Manfred Bieschke-Behm

Männerfreundschaft (Dialog ohne Zwischentexte)


 
„Mensch Kevin! Hallo.“
„Hallo Fin.“
„Hätte ich dich jetzt nicht angesprochen wärst du an mir vorbei gelaufen – oder?
„Kann sein.“
„Hättest du einen Moment Zeit?“
„Wozu?“
„Ich möchte mit dir reden.“
„Worüber?“
„Was ist los mit dir? Ich kenn dich nicht wieder.“
„Was soll los sein mit mir?“
„Weiß ich doch nicht. Musst du doch wissen.“
„Hast du Lust auf ein Café? Drüben auf der anderen Straßenseite ist eines. Meinetwegen können wir auch eine Cola trinken.
„Eigentlich bin ich in Eile.“
„Kevin du bist nicht der, den ich kenne. – Ehrlich! - Ich hatte das Gefühl, und habe es immer noch, dass es ist dir unangenehm ist, mich zu treffen.
„Was hast du gesagt? Ich verstehe dich nicht. Der Autolärm ist unerträglich.“
„Ich sagte, dass ich mich nicht erinnern kann dich jemals so verlegen und abweisend erlebt zu haben. – Irgendwas ist anders. – Ist alles in Ordnung mit Dir?“
„Ja, mit mir ist alles in Ordnung!"
"Mensch Kevin komm jetzt lass uns rüber gehen – lass uns reden -  hab dich nicht so zickig.“
"Na okay – aber nur kurz.“
„Alles klar – komm die Ampel ist gerade auf grün.“
„Von Gemütlichkeit kann hier wirklich nicht die Rede sein.“
Finde ich auch – der Laden ist Scheiße. Keine Atmosphäre. 60ziger Jahre Stil – keine Bräute.
Zwei Cola bitte!“
------ „Kommt sofort.“ ------
„Die scheint auch aus den 60zigern zu sein.“
„Lass dir trotzdem die Cola schmecken - bist eingeladen.“
„Ich kann meine Cola aber auch gerne selber zahlen.“
Ist schon okay – bist eingeladen.“
„Warum schaust du mich so merkwürdig an? – Is was“
„Ich schaue dich doch nicht merkwürdig an Kevin?“
„Doch Finn – tust du.“
„Tut mir leid, aber irgendetwas stimmt nicht mit dir. Tagelang lässt du nichts von dir hören und auf der Straße hatte ich den Eindruck, dass du mir am liebsten ausgewichen wärst. Ist es dir unangenehm mich zu treffen? – habe ich irgendetwas falsch gemacht?"
"Nö."
"Das ist mir jetzt zu blöd! Entweder du gibst mir eine anständige Antwort oder aber …"
"Oder aber was?“
"Oder aber ich zahl die Cola und haue ab.“
„Warte.“
„Worauf?“
"Du Finn, ich muss dir was sagen. Ich muss dir, sagen dass …"
"Na sag schon, was du mir sagen willst.“
"Dass, was ich dir zu sagen habe, ist nicht ganz einfach für mich. Nicht umsonst habe ich mich tagelang nicht bei dir gemeldet."
„Unsere Freundschaft bestand bisher aus Offenheit und Ehrlichkeit. Wir konnten uns bislang alles erzählen. Soweit ich mich erinnern kann, gab es keine Geheimnisse zwischen uns. – Kotz dich aus. Spuck aus, was nicht reingehört. – Hallo Finn!? – Hallo -hier bin ich.“
„Ja, ja ist ja gut. - Noch zwei Cola bitte - Die zahle aber dann ich Finn.“
„Okay – bisher war es so, dass wir täglich telefonierten, gechattet oder geskypt hatten. Seit Tagen ist Sendepause? Absolute Sendepause. Dafür muss es doch einen Grund geben?“
„Du hättest dich ja auch mal melden können.“
„Stimmt, du hast recht, hätte ich tun können. Beim letzten Telefonat hatte ich den Eindruck es ist dir unangenehm mich in der Leitung zu haben. - Ich beschloss daraufhin dich in Ruhe zu lassen. Der wird sich schon melden, dachte ich, wenn es was zum Bequatschen gibt. Ich wollte mich nicht aufdrängen.“
"Ja, tatsächlich habe ich dir was zu sagen."
„Das muss ja etwas Ultrageiles sein. - Du kannst mir ja nicht einmal in die Augen schauen. – Ich hoffe, dass meine Vermutung nicht der Grund für dein seltsames Verhalten ist.“
