Wohnzimmer mit Küchenecke Eingangstür und Nebentür
Schauspieler: Vater Dieter, Mutter Marion, Tochter Elisabeth, Freund der Tochter-Martin
Vorhang auf: Mutter, Vater, Tochter sitzen am Mittagstisch.
Mutter zur Tochter: Elisabeth was hast Du denn heute noch vor?
Tochter: Martin und ich gehen nachher noch ins Kino.
Mutter: Ihr seht Euch aber wirklich sehr oft. Ist das etwas Erstes mit Euch beiden?
Tochter: aber ja, Mutter. Wir sind doch schließlich schon seit über einem Jahr zusammen.
Vater entsetzt: Was, so lange schon. Du hast mir noch nicht mal erzählt, was er beruflich macht.
Tochter etwas beleidigt: Du hat ja nie gefragt………… Er ist Programmierer und arbeitet in einer Firma in Bremen, die weltweit vertreten ist. Deshalb habe ich ja auch immer Angst, dass er mal versetzt wird. Wären wir verheiratet, würden sie ihn ja nicht versetzen, aber so kann das jederzeit passieren…..
Vater leicht böse: Das ist aber kein Grund um zu heiraten. Das kommt so nicht in Frage.
Tochter trotzig: Du hast mir gar nichts vorzuschreiben. Ich bin jetzt 22 und kann machen was ich will. Wenn ich will heirate ich ihn sofort. Aber leider hat er mich noch nicht gefragt.
Vater jetzt ruhiger: So lange Du hier wohnst, wird nicht geheiratet.
Tochter leise: dann werde ich eben schwanger. Dann möchte ich Dich mal hören.
Vater hellhörig: Wie schwanger. Schlaft ihr etwa schon miteinander?
Mutter und Tochter fast gleichzeitig: Mutter: Hans was denkst Du denn. Tochter: in welcher Welt lebst Du denn?
Vater steht auf: habe keinen Appetit mehr – geht raus und schmeißt die Tür hinter sich zu
Mutter zur Tochter – nun sag mal Elisabeth – Du denkst doch nicht wirklich daran zu heiraten, oder?
Tochter: jetzt fang Du nicht auch noch an – doch ich überlege mir das gerade.
Mutter grummelt – man muss doch nicht immer gleich heiraten……….und geht ebenfalls raus
Vorhang: Mutter und Vater sitzen zusammen und trinken einen Kaffee
Mutter: was machen wir denn jetzt bloß, wenn sie wirklich heiratet?
Vater guckt bedrabbelt nach unten: was sollen wir dann schon machen. Wir müssen ihr das wohl gestehen. Wir hätten das schon längst in Ordnung bringen müssen.
Mutter: das schaffe ich nicht. Das musst Du übernehmen.
Vater: und wenn wir das schnell und heimlich vorher noch erledigen
Mutter: ich weiß nicht…………
Vater: was soll das denn heißen
Mutter: das heißt, dass ich nicht weiß ob ich das überhaupt will
Vater: jetzt langt es aber. Was ist denn bloß in diesem Haus los. Das kann doch wohl nicht war sein. Ich geh jetzt in die Kneipe und komme erst wieder wenn hier wieder Ruhe herrscht.
Vater geht raus – Mutter ist traurig.
Vorhang: Nächster Morgen :Mutter und Tochter trinken in der Küche Kaffee
Tochter zur Mutter: was ist denn mit Dir los? Du siehst so blass aus.
Mutter: ach nichts. Vater und ich, wir haben uns gestern gestritten.
Tochter: warum das denn? Ihr seid doch sonst immer so glücklich. Etwas leiser: jedenfalls dachte ich das.
Mutter: ja sind wir auch. Lass uns über etwas anderes reden.
Tochter steht auf – sagt: na gut, dann eben nicht. Hier läuft auch gar nichts mehr wie es sollte. Was ist denn bloß los…..- geht raus
Mutter stöhnt und sieht traurig in ihren Kaffeebecher
Vater kommt verschlafen und zerzaust rein. Mutter fährt sich über die Augen und steht hastig auf.
Mutter: willst Du einen Kaffee
Vater: geht zu ihr. Nimmt sie in den Arm und sagt: Es tut mir so leid. Du weißt doch das ich Dich liebe. Aber wir müssen miteinander reden. Ist Elisabeth da?
Mutter: sie ist gerade wütend rausgegangen, weil ich ihr nicht sagen wollte warum wir uns gestritten haben.
Vater: wieso haben wir ihr das denn nicht schon längst gesagt
Mutter niedergeschlagen – ich weiß es wirklich nicht. Ich glaube wir sollten es Elisabeth erzählen.
Vater: ja, aber nach all der Zeit. Ich glaub, ich schaff das nicht. Das musst Du machen
Vorhang: Nächster Morgen: Mutter, Vater und Tochter sitzen beim Frühstück
Tochter: wird rot – ich muss Euch etwas wichtiges erzählen
Mutter und Vater sehen sie fragend und ängstlich an und sagen zusammen „Was“
Mutter: murmelt - wir müssen Dir auch etwas erzählen
Tochter: sprudelt heraus: Er hat mich gefragt. Endlich. Wir werden heiraten
Vater und Mutter: zusammen „Nein“
Tochter: was soll das heißen? Ich werde ihn heiraten und ihr könnt das nicht verhindern. Außerdem, was wolltet ihr mir wichtiges erzählen?
