Gegen meinen Willen

Eine eisige Kälte ging von dem brodelnden Wasser
aus. Ich schaute in die Tiefe, eine tödliche Stille,
gebunden an eine alles verschlingende Dunkelheit,
schlug mir entgegen. Die Welt um mich herum begann
sich zu drehen. Schnell. Zu schnell!
Leise, fast unmerklich schob sich mir gegenüber
jemand an den Brunnenrand. Ich sah blasse, schmale
Finger sich um die Steine schließen. Schwer atmend,
und die aufsteigende Übelkeit unterdrückend,
hob ich meinen Blick von den klammen Fingern
und begegnete dem ihren.
Etwas rutschte aus ihren Händen und regungslos
sah ich zu, wie es kleiner und kleiner wurde, bis es
gänzlich verschwunden war. Sekunden wurden zu
kleinen Ewigkeiten, während die Welt um mich
herum, sich weiterdrehte. Ich fühlte mein Schicksal
an das der Puppe gebunden, die eben in den
schwarzen Fluten versank.
Plötzlich, veränderte sich das Gesicht des Mädchens.
Ich nahm es zuerst kaum wahr.
Es schien wie eines dieser fehlerhaften Suchbilder
zu sein. Etwas stimmte nicht, doch der Fehler war
nicht auf den ersten Blick auszumachen. Mondlicht
fiel über sie und ließ das Wasser, in der Tiefe des
Brunnens, glitzern. In funkelnden Wellen spiegelte
es sich jetzt auf ihrem Gesicht wider. Die Menschen
um mich herum rannten noch immer schreiend
umher. Ich nahm sie nur am Rande wahr.
Und dann lächelte mich das Mädchen an.
Ich erstarrte. Das war kein warmes Lächeln. Nicht
lieb, nicht gutherzig, noch nicht einmal freundlich.
Gleichzeitig ließ sie mich einen Blick, tief in ihre
Seele gewähren. Und ich verstand.
Sie war das Mädchen, nach dem die Männer gesucht
hatten. Dabei stand sie hier und schaute zu, wie sie
starben. Einer nach dem anderen.
Sie war der Dämon!
Ihre Pupillen weiteten sich. Ein gleißender Schimmer
schwappte darin, zeichnete eine mörderische
Besessenheit auf.
Und … sie war noch nicht fertig.

Liebe Leser, dies ist nur eine kurze Leseprobe aus meinem Buch "Gegen meinen Willen".
Wer dieses gern weiterlesen möchte, findet hier auf den Seiten von e-Stories in der Bücherecke weitere Infos zu Bestellung.

Sicher wartet dort noch das ein oder andere Schätzchen auf Sie.

Viel Spass beim Lesen und Schmökern wünscht Ihnen

Kathrin D. Kniewel

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