenn Amelie und Jerome Skypten, malten sie sich aus wie wohl ihre erste Begegnung sein würde.  Sie sagte: „Schatz, wenn wir uns einmal real begegnen, werden wir uns zur Begrüßung nur die Hände reichen.“ Dabei Lächelte sie jedes Mal und ihre schönen Augen strahlten vor Glück.
Immer näher rückte der Tag an dem die beiden erscheinen sollten. Jerome konnte vor Aufregung kaum Schlafen. Endlich war es soweit!
Es war ein kühler Montagmorgen im September und Jerome wurde von einer Bekannten von Zuhause abgeholt und in der Nähe der Pension abgesetzt.
Die letzten Meter ging er zu Fuß. Was er nicht wusste, die beiden Frauen fuhren im Taxi an ihm vorbei. Als er an der Pension ankam, waren beide gerade ausgestiegen, Bezahlten und das Taxi fuhr weg.
Von wegen, Hände reichen zur Begrüßung! Amelie nahm ihn in die Arme und bedeckte sein Gesicht mit Küssen. Jerome lächelte, dann Begrüßte er die Freundin von Amelie.
Amelie war „ Hibbelich“ wie ein verliebter Teenager. Sie konnte es kaum erwarten ihren Liebsten für sich allein zu haben. Amelie hatte telefonisch ein Frühstück für Jerome
mit bestellt.
In der Pension wurden die drei freundlich Begrüßt und in den Speiseraum geführt.
Der Frühstückstisch war etwas lieblos aber reichlich gedeckt.
Amelie und Johanna, so hieß  nämlich die Freundin, aßen mit großem Appetit.
Johanna sagte zu Jerome: „ Bitte sag Joé zu mir, meine Freunde nennen mich so und du gehörst ab jetzt auch dazu.“  Jerome nahm das Angebot dankend an.
Jerome saß Amelie gegenüber, er bekam keinen Bissen herunter, so aufgeregt war er.
Er trank nur einen Kaffee und schaute seine Liebste an. Wenn sich ihre Blicke trafen, war es als verschmelzen sie miteinander. Nach dem Frühstück ließen sich beide Frauen ihre Zimmer zeigen. Amelie nahm Jerome mit auf ihr Zimmer. Dann endlich waren beide allein.
Stille! Sie schauten sich in die Augen, nahmen sich in die Arme und Küssten sich.
Erst zärtlich, dann voller Leidenschaft. Langsam zogen sie sich gegenseitig aus und ließen sich auf das große Doppelbett fallen. Als sie nebeneinander lagen sagte Amelie:
„ Auf diesen Augenblick hab ich so lange warten müssen, doch jetzt mein Liebster lass uns einfach Glücklich sein.“ Beide ließen sich fallen und im Rausch der Liebe wurden sie eins.
Sie Liebten sich, wie sie glaubten, nie geliebt zu haben. Erschöpft, mit schwerem Atem lagen sie nebeneinander und sahen sich Lächelnd an. Amelie hatte eine Träne im Auge.
„ Liebste, weinst du?“ fragte Jerome.  „Ja mein Liebster, vor Glück weil ich bei dir sein darf.“
antwortete sie. Sie Küssten sich heiß und innig, streichelten sich und gaben sich hemmungslos der Lust hin bis sie gemeinsam den „Gipfel“ des Glücks erreichten.
Sie lagen noch eine Weile eng umschlungen, doch irgendwie konnten sie ihr Glück noch gar nicht fassen.  Amelie hauchte ihm noch einen Kuss auf die Stirn, stieg aus dem Bett und ging
 
 
 
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ins Bad.  Aus dem Bad hörte er sie: „ Schatz, lass uns ein Auto mieten und du zeigst uns ein Stück von deine Heimat.“
Als beide sich Angezogen hatten, holten sie Joé aus ihrem Zimmer ab.
Die beiden Frauen gingen eine Straße weiter in ein Autohaus. Dort mieteten sie für zwei Tage ein Auto, denn sie wollten ja ein wenig flexibel sein. Nachdem die Formalitäten erledigt waren holten sie Jerome ab, der ein Stück weiter auf sie wartete.
Im Auto wurden die Plätze getauscht. Jerome musste ans Steuer da ja die beiden fremd waren und sich nicht auskannten. Er zeigte ihnen ein paar Sehenswürdigkeiten seiner kleinen Stadt.
Nach einer Weile fragten die beiden Frauen ob er nicht wüsste wo man Shoppen könne.
Er bejahte die Frage und los ging es. Nach ca. einer halben Stunde waren sie am Ziel.
Jerome hatte nicht zu viel versprochen, dass war genau das was die beiden suchten.
Was er nicht bedacht hatte, dass er hier Leute treffen könnte die ihn kannten.
Es war mehr als riskant für ihn, mit zwei fremden, hübschen Frauen durch die Geschäfte zu bummeln.   Ein Sprichwort sagt : „ Der Teufel ist ein Eichhörnchen.“
Und tatsächlich, es kam wie es kommen musste aber er hatte Glück im Unglück!
Er wurde von einem Bekannten angesprochen. Zum Glück waren Amelie und Joé nicht bei ihm, diese saßen in einem Kaffee und warteten da auf ihn. Der Bekannte ging endlich weiter.
Schnellen Schrittes eilte Jerome zu den beiden Frauen. Er erzählte ihnen von der Begegnung und das er Glück hatte nicht mit den beiden Frauen gesehen worden zu sein.
Joé war die erste die reagierte und sagte: „ Lasst uns unseren Kaffee austrinken und von hier verschwinden.“  Sie tranken ihren Kaffee aus, bezahlten und verließen das „Shopping Paradies.“  Als alle drei wieder im Auto saßen, beschloss man irgendwo hinzufahren wo man zu Mittag essen konnte. Es musste aber ein Ort sein, wo Jerome nicht Gefahr laufen musste gesehen zu werden. Sie fanden etwas abgelegen eine Gaststätte die ihnen gefiel.
Als sie die Gaststätte betraten, wurden sie von einer netten Kellnerin zu einem noch freien Tisch geführt. Hier konnten sie endlich durchatmen, denn kannte sie niemand.
Sie aßen und tranken etwas, unterhielten sich und lachten viel.
In diesem Augenblick hatte Jerome das Gefühl der glücklichste Mensch zu sein und das
„ Heer der Schmetterlinge „ in seinem Bauch schien immer größer zu werden.
Nach ca. zwei Stunden verließen die drei die Gaststätte und fuhren zurück in die Pension.
Dort ging er mit Amelie auf ihr Zimmer. Amelies Augen strahlten vor Glück.
Sie zog ihn an sich heran und Küsste ihn voller Leidenschaft und Verlangen.
Sie Liebten sich noch bis in den späten Nachmittag hinein und als sie dann still nebeneinander lagen, hatte Jerome Tränen in den Augen. Amelie die das sah fragte:
„ Liebster, was ist mit dir, warum bist du traurig?“  Jerome wusste nicht wie er ihr das erklären sollte. Eine Weile schwieg er noch, streichelte sanft über ihr Gesicht und sprach:
„ Schatz, ich kann heute Nacht nicht bei dir bleiben und ich weiß das ich dir damit weh tue.“
Ja, Amelies Wunsch war, dass er für zwei Nächte bei ihr Schlafen sollte.
Sie wünschte sich so sehr morgens neben ihm aufzuwachen.
Amelie Küsste ihn. dann sagte sie ihm, dass sie ihn liebe und ihn verstehen kann.
Jerome der gerade im Begriff war sich zu Verabschieden, hielt auf einmal inne.
Ihm war eingefallen das er am Dienstag15.00Uhr zu einer Abschiedsfeier musste.
Langsam drehte er sich zu ihr um und sagte: „ Schatz, ich muss dir noch etwas sagen, was dir bestimmt nicht gefallen wird.“ Er erzählte ihr, dass er bei einer Feier Musik machen sollte und den Termin nicht einfach kurzfristig absagen konnte.
Zwei Enttäuschungen an einem Tag das war hart.
 
 
 
