Sarah Hagemeister

Spiegelbild

 
Sie blickte in den Spiegel. Ihr glänzendes Haar fiel ihr in leichten Locken über die Schulter. Ihre Blauen Augen strahlten. Bevor sie die Damentoilette verließ schenkte sie Ihrem Spiegelbild noch ihr strahlenstes lächeln. Katie war ein lebensfroher Mensch, sie hatte alles was einen nur Glücklich machen konnte. Eine tolle Familie, einen Traummann, tolle Freunde und einen Job, der ihr Spaß machte. Heute hatte sie sogar erfahren, dass sie für die Stelle, als Assistentin der Geschäftsleitung vorgeschlagen wurde. Und Ihrer Seele ging es auch gut, sie genoss die wollige Wärme,die ihre Fleischliche Hülle Ausstrahlte, der Mensch in dem sie steckte. Ihr ging es sehr gut. Sie war topfit und Kerngesund.Ihr Mensch kümmerte sich gut um sie,denn Katie verbrachte viel Zeit mit den Menschen, die sie liebte. Legte öfter einen oder mehrere Wellness Tage ein und genoss das Leben in vollen Zügen.
Während die Seele vor sich hinsang, dachte dass Hirn angestrengt nach "Sei mal bitte ruhig" bat es die Seele welche aufhörte und gespannt lauschte. "Was ist wenn wir den Job nicht bekommt?" fragte es. "So ein Quatsch" antwortete die Seele "Uns geht es doch gut, es ist alles schön, also warum sollte das passieren?" wollte die Seele wissen. Das Hirn traute dem ganzen nicht recht. Immerhin war Katie nicht die einzige, die vorgeschlagen wurde, da gab es immernoch eine andere Kollegin, auch wenn deren Chancen nicht so gut standen, da Katie mehr Erfahrungen in dem Bereich besaß. Dennoch waren deren Chancen immer noch hoch genug. Das Herz konnte sich nicht recht entscheiden, einerseits glaubte es, dass Sie die Stelle mit Sicherheit bekommt, anderseits zweifelte es auch.
Es war wenige Stunnden nach dem Meeting Katie machte sich fertig, sie wollte mit Ihren Freuden weggehen. "Hey Schatz, hast du meine Schlüssel gesehen?" fragte Dan und kam zu Ihr ins Bad. "Die liegen auf der Anrichte." sagte Sie. "MMh" machte er, als er sie sah und legte seine Arme um Ihre Hüfte. "Wer ist den dieses wunderschöne Wesen?" fragte er grinsend. Sie lächelte und küsste Ihn auf die Wange."Du Charmeur" kicherte sie. Plötzlich klingelte Ihr Handy. Er verschwand zur Tür hinaus.Ihre Schwester rief an."Hey Süße" begrüßte sie Sie "Kommst du nächste Woche auch zu Tante Elena? Zu Ihrem geburtstag?" fragte Lissy. "Na aber klar doch" antwortete sie." Bei Tante Elena ist es immer sehr lustig." Und die beiden quatschten noch gut 5 Minuten bis Katie losmusste. Es wurde ein gelungener Abend, sie war mit Ihren besten Freudinnen unterwegs, sie lachten, tranken und feierten bis in die frühen Morgenstunden. Dann schliefen sie bei einer der Mädchen bis zum nächsten Nachmittag. Danach gingen sie noch in einen Spa. Wie immer nach solchen Abenden.