„Was vermutest Du denn?“
„Was ich vermute, tut jetzt nichts zu Sache. – Viel lieber möchte ich jetzt endlich wissen, was dich veranlasst, mich zu schneiden. – Tat das was mit Stephanie zu tun?“
„Hey schau mich nicht so vorwurfsvoll an. - Wie kommst du denn darauf, dass es was mit Stephanie zu tun haben könnte?"
"Ich weiß nicht. Ich habe so ein komisches Gefühl in der Magengegend."
"Ein komisches Gefühl? – Was für ein komisches Gefühl"
"Tut nichts zu Sache. – Merkwürdig ist, dass auch Stephanie seit ein paar Tagen nichts hat von sich hören lassen. – Ich glaube es gibt Zusammenhänge.“
„Glaubst du?“
„Ja glaube ich. Wenn ich sehe, wie unruhig du auf deinem Stuhl hin und her zappelst, wie du dir nervös durch deine haare streichst und wie dein Gesicht rot anläuft als wäre es eine überreife Tomate und wie sich deine Augen nervös hin und her bewegen glaube ich schon den Nagel auf den Kopf getroffen zu haben. – Habe ich Recht? - Nun komm schon raus mit der Wahrheit."
"Womit soll ich raus kommen?"
"Mit der Wahrheit du Blödkopf. - Hältst du mich für Blöd Alter? - Ich frage dich jetzt direkt und lüg mich nicht an: Hast du ein Verhältnis mit Stephanie? -- - Hallo? --- Gehst du mit Stephie? – Nuckele nicht an deiner Cola herum sondern antworte mir Kerl und steckt dir nicht in aller Gemütlichkeit eine Zigarette an, was soll das? - Übrigens hier ist Rauchen verboten, das aber nur nebenbei.
"Stephanie hat mir erzählt, dass sie sich in Philipp verknallt hat Du weißt welchen Philipp ich meine? Ich meine den Philipp aus unserer Clique. Ich musste Stephie versprechen dir davon nicht zu berichten. Gleichzeitig überlegt sie, wie sie es dir beibringen soll, dass sie nichts mehr mir dir zu tun haben will. – - - Du sagst ja gar nichts.“
„Moment! Stephanie geht mit Philipp, dieses Sackgesicht?! – Das glaub ich nicht. Puh! - Ich muss mich erst mal sammeln und das Unverdauliche verdauen. - Komm gib mir auch eine Zigarette – mir ist jetzt auch nach rauchen.“
„Rauchen verboten hast du mir gerade erklärt.“
„Mensch Finn das ist hart. – Und ich dachte du und Stephanie... Was die Sache allerdings auch nicht besser gemacht hätte. Aber Phillip und Stephanie!?“
„Wollen wir noch eine Cola trinken?“
„Nee Finn lass gut sein. Mir ist schon schlecht. Bevor ich kotzen muss, lass uns lieber gehen. --- Hallo, wir möchten zahlen.“
„Hey Kevin was ist denn mit dir los?“
„Ich muss dich in die Arme nehmen. - Wenn ich darüber nachdenke, dass unsere Freundschaft wegen Weibergeschichten fast zerbrochen wäre, nur weil die Pussys nicht wissen, wer gut für sie ist, wird mir ganz anders.“
--------- „Danke der Rest ist für Sie!  ------
Wenn es auch alles andere als gemütlich in diesem Laden ist, wir konnten ungestört miteinander reden. Hier auf der Straße versteht man sein eigenes Wort nicht.“
„Was hast du gerade gesagt Kevin?“
"Lass gut sein.“
„Und wie geht es jetzt weiter mit dir und Stephanie?"
"Kann ich dir nicht sagen. - Vielleicht rufe ich sie an? - Vielleicht auch nicht. Ich muss darüber nachdenken."
"Wollen wir heute Abend in den Club gehen – heiße Bräute aufreißen?"
"Nee! Danach ist mir nicht. - Ein andermal ganz sicher."
„Na dann ... "
„Mach’s auch gut. – Freundschaft!“
„Ja Freundschaft Alter.“
 
 

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