Felicia Rüdig
St. Ludgerus Essen-Werden
Ich bin im Januar 2017 mit meinem Mann in der Basilika St. Ludgerus in Essen gewesen. Von außen eher unscheinbar, entpuppt sie sich als wenig lichtdurchflugtete, langgestreckte dreischiffige Kirche. Die Seitenschiffe haben nicht nur das Erdgeschoß; darüber befindet sich auf beiden Seiten jeweils ein Stockwerk.
Die aufwendig gestaltete Deckelkanzel, die Glas(fenster)kunst, Altäre, Heiligenstandbilder, Taufbecken, Gemälde und vieles mehr gehören zur Ausstattung. Auch eine Krypta ist unter dem Chorraum vorhanden. Nur einen Kreuzweg haben wir nicht entdecken können. Was im Winter ebenfalls fehlt (wahrscheinlich aus Kostengründen), ist eine Heizung. Längere Zeit kann man sich wegen der Kühle jedenfalls nicht dort aufhalten.
Wer nähere Informationen zur Ausstattung sucht, kann auf ein Faltblatt zurückgreifen, das im Schriftenstand in der Kirche erhältlich ist. Dieses Faltblatt hier abzuschreiben, wäre an dieser Stelle doch etwas ermüdend.
Die Kirche ist nach dem Heiligen Liudger (lateinisch Ludgerus) benannt. Er wurde um das Jahr 742 herum in der Nähe von Utrecht (heute Niederlande) geboren. Nach seinem Studium in Utrecht und York wurde er dann am 7. 7. 777 in Köln zum Priester geweiht. Karl der Große machte ihn 787 zum Missionsleiter der westfriesischen Gaue in den heutigen Niederlanden. Nach seiner Zeit als Missionsleiter des westlichen Sachsens wurde er am 30. März 805 zum ersten Bischof von Münster befördert.
Die Kirche im (heutigen) Essener Stadtteil Werden läßt sich bis in Jahre 799 zurückverfolgen. Ludger gründete in jenem Jahr ein Kloster im Tal der Ruhr. Es sollte als Stützpunkt für seine Missionstätigkeit dienen. Die Benediktinerabtei wurde erst im Jahre 1803 im Rahmen der Säkularisation aufgehoben. Es war das Jahr 1993, als Papst Johannes Paul II die Kirche zur Päpstlichen Basilika erhob.
Einmal vor Ort, sollte man sich als Besucher auch die "Schatzkammer St. Ludgerus" anschauen. Wir beiden, mein Mann und ich, haben es jedenfalls gemacht. Sie befindet sich praktisch "hinter" der Kirche, ist also mit wenigen Schritten zu erreichen. Nach eigenen Worten ist dort "einer der bedeutendsten mittelalterlichen Kirchenschätze Deutschlands" zu sehen. Ein Reliquienkasten aus dem 8. Jahrhundert ist dort genauso zu sehen wie Goldschmiede- und Elfenbeinkunst (also faktisch liturgisches Gerät), Gemälde, Bildhauerkunst, ein historisch wertvolles Kruzifix und antike Bücher.
Die Ausstellung ist durchaus sehenswert, der Eintrittspreis in Höhe von 3 € angemessen. Die Ausstellung erstreckt sich über das Erdgeschoß und den Keller. Allein schon wegen der gezeigten Exponaten hat uns beiden, meinem Mann und mir, der Ausstellungsbereich im Erdgeschoß am besten gefallen. Aber dies ist unser persönlicher Geschmack.
Besteht Gelegenheit dazu, kann man sich auch mit der Aufsicht unterhalten und weitere Informationen zur Ausstellung erhalten.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.01.2017.
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