Wenige Tage später war das Meeting an dem die junge Frau erfahren sollte, ob sie die Stelle hatte oder nicht. Sie stand früher auf als sonst, denn sie hatte sowieso kein Auge zugetan in dieser Nacht. Ihr Herz Raste “Ich bin so aufgeregt, ich bin so aufgeregt, ich bin so aufgeregt” sagte es immer wieder. Das Hirn ließ wieder Zweifel im Bezug auf die Stelle verlauten und die Seele verstand die ganze Aufregung nicht. “Ich weiß doch schon das wir die Stelle bekommen, wir sind am besten geeignet dafür.Also mach dir nicht so große Sorgen.” Katie selbst richtete sich an diesem Morgen besonders gut her, ob es helfen würde wenn sie Ihren Ausschnitt etwas vertiefen würde, obwohl damit wäre Dan weniger einverstanden.  Dann machte sie sich auch schon auf den Weg ins Büro, unterwegs holte sie sich in Ihrer Lieblingsbäckerei noch einen Kaffee und einen Donat. Sie hatte zwar überhaupt keinen Hunger, aber sie wusste dass es besser war etwas im Magen zu haben. Dann war es soweit. Sie saß gemeinsam mit anderen Kollegen und Kelleginnen in dem muffigen Konferenzraum und wartete auf die Entscheidung ihres Vorgesetzen. Doch sie stellte schnell fest, dass dieses Thema, als letztes Angesprochen werden würde. Also versuchte sie gut es ging den  anderen  Tagesthemen zu folgen,machte Ihre Notizen und erwischte sich immer wieder dabei fast einzuschlafen. Und dann endlich began er “Ich freue mich mitteilen zu können, dass die frei Stelle, als meine neue Assistentin niemand geringeres bekommt als - Marie. Herzlichen Glückwunsch, ich freue mich dich in meinem Team begrüßen zu können.” Wie versteinert saß Katie da. Das Herz war bedrückt “Oh nein” murmelte es traurig. Das Hirn sagte” Ich wusste es doch und niemand wollte mir glauben, ich habe es doch geahnt.” Nur die Seele blieb Stumm. Das verwunderte die Beiden.”Hallo, ist alles in Ordnung bei dir! ?” fragte das Herz besorgt. “Au” sagte die Seele nur. Und man hörte ein leises schluchzen. “Was ist passiert?” wollte der Verstand wissen. “Ich glaube ich habe mich verletzt” erzählte die Seele traurig und tatsächlich hatte sie einen leichten Schnitt, der auch ein bisschen brannte. Das Herz war entsetzt.
Katie stand auf und wollte grade gehen, als ihr Chef sie zu sich rief. “Kommen sie bitte nochmal in mein Büro, ich wollte nochmal mit Ihnen sprechen” bat er. Wieder pochte das Herz wie Wild “Oh je, das kann nichts gutes Bedeuten” wimmerte das Herz. Die anderen beiden schwiegen. Sie folgte Ihm und ahnte schon was kommen würde noch bevor es ausgesprochen hatte. Er fasselte etwas von Einsparungen, tolle gemeinsame Jahre und einer der besten Mitarbeiterinnen. Doch dann sagte er das, was sie am meisten gefürchtet hatte :”Wir müssen uns heute von Ihnen verabschieden, ich muss sie leider entlassen.” Sie traute Ihren Ohren kaum, sie war wieder so geschockt, wie eben nach dem Meeting. Herz und Gehirn schwiegen, es war die Seele die man hörte, sie wimmerte kurz. “Oh nein.”sagte sie und stellte entsetzt fest, dass sie eine weitere Wunde  bekommen hatte, etwas tiefer als die erste, und schmerzhafter. “Beruhig dich” sagte der Verstand “Sie wird etwas neues finden, du wirst schon sehen”
Dan war als das mit der Kündigung erfahren hatte, zunächst sehr komisch geworden, er zog sich zurück und sie Verstand nicht warum. Die Verletzungen in der Seele waren fast verheilt. Sie rappelte sich wenig später wieder auf und ging in die Stadt um Bewerbungsbilder machen zu lassen. Als sie wieder Zuhause, an der Wohnungstür angekommen war hörte sie lachen aus der Wohnung sie schloss die Tür auf und betrat vorsichtig ihren Flur, es schien aus dem Schlafzimmer zu kommen. Eine schreckliche Vorahnung traf sie doch sie versuchte positiv zu denken. Sie schlich an die Schlafzimmertür, die einen Spalt breit geöffnet war, sie öffnete die Tür weiter und Tränen traten ihr in die Augen. Dan und Michelle, ihre beste Freundin lagen zusammen im Bett und knutschten wild herum und es war klar, was hier schon passiert war. Dann bemerkten sie Ihren unerwünschten Besuch, doch ehe irgendwer etwas sagen konnte jagte sie die beiden Nackt aus der Wohnung. Dan hämmerte gegen die Tür und verlangte Ihre Kleidnung, doch sie reagierte nicht. Sie war im Flur zusammen gesunken und weinte. Ihr Herz schmerzte. Das Hirn war entsetzt, es wusste nicht mehr