Mutter und Vater: wieder zusammen „Nichts“
Mutter: Aber Mädchen, nach einem Jahr heiratet man doch noch nicht. Das ist doch viel zu früh.
Tochter: Wir sind jetzt seit 1 Jahr und 4 Monate zusammen. Das reicht um zu wissen das wir uns lieben.
Vater: aber ihr könnt nicht heiraten. Nicht so
Tochter: was soll das heißen nicht so. Wir werden und Schluss. Ich muss jetzt zur Arbeit (sie rennt raus.)
Vorhang: Gleicher Tag später nachmittag.Mutter und Vater sitzen in der Stube und sehen sich einen Film an. Es klingelt. Vater steht auf und macht die Tür auf. Martin der Freund der Tochter Elisabeth steht vor der Tür
Vater völlig bedrabbelt: Martin, äh komm rein
Martin ganz ruhig. Danke
Sie gehen zusammen zur Mutter. Vater setzt sich neben Mutter – Martin sitzt alleine
Mutter: Martin, schön Dich mal wieder zu sehen. Elisabeth ist noch nicht von der Arbeit zurück. Möchtest Du etwas trinken?
Martin: ich weiß, sie ist bei mir. Sie kam schon heute morgen völlig aufgelöst bei mir an. Sie hat heute Urlaub genommen. Was habt ihr denn gegen mich, dass ihr ihr verbieten wollt, mich zu heiraten?
Mutter: aber wir haben doch nichts gegen dich.
Vater: nein, wirklich nicht. Wir sind etwas überrascht, dass ihr das jetzt so schnell wollt, aber …..
Mutter: ja, es ging jetzt einfach etwas schnell, aber………
Martin: was aber….
Mutter und Vater sehen sich an
Mutter: Schatz, wir sollten es ihm sagen. Sonst denkt er noch wir hätten etwas gegen ihn. Wir wollen doch unsere Tochter nicht verlieren, oder?
Vater: nein, Du hast Recht. Also, Martin, wir haben ein Problem. Wir, na ja, wir wollten ja immer. Irgendwas ist immer dazwischen gekommen. Na und jetzt….Wenn ihr mal Kinder bekommt, was sollen die denn denken……..Also, um es kurz zu machen: Wir wollen nicht das ihr heiratet,
Martin: unterbricht ihn aufbrausend – das habt ihr nicht zu entscheiden…..
Vater unterbricht ihn – nein nein, Du hast mich da falsch verstanden. Wir wollen nicht das ihr heiratet, bevor wir nicht verheiratet sind. So jetzt ist es raus.
Martin: guckt ungläubig und lacht dann schallend
Mutter und Vater gucken ihn böse an.
Martin: prustet – das ist alles? Das ist eure ganze Sorge? Ihr seid ja verrückt.
Mutter: nein, das ist nicht verrückt. Wir wollen verheiratete Großeltern sein.
Vater: sieht sie an: also würdest Du mich doch heiraten?
Mutter: vielleicht, wenn Du mir einen schönen Antrag machst?
Vater: rennt aus dem Raum und kommt mit einer kleinen Schmuckschachtel wieder. Kniet vor sie und nimmt ihre Hand: Bitte mein Schatz, nach so vielen Jahren der Verlobung……würdest Du mich zum Mann nehmen? Er reicht ihr die Schachtel.
Mutter: nimmt die Schachtel und öffnet sie. Drin steckt ein wunderschöner Ring. Woher kommt der so plötzlich fragt sie
Vater: den habe ich schon vor sehr vielen Jahren für diesen Moment gekauft. Ich habe mich nur nie getraut dich zu fragen.
Mutter: Du hast dich nicht getraut????Ich warte seit Jahren darauf um Ja zu sagen
Vater: ja?
Mutter: Ja
Sie umarmen sich und küssen sich innig
Martin: na denn. Was haltet ihr denn von einer Doppelhochzeit?
Mutter und Vater Arm in Arm glücklich: Das ist eine schöne Idee
Elisabeth: steht plötzlich in der Tür. Was ist hier denn los?
Martin: geht zu ihr hin und gibt ihr einen Kuss. Du wirst es nicht glauben. Es gibt eine Doppelhochzeit.
Elisabeth: Wirklich. Das finde ich wunderbar. Das habe ich mir immer gewünscht
Mutter: ganz erstaunt. Wie? Hast Du etwas gewusst, dass wir nicht verheiratet sind?
Elisabeth: na klar. Ich bin doch nicht dumm.
Vater: na denn, lasst uns Hochzeiten……..
Vorhang fällt
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.02.2017. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
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Vom Ufer aus
von Hans Witteborg
Die Gedichte begleiten durch die vier Jahreszeiten und erzählen wie die Natur erwacht, blüht und welkt, wissen von reicher Ernte zu berichten. Der Spätsommer im Park, winterliche Gefilde oder Mailandschaften scheinen auf. Der Autor verwendet meist gereimte Zeilen, zeigt sich als Suchender, der neues Terrain entdecken möchte. Der Band spricht von den Zeiten der Liebe, zeigt enttäuschte Hoffnungen und die Spur der Einsamkeit. Wut und Trauer werden nicht ausgespart. Es dreht sich das Kaleidoskop der Emotionen. Der kritische Blick auf die Gesellschaft und sich selbst kommt zum Zuge. Kassandras Rufe sind zu hören. Zu guter Letzt würzt ein Kapitel Humor und Satire. So nimmt der Autor seine Zettelwirtschaft aufs Korn, ein hoffnungsloser Fall.
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