Doris E. M. Bulenda

Ukraine - Polizeikontrolle

Vor etwa 8 Jahren, im Herbst 2008, fuhr ich von Ungarn aus in die Ukraine. Ich überquerte die Grenze an einem kleinen Grenzübergang. Man hatte mich gewarnt, dass das ewig dauern würde und volle Schikane wäre – nichts davon traf zu. Vor mir waren 3 Autos, bei jedem dauerte es 5 Minuten, bei mir auch, sodass ich nach 20 Minuten eingereist war. Auch keine komischen Fragen, nur kurzer Blick aufs Gepäck, es ging recht entspannt zu.
Fuhr durch Uzhorod, bog dann von der Hauptstraße ab und fuhr über viele kleine Nebenstraßen. Die Gegend wäre recht hübsch gewesen, wenn das Wetter nicht ganz so schlecht gewesen wäre. Es regnete oder es zog Nebel auf, immer abwechselnd.
So fuhr ich einfach aufs Geratewohl durch die Landschaft. Kam durch einen kleinen Ort, am Ortsende gab's eine Brücke. Und auf der anderen Seite der Brücke stand ein Polizeiauto. Mir war schon klar, was da jetzt gleich kommen würde … Und es kam auch.
Ein Polizist sprang aus dem Auto und stoppte mich. Ich griff automatisch nach Führerschein und KFZ-Schein. Kurbelte das Fenster runter und reichte ihm die Dokumente raus. Nur schien ihn das nicht so sehr zu interessieren. Er warf einen kurzen Blick auf meinen Führerschein, dann reichte er mir die Mappe mit den Dokumenten zurück.
Warf anschließend einen neugierigen Blick auf mein Kennzeichen und dann auf mich. „Germanski?“ Ich bestätigte: „Da, Germanski.“ Der Blick wurde noch ein bisschen neugieriger, dann kam „Tourista?“ „Da, tourista.“ (Womit meine ukrainischen Sprachkenntnisse auch schon fast erschöpft waren.)
Es schien aber ausreichend gewesen zu sein, denn jetzt strahlte der Polizist über das ganze Gesicht. „Dobre, dobre – gut, gut.“ Er war sichtlich begeistert, dass ich mich als Tourist in dieses ziemlich verlassene Eck der Ukraine verirrt hatte. Oder dass er überhaupt einen Touristen entdeckt hatte.
Er machte mir ein Zeichen, weiterzufahren und winkte mir noch nach. Dann ging er strahlend zurück zum Polizeifahrzeug. Wahrscheinlich musste er jetzt seinen Kollegen mitteilen, dass er eine ganz echte Touristin gesehen hatte. Ich schmunzelte und fuhr weiter. Eigentlich hätte ich nur gerne gewusst, ob ich wirklich die erste Touristin gewesen war, die er je gesehen hatte. Zumindest hatte es für mich so ausgesehen …
 

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Nach dem Mord an ihrer Mutter und der Ermordung durch ihren Vater ist Eva in der Hölle gelandet. Dort fühlt sie sich wohl, ist angesehen, übt sich im Peitschenschwingen und hat Bartholmes, Hilfsteufel zwo-Millionen-achtunddreißig als Sklaven zugeteilt bekommen.
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