6
 
 
Amelie war traurig, was ja verständlich war. Jerome nahm seine Liebste  in den Arm und Küsste sie. Dann verabschiedete er sich und machte sich auf den Heimweg.
Am Dienstagmorgen gegen 8.00 Uhr machte er sich auf den Weg zur Pension.
Amelie und Jerome verbrachten noch ein paar schöne Stunden. Bevor er ging,
fragte ihn Amelie wo die Feier sei und ob es weit weg von der Pension sei.
Jerome erklärte ihr den weg und sagte ihr noch, dass man da auch gut Essen könne.
Sie Küssten sich nochmal und dann  verabschiedete er sich von den beiden Frauen und verließ die Pension.
Gegen 14,30Uhr trafen Jerome und seine Frau in der Gaststätte, wo die Feier stattfand ein.
Er lud seine Musikanlage aus dem Auto aus und baute sie im Saal auf.
Als er damit fertig war und die Musik lief, setzte er sich an einen der Tische und trank einen Kaffee. So nach und nach trafen die Gäste ein und der Saal füllte sich.
In der Zeit nach dem Kaffee bis zum Abendessen spielte eine live Band.
Die Stimmung im Saal war Super! Nach dem Abendessen war Jerome dran.
Er nahm sein Mikrofon und forderte zur ersten Tanzrunde auf. Nach jeder tanzrunde setzte man sich an den Tisch oder man ging nach draußen zum Rauchen.
So ging das den ganzen Abend.   Doch dann kam die Überraschung!
Als Jerome nach einer Tanzrunde nach draußen ging um zu rauchen, traute er seinen Augen nicht. Amelie und Joe saßen draußen an einem Tisch und tranken ein Glas Wein.
Jedoch war es das nicht allein was sein Herz zum rasen brachte. Seine Frau unterhielt sich mit den beiden und so wie es aussah, verstanden sie sich blendend.
Jerome war wie vom Donner gerührt!  Er wusste nicht so recht was er tun sollte.
Langsam und etwas unsicher ging er auf den Tisch der beiden zu.
Kurz bevor er am Tisch angelangt war, lief seine Frau an ihm vorbei und verschwand im Saal. Jerome fragte Amelie und Joe was das zu bedeuten hätte. Amelie lächelte ihn an und sagte: „ Deine Frau fragt die Veranstalter, ob wir mit rein dürfen.“
Jerome wusste ja dass Amelie sehr hartnäckig war, dass sie aber so weit ging hätte er nicht gedacht.  Sie benutzte seine Frau um ihm nahe sein zu können. Oder war es etwas anderes, wollte sie ihn in Schwierigkeiten bringen?
Jerome ging wieder rein und begab sich hinter seine Anlage. Es dauerte nicht lange, da kam seine Frau mit den beiden in den Saal und näherten sich der Bühne.
Amelie schaute sehnsüchtig zu ihm hoch. Dann trafen sich ihre Blicke, Blicke die alles sagten.
Jerome versank in ihren wunderschönen Augen, er schien darin in eine unendliche Tiefe zu fallen. Während er fiel hörte er sich rufen: „ Amelie, Liebste, bitte halte mich und lass mich nie mehr los.“ Doch was er hörte war nicht seine Stimme, nein es war Amelie und diese forderte ihn zu einem Tanz auf. Langsam, etwas zögernd ging er auf sie zu, legte seinen Arm um ihre Taille und machte den ersten Schritt. Dann stand er auf einmal ganz still!
Sie noch immer im Arm haltend sprach er: „ Ich kann nicht, bitte entschuldige, es geht einfach nicht.“  Er löste sich von ihr und ging wieder hinter seine Anlage.
Amelie stand nur eine Armlänge vor ihm, doch schien sie für ihn unerreichbar
Sein Herz weinte, nein es schrie vor Traurigkeit und Sehnsucht.
Diese Sehnsucht, dass Verlangen ihr nah zu sein, wurde von Tag zu Tag immer größer.
Nur Joe, die alles genau beobachtet hatte, sah und spürte wie Jerome litt.
Sie ging zu Amelie und flüsterte ihr etwas zu. Dann sagte Joe das sie sich verabschieden müssten, da sie sehr früh zum Flughafen wollten.
Joe umarmte Jerome zum Abschied und flüsterte ihm zu: „ Kopf hoch, alles wird gut.“
 
 
7
 
Dann sagten sich Amelie und Jerome auf Wiedersehen. Beiden fiel der Abschied mehr als schwer. Zuletzt verabschiedeten sich die beiden Freundinnen von Jeromes Frau.
Sie hatten miteinander die Handynummern ausgetauscht und sich versprochen in Kontakt zu bleiben. dann gingen sie. An der Tür drehte sich Amelie noch einmal um.
Sie schaute zu ihrem Liebsten, schlug die Augen nieder und legte ihre Hand auf ihr Herz, so als wollte sie sagen, meine Gedanken und mein Herz sind bei dir.
Jerome sah es und ihm zerriss es fast das Herz. Tränen standen ihm in den Augen, doch Weinen durfte er nicht. Er sollte stark sein, doch in diesem Moment fühlte er sich schwach und hilflos. Er hätte lieber gegen einen „ Drachen“ gekämpft und sein Leben für sie geben, wenn er nur bei ihr sein könnte. Die Frauen waren weg, doch Jerome stand immer noch reglos hinter seiner Anlage. In diesem Augenblick fühlte er sich hilflos und einsam und tief in ihm drin rief eine Stimme: „ Bitte lass mich nicht allein, bitte nimm mich mit.“
Niemand, außer Jerome, hatte eine Ahnung was der vermeintlich zufällige Besuch der beiden Freundinnen in Wirklichkeit zu bedeuten hatte. Was hier in der letzten Stunde geschehen war, war mehr als Riskant für Jerome. Um sich nicht zu verraten, setzte er wieder seine „Maske“ auf, die er seit er Amelie kannte trug.
Er wusste was er tat war nicht richtig, doch die Liebe zu Amelie war so groß, dass er darin nichts Falsches sah. Diese Liebe hatte seinem Leben wieder einen Sinn gegeben.
Zumindest glaubte er das zu dieser Zeit noch! Träumen, Lachen, Lieben, all das hatte er so lange vermisst.  Jerome wurde aus seinen Gedanken gerissen als ihn jemand ansprach, er solle wieder Musik machen. Diesem Wunsch ging er gerne nach, so konnte er sich wenigstens ablenken.
Gegen 24.00Uhr war die Feier vorbei. Er baute seine Anlage ab, lud sie ins Auto und fuhr mit seiner Frau nachhause.
Müde fiel er in sein Bett, wo er noch lange wach lag und an die schönen Stunden mit Amelie dachte. Am nächsten Morgen bekam er die Nachricht, dass beide am Flughafen seien und sich erst wieder melden wenn sie zuhause gelandet sind. Die Zeit schien still zu stehen!
dann endlich, Amelie schrieb ihm, dass sie wohlbehalten gelandet seien und jetzt auf dem Heimweg sind. Jetzt wo seine Liebste wieder zuhause war, traf man sich wieder im Skype, telefonierte oder man schrieb sich Mails. Jeden Tag sagte sie ihm wie sehr sie ihn Liebte und ihn vermisse. Es dauerte nicht lange, da teilte sie ihm mit, dass sie ihn schon bald wieder Besuchen würde und sogar vier Tage bleiben könne.
Schon beim nächsten Treffen im Skype sagte sie ihm, dass sie Ende Oktober kommen würde, natürlich mit ihrer Freundin.  Jerome freute sich seine Liebste bald wieder zu sehen.
Er Organisierte für die beiden wieder eine Unterkunft.
Diesmal war es keine Pension. Er hatte eine Bekannte und diese stellte ihnen für die vier Tage ihre Wohnung zur Verfügung, da sie bei ihrem Freund Wohnte und die Wohnung eh leer stand. Endlich! Die beiden saßen im Taxi und waren auf dem Weg zu ihm.
Jerome war aufgeregt wie ein kleiner Junge zur Weihnachtszeit.
Er stieg gerade aus dem Auto, da kam auch schon das Taxi mit den beiden an.
Die Freude sich wiederzusehen war unbeschreiblich. Die Begrüßung war etwas Schlicht und hatte für Fremde den Anschein, dass sich die drei nicht kennen würden, was natürlich beabsichtigt war. Jerome der den Schlüssel für die Wohnung hatte, ging voraus und die beiden Frauen folgten ihm. Als sie in der Wohnung waren, fiel Amelie ihrem Liebsten um den Hals und Küsste ihn voller Leidenschaft. Dann begrüßte Jerome Johanna die neben den beiden stand, lächelte und sagte: „ Man könnte Neidisch werden wenn man euch so sieht.
Ihr seid ein schönes Paar und gehört einfach nur zusammen.“
 
 
 
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Nachdem man sich Begrüßt hatte, zeigte Jerome den beiden Frauen die Wohnung.
Amelie strahlte vor Glück. Um ihren Mund spielte ein süßes Lächeln und eh er sich versah, hatte ihn seine Liebsteins Schlafzimmer gezogen.
Sie nahm ihn in die Arme, schloss die Augen und Küsste ihn. Dabei fing sie an ihn langsam auszuziehen und er sie. Dann ließen sie sich in das große Bett fallen, streichelten und Küssten sich. Sie flüsterte ihm zu: „ Nimm mich, jetzt bitte.“ So ließen sie sich fallen und ergaben sich dem Rausch der Liebe.
In diesen vier Tagen nutzten sie jede Minute um zusammen zu sein.
Amelie hatte ihrem Liebsten ein Geschenk mitgebracht. es war eine schöne, sehr wertvolle Armbanduhr. Jerome freute sich über das schöne Geschenk denn er liebte Uhren.
Was er zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, für Amelie hatte das Geschenk keinerlei Bedeutung.  Dazu mehr an einer anderen Stelle!
Jerome hatte auch ein Geschenk für seine Liebste. Er hatte zwei Ringe gekauft und diese wollten beide als Zeichen ewiger Liebe tragen.
Jerome trug seinen am kleinen Finger der linken Hand und er fühlte sich wirklich damit mit ihr verbunden. Wie man sich doch Irren kann!!!
Leider vergingen die vier Tage viel zu schnell und der Abschied viel beiden sehr schwer.
Diesen Abschied empfand er schlimmer als den vom ersten Besuch.
Bei diesem Abschied hatte er das Gefühl, dieser wäre für immer. Ja, Jerome und seine Gefühle!
Das Unglaubliche daran war, dass er meist recht hatte mit seinen Gefühlen.
Das das nicht immer schön ist, ist ja verständlich.
Von November bis Dezember war noch alles in Ordnung. Die beiden trafen sich, so oft es ging wieder im Skype, schrieben sich Mails und telefonierten miteinander.
Nach jedem Telefonat verabschiedete sich Amelie mit den Worten: Schatz ich liebe dich, vergiss das bitte nicht.“  Er glaubte ihr denn er konnte es auch fühlen.
Doch schon bald zog eine dunkle Wolke über ihre Liebe!
Das Jahr neigte sich dem Ende und Amelie wollte über Weihnachten und Neujahr mit ihrer Familie in den Urlaub fliegen. In dieser Zeit schrieben sie sich jeden Tag auf Whats App.
Die beiden freuten sich schon, sich bald wieder im Skype sehen zu können.
Doch dieser Wunsch sollte sich für die beiden nicht erfüllen.
Es kam etwas dazwischen was niemand Voraussehen konnte und auf das ich hier nicht näher eingehen möchte. Ich sage an dieser Stelle einfach mal, dass Schicksal wollte es so oder wollte die beiden auf die Probe stellen!?
So gegen Ende Januar hatte Jerome das Gefühl, dass etwas zwischen ihm und Amelie stand.
Er hatte schon immer große Angst, Angst vor dem Tag wo alles zu Ende sein könnte.
 Von dieser Angst hatte er Amelie erzählt, doch sie Lächelte nur und sagte, dass dies nie passieren würde. Um ihm seine Angst zu nehmen, sagte sie ihm, wir müssen nur miteinander reden, dann kann nichts passieren.
Jerome wollte es glauben, nein er wünschte es sich so sehr. Er hatte wieder schlecht geschlafen, besser gesagt, gar nicht. Als aus dem Bett stieg und ins Bad wollte fiel ihm sein Ring vom Finger. Erschrocken schaute er den Ring hinterher wie dieser unter das Bett rollte.
Als er ihn wieder auf den Finger stecken wollte, erschrak er abermals.
Er hatte so sehr abgenommen, dass der Ring nicht mehr passte. Und wie sollte es anders sein,
sein Gefühl meldete sich wieder und das bedeutete nichts Gutes.
Als er am Nachmittag mit Amelie telefonierte, erzählte er ihr, dass ihm der Ring vom Finger gefallen ist und er das als schlechtes Zeichen sieht. Sie ging darauf gar nicht ein sondern
 