was es denken sollte. Und die Seele stöhnte auf vor schmerz “Alles in Ordnung” fragte das Hirn vorsichtig, doch die Seele antwortete nicht. Das Herz meldete sich “Wir sind verletzt, die Wunden der Seele sind wieder aufgerissen und mir geht es auch nicht besser. Die nächsten Nächte waren schlimm sie weinte sich in den Schlaf, wenn sie überhaupt schlafen konnte. Ansonsten weinte sie nur noch. Sie wunderte sich, dass sie überhaupt noch weinen konnte. Er war zwischendurch wieder an der Wohnungstür aufgetaucht, um seine Sachen zu verlangen und began dann auch noch ihr Vorwürfe zu machen und sie dafür verantwortlich zu machen, dass er sie betrogen hatte, mit ihrer besten Freundin. Und Ihren Freundeskreis konnte sie auch vergessen, nach dem Vorfall, erzählte! Michell e lügen über sie rum voraufhin keiner mehr mit ihr sprechen wollte. Das machte das ganze Natürlich noch schlimmer, als es eh schon war. “Hallo Seele” began das Hirn “wie geht es dir?” die Seele antwortete nicht gleich und auch das Herz schien kränklich. Beide hatten schreckliche schmerzen, die durch die immer tiefer werdenen Wunden verursacht worden waren. Doch egal wie sehr sich das Hirn bemühte sie beiden aufzuheitern oder wenigstens zu trösten es klappte nur kurz, dann brannten die Verletzungen wieder und die beiden waren kaum ansprechbar. “So fühlt sich das also an” dachte die Seele “So fühlt es sich an wen man einsam ist, es ist wie tausend kleine Glassplitter, wie glühende Flammen wie unsagbar Hohe Fluten. Es fühlt sich an als würde einem jemand einen dumpfen Gegenstand gegen den Schädel hauen. Warum kann das kein ende haben?
Es waren mittlerweile wieder Zwei Wochen vergangen, Katie ging es immer schlechter, sie aß kaum noch etwas. Die Jobsuche klappte auch nicht wirklich und sie fühlte sich von allen alleine gelassen. Nur Ihre Familie gab ihr noch halt, sie schafften es sie wenigstens für kurze Zeit abzulenken und zum lachen zu bringen, aber das hielt immer nur kurz an, dann traf sie die Realität wie ein Fausthieb. Und auf einmal erreichte sie dann noch eine Nachricht, die ihr den rest gab. Es war wieder Ihre Schwester, die Anrief.”Hey.” Ihre Stimme war bedrückt, dann schluchzte sie “Was ist passiert?” fragte Katie ängstlich. “Ma, ist Tod. Sie hatte wohl einen unerkannten Herzfehler.” dann weinte sie bitterlich und auch Katie fing, nachdem die Nachricht bis in ihr Hirn durchgedrungen war, ebenfalls an zu weinen und es fühlte sich an, als würde jemand Ihr Herz rausreissen und Ihre Seele in den Müll werfen. Sie fühlte sich leer, als ob ihre Seele Ihren Körper verlassen hätte, weil sie den Schmerz nicht ertragen konnte. Doch war sie noch da. Sie hatte sich in eine kleine Ecke verkrochen, die Wunden hatten aufgehört sich zu schliessen, sie schienen sich an jedem neuen Tag wieder aufzureissen. Katie verbrachte, die meisten Tage im Bett. Ihre Familie hatte sich nun auch von ihr abgewand, da sie auf der Beerdigung Ihrer Mutter ausgerastet war und konnten die Nähe der jungen Frau nicht ertragen. Sie stand auf und wankte auf wackligen Beinen zum Spiegel. Sie blickte sich an und erschrack, denn das konnte doch nicht sie sein. Ihr Gesicht war weiß, ihre Wangenknochen traten deutlich hervor, genau wie ihre Rippen, sie hatte stark abgenommen. Ihre Haare hingen leblos herunter und hatten jeglichen Glanz verloren. Ihre Augen waren Müde und Matt und lagen tief in den Höhlen, ihre Lippen Blutleer. “Ich kann nicht mehr” flüsterte sie und plötzlich klingelte es an der Tür. Sie zögerte einen ! Augenbli ck lang dann öffnete sie und erstaunte, als einer ihrer Freunde vor Ihr stand. Er hatte von dem ganzen zwar was mitbekommen, allerdings hatte er nicht gewusst, ob sie überhaupt mit jemanden sprechen wollte. Tränen traten ihr in die Augen , er sah sie an und erkannte sofort, dass dies ein fehler war und fragte:"Darf ich reinkommen? Ich möchte dir helfen." Sie ging zur Seite und ließ ihren Besuch herein und war sich Sicher das jetzt alles besser werden würde. Seele und Herz spürten auch Besserung, es tat schon ein bisschen weniger weh und sie spürten wie auch die Wunden sich zu schließen begannen.
 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.10.2016. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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