 
 
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erzählte ihm mal ganz nebenbei, dass sie einen neuen Kollegen kennengelernt hat und dieser ihr so viel Ruhe und Kraft gibt. „ Hm“ Zu diesem Zeitpunkt hatte Jerome noch nicht begriffen was diese Anspielung bedeuten soll und das es Absicht von ihr war.
Dann passierte etwas, was seinem Gefühl das etwas nicht stimmte, recht geben sollte.
Zu seinem Geburtstag bekam er ein Päckchen von Amelie.  Er freute sich sehr und dachte, wenn ich ihr so viel Wert bin, muss sie mich wirklich Lieben. Jedenfalls was die Geschenke betraf! Doch der Brief, den Amelie dazu geschrieben hatte, sagte das Gegenteil
Jerome las den Brief und beim Lesen kam wieder dieses Gefühl und er wurde traurig.
das was in dem Brief stand hatte nichts mehr mit Liebe zu tun.
Geschenke im Wert von über 200.00€ und der Brief wie für einen Fremden
Als er am Nachmittag mit ihr telefonierte fragte er sie warum der Brief so Unpersönlich sei
.Ihre Antwort darauf konnte er nicht verstehen. dann sagte sie ihm auch noch, die Geschenke haben eh nur Materiellen Wert und das bedeute ihr nichts.
Nun war er Sprachlos und seine Zweifel, dass sie ihn überhaupt noch Liebte, wurden größer.
Von Tag zu Tag ging es ihm schlechter. Er aß kaum noch und nachts hatte er Alpträume. In seinen Träumen war seine Liebste von der „Hexe der Lügen“ gefangen und gegen diese kam er nicht an, sie verspottete und lachte ihn nur aus.
Nun wurde Jerome immer Aufmerksamer, er hörte und las zwischen den Zeilen.
Es war mal wieder Handyzeit und er konnte es kaum erwarten von seiner Liebsten zu lesen.
Aber was war das?   Eine einzige Nachricht von ihr und die war wie ein Schlag ins Gesicht.
„ He du, ich wünsche dir einen schönen Tag.“ Wenn man sonst viele Mails bekommt, mit Schatz oder Liebling angesprochen wird und liest man sowas!
Jerome konnte es einfach nicht verstehen, es tat einfach nur weh.
Er schrieb ihr, doch eine Antwort bekam er nicht, obwohl sie online war.
Als er sie später darauf ansprach wurde sie sauer. Sie warf ihm vor er sei Eifersüchtig und außerdem könne sie online sein solange sie will und Schreiben mit wem sie will.
Sie hätte eben viele Freunde und Bekannte und da wäre auch noch der „Geschwisterchat.“
Jerome wäre der letzte der etwas dagegen gehabt hätte, doch stellte er sich die Frage, wo waren die angeblichen Freunde und Bekannte vorher?
Acht Monate war da niemand außer Johanna und Jerome mit denen sie geschrieben hatte.
Er sprach sie darauf an und wieder wurde sie Böse. Sie ging sogar noch weiter.
Sie fing beim Telefonieren an zu weinen und lenkte dabei geschickt von sich ab und redete ihm auch noch ein schlechtes Gewissen ein.
das funktionierte sogar ein paar Wochen ganz gut, denn Jerome fühlte sich Schuldig.
Er versuchte seine Eifersucht, ja er war wirklich  Eifersüchtig, zu beherrschen.
Doch Amelie gab ihm dazu keine Chance. Liebe macht ja bekanntlich Blind, sagt ein altes Sprichwort! Jerome war nicht nur Blind vor Liebe, er war auch geblendet von Lügen.
Er hätte nur wieder auf sein Gefühl hören müssen, damit lag er nämlich von Anfang an richtig.
Amelie ging noch einen Schritt weiter. Im Whats App teilte sie ihm mit, dass sie eine Auszeit nimmt und erst mal Abstand von ihm brauche. Als Jerome das las, war  es wie ein Stich ins Herz.   Das war er also, der Tag vor dem er immer Angst hatte.
Er Antwortete ihr, dass sie ihre Auszeit haben kann, was anderes sollte er auch Schreiben?
An diesem Nachmittag ging Jerome jedem aus dem Weg und versteckte sich auf seinem Zimmer. sein Herz verkrampfte sich und die Tränen liefen ihm über die Wangen.
 
 
 
 
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Ein erwachsener Mann, sitzt da und weint, kommt sich so hilflos vor.  Er fing an die Schuld bei sich zu suchen. Doch war er wirklich Schuld???
Am Abend aß er nichts, ging jedem aus dem Weg, den Blick nach unten damit ja keiner sieht dass er geweint hat. Nachts lag er wach im Bett. Er konnte die Augen nicht schließen, denn tat er es, sah er nur sie.
Am nächsten Tag ging es ihm noch schlechter.  In seinem Kopf war ein Bild was ihn nicht mehr loslassen wollte. Er sah Amelie in einem weißen Kleid, wie sie mit ihm tanzte und immer wieder sagte: „ Schatz, ich liebe dich, vergiss das nicht.“
Nun war es soweit, nachts nicht Schlafen und am Tag träumen!
Er wusste nicht mehr ein noch aus und trotzdem hatte er die Hoffnung, dass sie es sich nochmal anders Überlegt hat und ihm geschrieben hat.
Ihm kam es vor als stehe die Zeit still, doch dann war es endlich soweit und er bekam sein Handy. Er hatte Angst dass keine Nachricht von ihr da war. Sein Herz raste vor Aufregung, soll ich nachschauen oder nicht? Dann überlegte er: „Was habe ich zu verlieren, sie ist ja schon weg.“ Er schaute also nach und war Überrascht. Amelie hatte ihm geschrieben, dass sie es ohne ihn nicht aushalten kann und lieber mit ihm Schreiben und telefonieren möchte.
Jerome war Glücklich als er das las und Antwortete ihr, dass er sich sehr Freut und Froh ist wieder von ihr zu hören. Doch die Freude war nicht von langer Dauer.
Amelie schrieb nicht mehr viel und wenn, dann 10 Minuten bevor er sein Handy abgeben musste.  Wenn sie doch mal Lust hatte, rief sie ihn auch mal an.
Die Telefonate waren anders, irgendwie gezwungen, so als müsste sie eine lästige Pflicht erfüllen. Jerome sprach Amelie öfter mal auf ihre Freundin Johanna an.
Wenn sie ihm auf diese Frage antwortete, wurde er das Gefühl nicht los, dass sie auch Johanna loswerden wollte. Ich erwähnte es ja am Anfang der Geschichte schon einmal, dass man sich Glücklich schätzen kann, wenn man Freunde hat.
Nur Amelie schätzte ihre Freundin, die immer ihren Kopf für sie hingehalten hat, nicht.
Amelie benutzte  Menschen, die sie mochten, sogar Liebten, nur für ihre Zwecke und das zeigt ihren wahren Charakter, sie hat nämlich keinen!
Sie sprach nicht mehr von unseren Träumen und Wünschen. Für sie gab es kein wir mehr!
Jerome fühlte es,  dass ihn  Amelie loswerden wollte, nur noch nicht wusste, wie sie es anstellen sollte.  Seine Angst sie für immer zu verlieren wurde von Tag zu Tag größer und es ging ihm immer schlechter. Er hatte in den letzten Wochen so abgenommen, dass er einen kläglichen Eindruck machte.  Als er aus der Klinik entlassen wurde und endlich wieder Zuhause war, dachte er, dass es mit Amelie und ihm wieder besser wird.
Doch da sollte er sich Irren!!!
In der ersten Woche die er Zuhause war ging es noch einigermaßen.
Sie sprach sogar davon ihn nochmal zu Besuchen. Wenn ich Jeromes Erzählungen richtig verstanden habe, hatte sie sie nie wirklich die Absicht ihn zu Besuchen. Genau wie sie bei einem Telefonat sagte, dass sie ihm noch ein Päckchen schicken möchte, war auch nur gelogen. Egal !!!
In der zweiten Woche die er Zuhause war, teilte sie ihm mit, dass sie für zwei Tage zur Weiterbildung muss.  In diesen zwei Tagen müsse sie ihr Handy abgeben und kann ihm deshalb nicht Schreiben. Jerome schrieb ihr das er traurig ist zwei Tage nichts von ihr zu hören. Kurz darauf klingelte sein Handy. Es war Amelie und da er ihr so leid tat, rufe sie ihn mal kurz an.    Wie großzügig von ihr !!!
Wenn Scheinheiligkeit einen Namen hätte, so hieße sie Amelie.
 
 
 
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Das sollte auch das vorletzte Telefonat sein das die beiden geführt haben.
Sie log ihm das Blaue vom Himmel runter.  Sie ließ sogar für ihre Lügen ihre Mutter krank werden, nur um von sich abzulenken. Am ersten Tag ihrer sogenannten Weiterbildung hatte Jerome ihr geschrieben. Natürlich schaute er öfter mal auf sein Handy, ob sie seine Nachricht gelesen hat. Gelesen hat sie die Nachricht nicht aber online war sie öfter.
Also doch alles nur gelogen! Zwei Tage hat sie ihn ignoriert, so als hätte es ihn nie gegeben.
Als sie am Freitagabend auf dem Heimweg war, hat sie ihn angeschrieben.
Sie hätte jetzt Zeit und möchte mit ihm telefonieren. Nein ! Jerome wollte ihre Lügen nicht mehr hören und schon gar nicht der „Lückenbüßer“ sein, wenn ihr neuer Freund gerade keine Zeit für sie hat.  Es wurden noch ein paar Mails hin und her geschickt, wo sie ihm mitteilte, dass sie sich am Montag bei ihm melden wollte um mit ihm zu reden.
Selbst das war gelogen. Sie Meldetete sich weder am Montag noch am Dienstag.
Von wegen, wir müssen nur reden, dann kann unserer Liebe nichts passieren!
Jerome war traurig und er wollte wenigstens noch einen Versuch machen um zu Retten was eh schon verloren war. Mit einem „ bösen Trick“ erreichte er es, sie noch einmal ans Telefon zu kriegen. Dass Amelie falsch spielte, zeigte ihre „Show“ die sie am Telefon abzog.
Jetzt zeigte sie ihr wahres Gesicht und Jerome begriff in diesem Moment, dass sie nur mit ihm gespielt hat.  Wenn sie ihn wirklich geliebt hätte, wie sie immer behauptet hatte, hätte sie wenigstens am Ende ehrlich sein können.
Nein, sie war wirklich alles andere als ehrlich. Schon beim zweiten Satz fing sie an zu weinen, machte ihm Vorwürfe, er würde nur an sich denken.
Dann sagte sie, sie hat jemanden kennengelernt und dem gehe es so schlecht und das müsse er doch verstehen.  Jerome verstand die Welt nicht mehr!
Warum soll er Verständnis haben, für jemanden den er nicht mal kennt?
Als er sie fragte, warum er das Verstehen soll, wurde sie Hysterisch.
Sie sagte ihm er ist selber schuld das alles so gekommen ist und er soll sie endlich „ Frei“ geben.  Jerome verschlug es die Sprache!
Er stand da, schaute auf sein Handy und Tränen liefen ihm übers Gesicht. Sein Herz verkrampfte sich, dass er glaubte Sterben zu müssen.
Er schloss die Augen und wünschte sich, dass alles nur ein böser Traum sei.
Als er die Augen wieder geöffnet hatte und das Handy in seiner Hand sah, wusste er es war kein Traum. Er schaltete sein Handy aus, steckte es ein und ging los.
Er hatte kein Ziel, er lief einfach nur und in seinem Kopf drehte sich alles und seine Beine, die sich auf einmal wie Watte anfühlten, gaben nach.
Er glaubte in ein tiefes Loch zu fallen. Langsam setzte er sich auf einen großen Stein, der am Wegrand lag und schlug die Hände vors Gesicht. In diesem Moment tiefster Traurigkeit, mit dem Wissen nie wieder von Amelie zu hören, war ihm alles egal.
Jerome war zutiefst Verletzt, fühlte sich elend und einsam.
Die Gedanken in seinem Kopf kreisten und er fragte sich: „Warum wirft sie mich weg wie einen gebrauchten Putzlappen. Warum spricht sie von Liebe und hat ihn nie wirklich geliebt?“ Und noch viele Fragen mehr, auf die er aber nie eine Antwort bekommen wird.
Jerome hat sie auch gefragt was er mit den Sachen machen soll, tragen konnte und wollte er sie nicht, sie hätten ihn nur an Amelie erinnert.
Als Antwort bekam er von ihr, er soll sie wegwerfen. Das tat er natürlich nicht, dazu waren sie viel zu teuer. Er hatte von ihr auch ein Buch bekommen, mit der Widmung:
„ Wenn ich ein Vöglein wäre, dann fliegte ich zu dir.“ das fand er damals noch süß aber na ja.
Was findet man nicht alles schön, wenn man bis über beide Ohren verliebt ist?
 
 
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In dem Buch gab es auch noch eine zweite Widmung, in der sie ihm Ihr Herz schenkte aber Egal. In dem Buch war auch noch Geld das sie zu kleinen Schiffchen usw. gefaltet hatte.
Da kam ihm eine Idee! Er ging zur Post, holte sich einen Karton, packte all die Sachen die sie ihm geschickt hatte hinein und schickte es an sie zurück.
Das Geld, was ihr ja nicht Wichtig war,  verwendete er für den Versand.
Dann schrieb er ihr noch einen Brief, nur 18 Seiten, zum Abschied.
In diesem Brief schrieb er, dass er ihr viel lieber Liebesbriefe geschrieben hätte. Auch schrieb er, dass er sehr traurig ist weil sie ihn so belogen und „ weggeworfen“ hat.
dass sie bald keine Freunde mehr haben wird und bald einsam und verlassen sein wird.
Über Whats App fragte er sie ob das Päckchen und der Brief angekommen sind, eine Antwort hat er nicht bekommen, er wurde von ihr Blockiert.
Ja, das war die Geschichte, die mir mein Freund Jerome erzählt hat.
Es begann mit der „Großen Liebe, Schmetterlingen im Bauch, es folgten Lügen und Intrigen und endete mit einem gebrochenen Herzen und Tränen.“
Jerome wusste nicht mehr ein noch aus und erzählte seiner Frau von seiner „ vermeintlich großen Liebe.“
Sie hat sich alles ganz ruhig angehört und geweint. Sie war zutiefst Verletzt und gekränkt und hat ihn verlassen. Ich habe meinen Freund Jerome seit seinem letzten Besuch bei mir, nicht wieder gesehen.  Was aus ihm geworden ist, ich weiß es nicht!
Geblieben ist ihm nichts und ob er sich jemals wieder Verlieben wird ????
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
                         
 
Überlegen antwortete er: „Hallo geheimnisvolle Fremde, danke für deine netten Zeilen. Auch ich wünsche dir einen schönen Abend und liebe Grüße. PS: „Ich geb dir meine private Mail- Adresse, vielleicht können wir uns da schreiben?“ Dann schrieb er noch seine Mail- Adresse rein und schickte die Nachricht ab. Wie jeden Abend, Essen, Fernsehen und Schlafen, so endete auch dieser. Am nächsten Tag dasselbe. Warten, PC einschalten und nach Post schauen. Es war auch eine Mail eingegangen, nur mit dem Absender konnte er nichts anfangen Neugierig öffnete er die Mail und welch Überraschung, sie war von der geheimnisvollen Fremden. Als er sie las, traute er seinen Augen nicht. Sie hatte eine Art zu schreiben, einfach klasse! Er war so fasziniert, dass er die Mail zweimal las. Jerome beantwortete die Mail. Er stand ihr in nichts nach, denn auch er konnte mit Worten umgehen. Einen kleinen Haken hatte die Sache. Sie wusste wie er aussah, von ihr er nichts. Sollte er sie nach einem Foto fragen? Nein, er ist nicht der Typ der gleich mit der Tür ins Haus fällt. Er bedankte sich bei ihr für ihr Vertrauen, dass sie ihn Privat angeschrieben hat. Die nächste Mail von ihr war sehr lang. Sie schrieb ihm dass er ein süßes Grübchen hat, ein schönes Lächeln und auch sonst ein attraktiver Mann sei. 3 Als Jerome das las musste er Lächeln, er glaubte nicht was da stand. Er fand sich nämlich weder attraktiv noch hatte er das Gefühl das eine Frau nach ihm schaute. Er beantwortete die Mail und schrieb: „Hallo geheimnisvolle Fremde, danke für deine lieben Zeilen. Ich hab mich wirklich sehr gefreut von dir zu lesen. Ich würde gerne wissen wie du heißt! Ich wünsche dir einen schönen Tag und würde mich sehr freuen wieder von dir zu lesen. Ganz liebe Grüße Jerome.“ Schon am nächsten Tag hatte er wieder Post. In dieser Nachricht lüftete sich schon einmal das erste „ Geheimnis.“ Er las zum ersten Mal ihren Namen, sie hieß Amelie. Jetzt müsste er nur noch wissen wie sie aussah. Jerome lächelte, ihm kam da eine Idee. Er beantwortete ihre Mail und fragte sie: „ würdest du mit mir Skypen?“ Auch bot er ihr an die Handynummern zu tauschen, dass man sich auch über Whats App schreiben könne. Er schickte seine Mail ab und wartete auf eine Antwort von ihr. Vergebens wartete er, es kam keine Mail mehr von ihr. Umso überraschter war er als er sein Handy hörte. Er schaute nach und sah das er von ihr auf Whats App angeschrieben wurde. Es wurden an diesem Tag noch viele Nachrichten über das Handy geschrieben. Amelie versprach ihm sich etwas einfallen zu lassen, denn so einfach ging das nicht mit Skypen. Sie war verheiratet und musste deshalb vorsichtig sein. Eine Lösung musste also her und es wurde eine gefunden! Amelie hatte eine sehr gute Freundin die mit ihr durch dick und dünn ging. Diese Freundin ließ Amelie in ihre Wohnung und endlich konnte sie mit ihm Skypen. Ja, Freude sind etwas Wunderbares und man sollte sie schätzen! Dann endlich war es soweit. Per Webcam sahen sich die beiden zum ersten Mal Ihre ganze Erscheinung, ihr Stimme und die schönen Augen, er wie Verzauber. Beide waren sich sehr ähnlich, deshalb verstanden sie sich sehr gut. Wenn sie miteinander Lachten und Scherzten, vergaßen sie alles um sich herum. Jerome hatte das Gefühl glücklich zu sein, dieses Gefühl was er so lange vermisst hatte. Von jetzt an wurde von früh bis spät auf Whats App geschrieben. So oft es ging telefonierten sie miteinander. Es kam der Tag an dem Amelie von Liebe sprach. Jeden Tag sagte sie ihm, dass er schöne Augen hat und ihr es heiß und kalt wurde, wenn er sie anschaute. Sie sprach auch davon, wie schöne es wäre, sich in den Armen zu liegen und sich zu Küssen. Nach und nach empfand auch er mehr als nur Freundschaft für Amelie. Ein seltsames, doch schönes Gefühl überkam ihn. Jerome hatte „Schmetterlinge“ im Bauch. Ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Er konnte kaum noch Schlafen und im Traum hörte er sie. Sie flüsterte ihm ins Ohr: „ lass uns Tanzen die ganze Nacht, uns Küssen und Lieben. Lass uns an den Händen halten und nie mehr loslassen.“ Er hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn, sie schloss die Augen und flüsterte: „Bleib bei mir mein Liebster, mein Herz gehört nur dir.“ Als er mal wieder nach so einem Traum aufwachte, wurde ihm bewusst, dass ihm in seinem bisherigen Leben etwas gefehlt hat. Der Wunsch sich einmal Real zu sehen wurde bei beiden immer größer, aus dem Wunsch wurde verlangen. Wenn sie nach einem Telefonat das Gespräch beenden mussten, zerriss es ihnen fast das Herz. So war es natürlich auch wenn sie Skypten, keiner von beiden wollte als erster ausschalten. Nun war es so, dass Jerome zu dieser Zeit Krank war und deshalb nicht zu Amelie fahren konnte. Doch Amelie hatte eine Idee und sie arbeitete Fieberhaft daran sie in die Tat umzusetzen. Als erstes musste sie auf Arbeit frei bekommen, was jedoch das kleinere Problem war. Nachdem sie das geregelt hatte, musste sie sich eine Ausrede einfallen lassen. 4 Sie erzählte ihm, dass sie für ein paar Tage weg fahre und sie von ihrer Freundin dazu eingeladen wurde. Ja, sie war sehr fantasievoll was Ausreden anbelangte. Dann stellte sich doch ein Problem ein. Die Strecke mit dem Auto zu fahren, war viel zu weit und sie würde dadurch einen ganzen Tag verlieren. Ja was nun? Aufgeben ist ein Fremdwort für Amelie. Die Lösung aber ließ nicht lange auf sich warten. Sie schaute im Internet nach und fand eine Flugverbindung. es war ein Direktflug den sie auch gleich für zwei Personen buchte. der Tag der Anreise stand fest! Amelie und ihre Freundin sollten am Montag gegen 9.00Uhr morgens ankommen. Jerome buchte für beide je ein Zimmer in einer Pension. Jedes Mal wenn Amelie und Jerome Skypten, malten sie sich aus wie wohl ihre erste Begegnung sein würde. Sie sagte: „Schatz, wenn wir uns einmal real begegnen, werden wir uns zur Begrüßung nur die Hände reichen.“ Dabei Lächelte sie jedes Mal und ihre schönen Augen strahlten vor Glück. Immer näher rückte der Tag an dem die beiden erscheinen sollten. Jerome konnte vor Aufregung kaum Schlafen. Endlich war es soweit! Es war ein kühler Montagmorgen im September und Jerome wurde von einer Bekannten von Zuhause abgeholt und in der Nähe der Pension abgesetzt. Die letzten Meter ging er zu Fuß. Was er nicht wusste, die beiden Frauen fuhren im Taxi an ihm vorbei. Als er an der Pension ankam, waren beide gerade ausgestiegen, Bezahlten und das Taxi fuhr weg. Von wegen, Hände reichen zur Begrüßung! Amelie nahm ihn in die Arme und bedeckte sein Gesicht mit Küssen. Jerome lächelte, dann Begrüßte er die Freundin von Amelie. Amelie war „ Hibbelich“ wie ein verliebter Teenager. Sie konnte es kaum erwarten ihren Liebsten für sich allein zu haben. Amelie hatte telefonisch ein Frühstück für Jerome mit bestellt. In der Pension wurden die drei freundlich Begrüßt und in den Speiseraum geführt. Der Frühstückstisch war etwas lieblos aber reichlich gedeckt. Amelie und Johanna, so hieß nämlich die Freundin, aßen mit großem Appetit. Johanna sagte zu Jerome: „ Bitte sag Joé zu mir, meine Freunde nennen mich so und du gehörst ab jetzt auch dazu.“ Jerome nahm das Angebot dankend an. Jerome saß Amelie gegenüber, er bekam keinen Bissen herunter, so aufgeregt war er. Er trank nur einen Kaffee und schaute seine Liebste an. Wenn sich ihre Blicke trafen, war es als verschmelzen sie miteinander. Nach dem Frühstück ließen sich beide Frauen ihre Zimmer zeigen. Amelie nahm Jerome mit auf ihr Zimmer. Dann endlich waren beide allein. Stille! Sie schauten sich in die Augen, nahmen sich in die Arme und Küssten sich. Erst zärtlich, dann voller Leidenschaft. Langsam zogen sie sich gegenseitig aus und ließen sich auf das große Doppelbett fallen. Als sie nebeneinander lagen sagte Amelie: „ Auf diesen Augenblick hab ich so lange warten müssen, doch jetzt mein Liebster lass uns einfach Glücklich sein.“ Beide ließen sich fallen und im Rausch der Liebe wurden sie eins. Sie Liebten sich, wie sie glaubten, nie geliebt zu haben. Erschöpft, mit schwerem Atem lagen sie nebeneinander und sahen sich Lächelnd an. Amelie hatte eine Träne im Auge. „ Liebste, weinst du?“ fragte Jerome. „Ja mein Liebster, vor Glück weil ich bei dir sein darf.“ antwortete sie. Sie Küssten sich heiß und innig, streichelten sich und gaben sich hemmungslos der Lust hin bis sie gemeinsam den „Gipfel“ des Glücks erreichten. Sie lagen noch eine Weile eng umschlungen, doch irgendwie konnten sie ihr Glück noch gar nicht fassen. Amelie hauchte ihm noch einen Kuss auf die Stirn, stieg aus dem Bett und ging 5 ins Bad. Aus dem Bad hörte er sie: „ Schatz, lass uns ein Auto mieten und du zeigst uns ein Stück von deine Heimat.“ Als beide sich Angezogen hatten, holten sie Joé aus ihrem Zimmer ab. Die beiden Frauen gingen eine Straße weiter in ein Autohaus. Dort mieteten sie für zwei Tage ein Auto, denn sie wollten ja ein wenig flexibel sein. Nachdem die Formalitäten erledigt waren holten sie Jerome ab, der ein Stück weiter auf sie wartete. Im Auto wurden die Plätze getauscht. Jerome musste ans Steuer da ja die beiden fremd waren und sich nicht auskannten. Er zeigte ihnen ein paar Sehenswürdigkeiten seiner kleinen Stadt. Nach einer Weile fragten die beiden Frauen ob er nicht wüsste wo man Shoppen könne. Er bejahte die Frage und los ging es. Nach ca. einer halben Stunde waren sie am Ziel. Jerome hatte nicht zu viel versprochen, dass war genau das was die beiden suchten. Was er nicht bedacht hatte, dass er hier Leute treffen könnte die ihn kannten. Es war mehr als riskant für ihn, mit zwei fremden, hübschen Frauen durch die Geschäfte zu bummeln. Ein Sprichwort sagt : „ Der Teufel ist ein Eichhörnchen.“ Und tatsächlich, es kam wie es kommen musste aber er hatte Glück im Unglück! Er wurde von einem Bekannten angesprochen. Zum Glück waren Amelie und Joé nicht bei ihm, diese saßen in einem Kaffee und warteten da auf ihn. Der Bekannte ging endlich weiter. Schnellen Schrittes eilte Jerome zu den beiden Frauen. Er erzählte ihnen von der Begegnung und das er Glück hatte nicht mit den beiden Frauen gesehen worden zu sein. Joé war die erste die reagierte und sagte: „ Lasst uns unseren Kaffee austrinken und von hier verschwinden.“ Sie tranken ihren Kaffee aus, bezahlten und verließen das „Shopping Paradies.“ Als alle drei wieder im Auto saßen, beschloss man irgendwo hinzufahren wo man zu Mittag essen konnte. Es musste aber ein Ort sein, wo Jerome nicht Gefahr laufen musste gesehen zu werden. Sie fanden etwas abgelegen eine Gaststätte die ihnen gefiel. Als sie die Gaststätte betraten, wurden sie von einer netten Kellnerin zu einem noch freien Tisch geführt. Hier konnten sie endlich durchatmen, denn kannte sie niemand. Sie aßen und tranken etwas, unterhielten sich und lachten viel. In diesem Augenblick hatte Jerome das Gefühl der glücklichste Mensch zu sein und das „ Heer der Schmetterlinge „ in seinem Bauch schien immer größer zu werden. Nach ca. zwei Stunden verließen die drei die Gaststätte und fuhren zurück in die Pension. Dort ging er mit Amelie auf ihr Zimmer. Amelies Augen strahlten vor Glück. Sie zog ihn an sich heran und Küsste ihn voller Leidenschaft und Verlangen. Sie Liebten sich noch bis in den späten Nachmittag hinein und als sie dann still nebeneinander lagen, hatte Jerome Tränen in den Augen. Amelie die das sah fragte: „ Liebster, was ist mit dir, warum bist du traurig?“ Jerome wusste nicht wie er ihr das erklären sollte. Eine Weile schwieg er noch, streichelte sanft über ihr Gesicht und sprach: „ Schatz, ich kann heute Nacht nicht bei dir bleiben und ich weiß das ich dir damit weh tue.“ Ja, Amelies Wunsch war, dass er für zwei Nächte bei ihr Schlafen sollte. Sie wünschte sich so sehr morgens neben ihm aufzuwachen. Amelie Küsste ihn. dann sagte sie ihm, dass sie ihn liebe und ihn verstehen kann. Jerome der gerade im Begriff war sich zu Verabschieden, hielt auf einmal inne. Ihm war eingefallen das er am Dienstag15.00Uhr zu einer Abschiedsfeier musste. Langsam drehte er sich zu ihr um und sagte: „ Schatz, ich muss dir noch etwas sagen, was dir bestimmt nicht gefallen wird.“ Er erzählte ihr, dass er bei einer Feier Musik machen sollte und den Termin nicht einfach kurzfristig absagen konnte. Zwei Enttäuschungen an einem Tag das war hart. 6 Amelie war traurig, was ja verständlich war. Jerome nahm seine Liebste in den Arm und Küsste sie. Dann verabschiedete er sich und machte sich auf den Heimweg. Am Dienstagmorgen gegen 8.00 Uhr machte er sich auf den Weg zur Pension. Amelie und Jerome verbrachten noch ein paar schöne Stunden. Bevor er ging, fragte ihn Amelie wo die Feier sei und ob es weit weg von der Pension sei. Jerome erklärte ihr den weg und sagte ihr noch, dass man da auch gut Essen könne. Sie Küssten sich nochmal und dann verabschiedete er sich von den beiden Frauen und verließ die Pension. Gegen 14,30Uhr trafen Jerome und seine Frau in der Gaststätte, wo die Feier stattfand ein. Er lud seine Musikanlage aus dem Auto aus und baute sie im Saal auf. Als er damit fertig war und die Musik lief, setzte er sich an einen der Tische und trank einen Kaffee. So nach und nach trafen die Gäste ein und der Saal füllte sich. In der Zeit nach dem Kaffee bis zum Abendessen spielte eine live Band. Die Stimmung im Saal war Super! Nach dem Abendessen war Jerome dran. Er nahm sein Mikrofon und forderte zur ersten Tanzrunde auf. Nach jeder tanzrunde setzte man sich an den Tisch oder man ging nach draußen zum Rauchen. So ging das den ganzen Abend. Doch dann kam die Überraschung! Als Jerome nach einer Tanzrunde nach draußen ging um zu rauchen, traute er seinen Augen nicht. Amelie und Joe saßen draußen an einem Tisch und tranken ein Glas Wein. Jedoch war es das nicht allein was sein Herz zum rasen brachte. Seine Frau unterhielt sich mit den beiden und so wie es aussah, verstanden sie sich blendend. Jerome war wie vom Donner gerührt! Er wusste nicht so recht was er tun sollte. Langsam und etwas unsicher ging er auf den Tisch der beiden zu. Kurz bevor er am Tisch angelangt war, lief seine Frau an ihm vorbei und verschwand im Saal. Jerome fragte Amelie und Joe was das zu bedeuten hätte. Amelie lächelte ihn an und sagte: „ Deine Frau fragt die Veranstalter, ob wir mit rein dürfen.“ Jerome wusste ja dass Amelie sehr hartnäckig war, dass sie aber so weit ging hätte er nicht gedacht. Sie benutzte seine Frau um ihm nahe sein zu können. Oder war es etwas anderes, wollte sie ihn in Schwierigkeiten bringen? Jerome ging wieder rein und begab sich hinter seine Anlage. Es dauerte nicht lange, da kam seine Frau mit den beiden in den Saal und näherten sich der Bühne. Amelie schaute sehnsüchtig zu ihm hoch. Dann trafen sich ihre Blicke, Blicke die alles sagten. Jerome versank in ihren wunderschönen Augen, er schien darin in eine unendliche Tiefe zu fallen. Während er fiel hörte er sich rufen: „ Amelie, Liebste, bitte halte mich und lass mich nie mehr los.“ Doch was er hörte war nicht seine Stimme, nein es war Amelie und diese forderte ihn zu einem Tanz auf. Langsam, etwas zögernd ging er auf sie zu, legte seinen Arm um ihre Taille und machte den ersten Schritt. Dann stand er auf einmal ganz still! Sie noch immer im Arm haltend sprach er: „ Ich kann nicht, bitte entschuldige, es geht einfach nicht.“ Er löste sich von ihr und ging wieder hinter seine Anlage. Amelie stand nur eine Armlänge vor ihm, doch schien sie für ihn unerreichbar Sein Herz weinte, nein es schrie vor Traurigkeit und Sehnsucht. Diese Sehnsucht, dass Verlangen ihr nah zu sein, wurde von Tag zu Tag immer größer. Nur Joe, die alles genau beobachtet hatte, sah und spürte wie Jerome litt. Sie ging zu Amelie und flüsterte ihr etwas zu. Dann sagte Joe das sie sich verabschieden müssten, da sie sehr früh zum Flughafen wollten. Joe umarmte Jerome zum Abschied und flüsterte ihm zu: „ Kopf hoch, alles wird gut.“ 7 Dann sagten sich Amelie und Jerome auf Wiedersehen. Beiden fiel der Abschied mehr als schwer. Zuletzt verabschiedeten sich die beiden Freundinnen von Jeromes Frau. Sie hatten miteinander die Handynummern ausgetauscht und sich versprochen in Kontakt zu bleiben. dann gingen sie. An der Tür drehte sich Amelie noch einmal um. Sie schaute zu ihrem Liebsten, schlug die Augen nieder und legte ihre Hand auf ihr Herz, so als wollte sie sagen, meine Gedanken und mein Herz sind bei dir. Jerome sah es und ihm zerriss es fast das Herz. Tränen standen ihm in den Augen, doch Weinen durfte er nicht. Er sollte stark sein, doch in diesem Moment fühlte er sich schwach und hilflos. Er hätte lieber gegen einen „ Drachen“ gekämpft und sein Leben für sie geben, wenn er nur bei ihr sein könnte. Die Frauen waren weg, doch Jerome stand immer noch reglos hinter seiner Anlage. In diesem Augenblick fühlte er sich hilflos und einsam und tief in ihm drin rief eine Stimme: „ Bitte lass mich nicht allein, bitte nimm mich mit.“ Niemand, außer Jerome, hatte eine Ahnung was der vermeintlich zufällige Besuch der beiden Freundinnen in Wirklichkeit zu bedeuten hatte. Was hier in der letzten Stunde geschehen war, war mehr als Riskant für Jerome. Um sich nicht zu verraten, setzte er wieder seine „Maske“ auf, die er seit er Amelie kannte trug. Er wusste was er tat war nicht richtig, doch die Liebe zu Amelie war so groß, dass er darin nichts Falsches sah. Diese Liebe hatte seinem Leben wieder einen Sinn gegeben. Zumindest glaubte er das zu dieser Zeit noch! Träumen, Lachen, Lieben, all das hatte er so lange vermisst. Jerome wurde aus seinen Gedanken gerissen als ihn jemand ansprach, er solle wieder Musik machen. Diesem Wunsch ging er gerne nach, so konnte er sich wenigstens ablenken. Gegen 24.00Uhr war die Feier vorbei. Er baute seine Anlage ab, lud sie ins Auto und fuhr mit seiner Frau nachhause. Müde fiel er in sein Bett, wo er noch lange wach lag und an die schönen Stunden mit Amelie dachte. Am nächsten Morgen bekam er die Nachricht, dass beide am Flughafen seien und sich erst wieder melden wenn sie zuhause gelandet sind. Die Zeit schien still zu stehen! dann endlich, Amelie schrieb ihm, dass sie wohlbehalten gelandet seien und jetzt auf dem Heimweg sind. Jetzt wo seine Liebste wieder zuhause war, traf man sich wieder im Skype, telefonierte oder man schrieb sich Mails. Jeden Tag sagte sie ihm wie sehr sie ihn Liebte und ihn vermisse. Es dauerte nicht lange, da teilte sie ihm mit, dass sie ihn schon bald wieder Besuchen würde und sogar vier Tage bleiben könne. Schon beim nächsten Treffen im Skype sagte sie ihm, dass sie Ende Oktober kommen würde, natürlich mit ihrer Freundin. Jerome freute sich seine Liebste bald wieder zu sehen. Er Organisierte für die beiden wieder eine Unterkunft. Diesmal war es keine Pension. Er hatte eine Bekannte und diese stellte ihnen für die vier Tage ihre Wohnung zur Verfügung, da sie bei ihrem Freund Wohnte und die Wohnung eh leer stand. Endlich! Die beiden saßen im Taxi und waren auf dem Weg zu ihm. Jerome war aufgeregt wie ein kleiner Junge zur Weihnachtszeit. Er stieg gerade aus dem Auto, da kam auch schon das Taxi mit den beiden an. Die Freude sich wiederzusehen war unbeschreiblich. Die Begrüßung war etwas Schlicht und hatte für Fremde den Anschein, dass sich die drei nicht kennen würden, was natürlich beabsichtigt war. Jerome der den Schlüssel für die Wohnung hatte, ging voraus und die beiden Frauen folgten ihm. Als sie in der Wohnung waren, fiel Amelie ihrem Liebsten um den Hals und Küsste ihn voller Leidenschaft. Dann begrüßte Jerome Johanna die neben den beiden stand, lächelte und sagte: „ Man könnte Neidisch werden wenn man euch so sieht. Ihr seid ein schönes Paar und gehört einfach nur zusammen.“ 8 Nachdem man sich Begrüßt hatte, zeigte Jerome den beiden Frauen die Wohnung. Amelie strahlte vor Glück. Um ihren Mund spielte ein süßes Lächeln und eh er sich versah, hatte ihn seine Liebsteins Schlafzimmer gezogen. Sie nahm ihn in die Arme, schloss die Augen und Küsste ihn. Dabei fing sie an ihn langsam auszuziehen und er sie. Dann ließen sie sich in das große Bett fallen, streichelten und Küssten sich. Sie flüsterte ihm zu: „ Nimm mich, jetzt bitte.“ So ließen sie sich fallen und ergaben sich dem Rausch der Liebe. In diesen vier Tagen nutzten sie jede Minute um zusammen zu sein. Amelie hatte ihrem Liebsten ein Geschenk mitgebracht. es war eine schöne, sehr wertvolle Armbanduhr. Jerome freute sich über das schöne Geschenk denn er liebte Uhren. Was er zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, für Amelie hatte das Geschenk keinerlei Bedeutung. Dazu mehr an einer anderen Stelle! Jerome hatte auch ein Geschenk für seine Liebste. Er hatte zwei Ringe gekauft und diese wollten beide als Zeichen ewiger Liebe tragen. Jerome trug seinen am kleinen Finger der linken Hand und er fühlte sich wirklich damit mit ihr verbunden. Wie man sich doch Irren kann!!! Leider vergingen die vier Tage viel zu schnell und der Abschied viel beiden sehr schwer. Diesen Abschied empfand er schlimmer als den vom ersten Besuch. Bei diesem Abschied hatte er das Gefühl, dieser wäre für immer. Ja, Jerome und seine Gefühle! Das Unglaubliche daran war, dass er meist recht hatte mit seinen Gefühlen. Das das nicht immer schön ist, ist ja verständlich. Von November bis Dezember war noch alles in Ordnung. Die beiden trafen sich, so oft es ging wieder im Skype, schrieben sich Mails und telefonierten miteinander. Nach jedem Telefonat verabschiedete sich Amelie mit den Worten: Schatz ich liebe dich, vergiss das bitte nicht.“ Er glaubte ihr denn er konnte es auch fühlen. Doch schon bald zog eine dunkle Wolke über ihre Liebe! Das Jahr neigte sich dem Ende und Amelie wollte über Weihnachten und Neujahr mit ihrer Familie in den Urlaub fliegen. In dieser Zeit schrieben sie sich jeden Tag auf Whats App. Die beiden freuten sich schon, sich bald wieder im Skype sehen zu können. Doch dieser Wunsch sollte sich für die beiden nicht erfüllen. Es kam etwas dazwischen was niemand Voraussehen konnte und auf das ich hier nicht näher eingehen möchte. Ich sage an dieser Stelle einfach mal, dass Schicksal wollte es so oder wollte die beiden auf die Probe stellen!? So gegen Ende Januar hatte Jerome das Gefühl, dass etwas zwischen ihm und Amelie stand. Er hatte schon immer große Angst, Angst vor dem Tag wo alles zu Ende sein könnte. Von dieser Angst hatte er Amelie erzählt, doch sie Lächelte nur und sagte, dass dies nie passieren würde. Um ihm seine Angst zu nehmen, sagte sie ihm, wir müssen nur miteinander reden, dann kann nichts passieren. Jerome wollte es glauben, nein er wünschte es sich so sehr. Er hatte wieder schlecht geschlafen, besser gesagt, gar nicht. Als aus dem Bett stieg und ins Bad wollte fiel ihm sein Ring vom Finger. Erschrocken schaute er den Ring hinterher wie dieser unter das Bett rollte. Als er ihn wieder auf den Finger stecken wollte, erschrak er abermals. Er hatte so sehr abgenommen, dass der Ring nicht mehr passte. Und wie sollte es anders sein, sein Gefühl meldete sich wieder und das bedeutete nichts Gutes. Als er am Nachmittag mit Amelie telefonierte, erzählte er ihr, dass ihm der Ring vom Finger gefallen ist und er das als schlechtes Zeichen sieht. Sie ging darauf gar nicht ein sondern 9 erzählte ihm mal ganz nebenbei, dass sie einen neuen Kollegen kennengelernt hat und dieser ihr so viel Ruhe und Kraft gibt. „ Hm“ Zu diesem Zeitpunkt hatte Jerome noch nicht begriffen was diese Anspielung bedeuten soll und das es Absicht von ihr war. Dann passierte etwas, was seinem Gefühl das etwas nicht stimmte, recht geben sollte. Zu seinem Geburtstag bekam er ein Päckchen von Amelie. Er freute sich sehr und dachte, wenn ich ihr so viel Wert bin, muss sie mich wirklich Lieben. Jedenfalls was die Geschenke betraf! Doch der Brief, den Amelie dazu geschrieben hatte, sagte das Gegenteil Jerome las den Brief und beim Lesen kam wieder dieses Gefühl und er wurde traurig. das was in dem Brief stand hatte nichts mehr mit Liebe zu tun. Geschenke im Wert von über 200.00€ und der Brief wie für einen Fremden Als er am Nachmittag mit ihr telefonierte fragte er sie warum der Brief so Unpersönlich sei .Ihre Antwort darauf konnte er nicht verstehen. dann sagte sie ihm auch noch, die Geschenke haben eh nur Materiellen Wert und das bedeute ihr nichts. Nun war er Sprachlos und seine Zweifel, dass sie ihn überhaupt noch Liebte, wurden größer. Von Tag zu Tag ging es ihm schlechter. Er aß kaum noch und nachts hatte er Alpträume. In seinen Träumen war seine Liebste von der „Hexe der Lügen“ gefangen und gegen diese kam er nicht an, sie verspottete und lachte ihn nur aus. Nun wurde Jerome immer Aufmerksamer, er hörte und las zwischen den Zeilen. Es war mal wieder Handyzeit und er konnte es kaum erwarten von seiner Liebsten zu lesen. Aber was war das? Eine einzige Nachricht von ihr und die war wie ein Schlag ins Gesicht. „ He du, ich wünsche dir einen schönen Tag.“ Wenn man sonst viele Mails bekommt, mit Schatz oder Liebling angesprochen wird und liest man sowas! Jerome konnte es einfach nicht verstehen, es tat einfach nur weh. Er schrieb ihr, doch eine Antwort bekam er nicht, obwohl sie online war. Als er sie später darauf ansprach wurde sie sauer. Sie warf ihm vor er sei Eifersüchtig und außerdem könne sie online sein solange sie will und Schreiben mit wem sie will. Sie hätte eben viele Freunde und Bekannte und da wäre auch noch der „Geschwisterchat.“ Jerome wäre der letzte der etwas dagegen gehabt hätte, doch stellte er sich die Frage, wo waren die angeblichen Freunde und Bekannte vorher? Acht Monate war da niemand außer Johanna und Jerome mit denen sie geschrieben hatte. Er sprach sie darauf an und wieder wurde sie Böse. Sie ging sogar noch weiter. Sie fing beim Telefonieren an zu weinen und lenkte dabei geschickt von sich ab und redete ihm auch noch ein schlechtes Gewissen ein. das funktionierte sogar ein paar Wochen ganz gut, denn Jerome fühlte sich Schuldig. Er versuchte seine Eifersucht, ja er war wirklich Eifersüchtig, zu beherrschen. Doch Amelie gab ihm dazu keine Chance. Liebe macht ja bekanntlich Blind, sagt ein altes Sprichwort! Jerome war nicht nur Blind vor Liebe, er war auch geblendet von Lügen. Er hätte nur wieder auf sein Gefühl hören müssen, damit lag er nämlich von Anfang an richtig. Amelie ging noch einen Schritt weiter. Im Whats App teilte sie ihm mit, dass sie eine Auszeit nimmt und erst mal Abstand von ihm brauche. Als Jerome das las, war es wie ein Stich ins Herz. Das war er also, der Tag vor dem er immer Angst hatte. Er Antwortete ihr, dass sie ihre Auszeit haben kann, was anderes sollte er auch Schreiben? An diesem Nachmittag ging Jerome jedem aus dem Weg und versteckte sich auf seinem Zimmer. sein Herz verkrampfte sich und die Tränen liefen ihm über die Wangen. 10 Ein erwachsener Mann, sitzt da und weint, kommt sich so hilflos vor. Er fing an die Schuld bei sich zu suchen. Doch war er wirklich Schuld??? Am Abend aß er nichts, ging jedem aus dem Weg, den Blick nach unten damit ja keiner sieht dass er geweint hat. Nachts lag er wach im Bett. Er konnte die Augen nicht schließen, denn tat er es, sah er nur sie. Am nächsten Tag ging es ihm noch schlechter. In seinem Kopf war ein Bild was ihn nicht mehr loslassen wollte. Er sah Amelie in einem weißen Kleid, wie sie mit ihm tanzte und immer wieder sagte: „ Schatz, ich liebe dich, vergiss das nicht.“ Nun war es soweit, nachts nicht Schlafen und am Tag träumen! Er wusste nicht mehr ein noch aus und trotzdem hatte er die Hoffnung, dass sie es sich nochmal anders Überlegt hat und ihm geschrieben hat. Ihm kam es vor als stehe die Zeit still, doch dann war es endlich soweit und er bekam sein Handy. Er hatte Angst dass keine Nachricht von ihr da war. Sein Herz raste vor Aufregung, soll ich nachschauen oder nicht? Dann überlegte er: „Was habe ich zu verlieren, sie ist ja schon weg.“ Er schaute also nach und war Überrascht. Amelie hatte ihm geschrieben, dass sie es ohne ihn nicht aushalten kann und lieber mit ihm Schreiben und telefonieren möchte. Jerome war Glücklich als er das las und Antwortete ihr, dass er sich sehr Freut und Froh ist wieder von ihr zu hören. Doch die Freude war nicht von langer Dauer. Amelie schrieb nicht mehr viel und wenn, dann 10 Minuten bevor er sein Handy abgeben musste. Wenn sie doch mal Lust hatte, rief sie ihn auch mal an. Die Telefonate waren anders, irgendwie gezwungen, so als müsste sie eine lästige Pflicht erfüllen. Jerome sprach Amelie öfter mal auf ihre Freundin Johanna an. Wenn sie ihm auf diese Frage antwortete, wurde er das Gefühl nicht los, dass sie auch Johanna loswerden wollte. Ich erwähnte es ja am Anfang der Geschichte schon einmal, dass man sich Glücklich schätzen kann, wenn man Freunde hat. Nur Amelie schätzte ihre Freundin, die immer ihren Kopf für sie hingehalten hat, nicht. Amelie benutzte Menschen, die sie mochten, sogar Liebten, nur für ihre Zwecke und das zeigt ihren wahren Charakter, sie hat nämlich keinen! Sie sprach nicht mehr von unseren Träumen und Wünschen. Für sie gab es kein wir mehr! Jerome fühlte es, dass ihn Amelie loswerden wollte, nur noch nicht wusste, wie sie es anstellen sollte. Seine Angst sie für immer zu verlieren wurde von Tag zu Tag größer und es ging ihm immer schlechter. Er hatte in den letzten Wochen so abgenommen, dass er einen kläglichen Eindruck machte. Als er aus der Klinik entlassen wurde und endlich wieder Zuhause war, dachte er, dass es mit Amelie und ihm wieder besser wird. Doch da sollte er sich Irren!!! In der ersten Woche die er Zuhause war ging es noch einigermaßen. Sie sprach sogar davon ihn nochmal zu Besuchen. Wenn ich Jeromes Erzählungen richtig verstanden habe, hatte sie sie nie wirklich die Absicht ihn zu Besuchen. Genau wie sie bei einem Telefonat sagte, dass sie ihm noch ein Päckchen schicken möchte, war auch nur gelogen. Egal !!! In der zweiten Woche die er Zuhause war, teilte sie ihm mit, dass sie für zwei Tage zur Weiterbildung muss. In diesen zwei Tagen müsse sie ihr Handy abgeben und kann ihm deshalb nicht Schreiben. Jerome schrieb ihr das er traurig ist zwei Tage nichts von ihr zu hören. Kurz darauf klingelte sein Handy. Es war Amelie und da er ihr so leid tat, rufe sie ihn mal kurz an. Wie großzügig von ihr !!! Wenn Scheinheiligkeit einen Namen hätte, so hieße sie Amelie. 11 Das sollte auch das vorletzte Telefonat sein das die beiden geführt haben. Sie log ihm das Blaue vom Himmel runter. Sie ließ sogar für ihre Lügen ihre Mutter krank werden, nur um von sich abzulenken. Am ersten Tag ihrer sogenannten Weiterbildung hatte Jerome ihr geschrieben. Natürlich schaute er öfter mal auf sein Handy, ob sie seine Nachricht gelesen hat. Gelesen hat sie die Nachricht nicht aber online war sie öfter. Also doch alles nur gelogen! Zwei Tage hat sie ihn ignoriert, so als hätte es ihn nie gegeben. Als sie am Freitagabend auf dem Heimweg war, hat sie ihn angeschrieben. Sie hätte jetzt Zeit und möchte mit ihm telefonieren. Nein ! Jerome wollte ihre Lügen nicht mehr hören und schon gar nicht der „Lückenbüßer“ sein, wenn ihr neuer Freund gerade keine Zeit für sie hat. Es wurden noch ein paar Mails hin und her geschickt, wo sie ihm mitteilte, dass sie sich am Montag bei ihm melden wollte um mit ihm zu reden. Selbst das war gelogen. Sie Meldetete sich weder am Montag noch am Dienstag. Von wegen, wir müssen nur reden, dann kann unserer Liebe nichts passieren! Jerome war traurig und er wollte wenigstens noch einen Versuch machen um zu Retten was eh schon verloren war. Mit einem „ bösen Trick“ erreichte er es, sie noch einmal ans Telefon zu kriegen. Dass Amelie falsch spielte, zeigte ihre „Show“ die sie am Telefon abzog. Jetzt zeigte sie ihr wahres Gesicht und Jerome begriff in diesem Moment, dass sie nur mit ihm gespielt hat. Wenn sie ihn wirklich geliebt hätte, wie sie immer behauptet hatte, hätte sie wenigstens am Ende ehrlich sein können. Nein, sie war wirklich alles andere als ehrlich. Schon beim zweiten Satz fing sie an zu weinen, machte ihm Vorwürfe, er würde nur an sich denken. Dann sagte sie, sie hat jemanden kennengelernt und dem gehe es so schlecht und das müsse er doch verstehen. Jerome verstand die Welt nicht mehr! Warum soll er Verständnis haben, für jemanden den er nicht mal kennt? Als er sie fragte, warum er das Verstehen soll, wurde sie Hysterisch. Sie sagte ihm er ist selber schuld das alles so gekommen ist und er soll sie endlich „ Frei“ geben. Jerome verschlug es die Sprache! Er stand da, schaute auf sein Handy und Tränen liefen ihm übers Gesicht. Sein Herz verkrampfte sich, dass er glaubte Sterben zu müssen. Er schloss die Augen und wünschte sich, dass alles nur ein böser Traum sei. Als er die Augen wieder geöffnet hatte und das Handy in seiner Hand sah, wusste er es war kein Traum. Er schaltete sein Handy aus, steckte es ein und ging los. Er hatte kein Ziel, er lief einfach nur und in seinem Kopf drehte sich alles und seine Beine, die sich auf einmal wie Watte anfühlten, gaben nach. Er glaubte in ein tiefes Loch zu fallen. Langsam setzte er sich auf einen großen Stein, der am Wegrand lag und schlug die Hände vors Gesicht. In diesem Moment tiefster Traurigkeit, mit dem Wissen nie wieder von Amelie zu hören, war ihm alles egal. Jerome war zutiefst Verletzt, fühlte sich elend und einsam. Die Gedanken in seinem Kopf kreisten und er fragte sich: „Warum wirft sie mich weg wie einen gebrauchten Putzlappen. Warum spricht sie von Liebe und hat ihn nie wirklich geliebt?“ Und noch viele Fragen mehr, auf die er aber nie eine Antwort bekommen wird. Jerome hat sie auch gefragt was er mit den Sachen machen soll, tragen konnte und wollte er sie nicht, sie hätten ihn nur an Amelie erinnert. Als Antwort bekam er von ihr, er soll sie wegwerfen. Das tat er natürlich nicht, dazu waren sie viel zu teuer. Er hatte von ihr auch ein Buch bekommen, mit der Widmung: „ Wenn ich ein Vöglein wäre, dann fliegte ich zu dir.“ das fand er damals noch süß aber na ja. Was findet man nicht alles schön, wenn man bis über beide Ohren verliebt ist? 12 In dem Buch gab es auch noch eine zweite Widmung, in der sie ihm Ihr Herz schenkte aber Egal. In dem Buch war auch noch Geld das sie zu kleinen Schiffchen usw. gefaltet hatte. Da kam ihm eine Idee! Er ging zur Post, holte sich einen Karton, packte all die Sachen die sie ihm geschickt hatte hinein und schickte es an sie zurück. Das Geld, was ihr ja nicht Wichtig war, verwendete er für den Versand. Dann schrieb er ihr noch einen Brief, nur 18 Seiten, zum Abschied. In diesem Brief schrieb er, dass er ihr viel lieber Liebesbriefe geschrieben hätte. Auch schrieb er, dass er sehr traurig ist weil sie ihn so belogen und „ weggeworfen“ hat. dass sie bald keine Freunde mehr haben wird und bald einsam und verlassen sein wird. Über Whats App fragte er sie ob das Päckchen und der Brief angekommen sind, eine Antwort hat er nicht bekommen, er wurde von ihr Blockiert. Ja, das war die Geschichte, die mir mein Freund Jerome erzählt hat. Es begann mit der „Großen Liebe, Schmetterlingen im Bauch, es folgten Lügen und Intrigen und endete mit einem gebrochenen Herzen und Tränen.“ Jerome wusste nicht mehr ein noch aus und erzählte seiner Frau von seiner „ vermeintlich großen Liebe.“ Sie hat sich alles ganz ruhig angehört und geweint. Sie war zutiefst Verletzt und gekränkt und hat ihn verlassen. Ich habe meinen Freund Jerome seit seinem letzten Besuch bei mir, nicht wieder gesehen. Was aus ihm geworden ist, ich weiß es nicht! Geblieben ist ihm nichts und ob er sich jemals wieder Verlieben wird ????

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 29.08.2016. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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