Yvonne Schwab

VIVA LAS VEGAS 6

Mein Herz raste, denn ich konnte es einfach nicht fassen. In meiner Wahrnehmung war Elvis schon seit einer Ewigkeit tot, doch gerade in diesem Moment, als ich meinen Kopf auf seine Brust legte und mich an ihn schmiegte, hörte ich sehr deutlich wie sein Herz schlug. Plötzlich überkam mich eine tiefe Trauer. Ich wollte nicht, dass er tot war. Ich hätte gerne der ganzen Welt zugerufen, dass Elvis lebt, dass ich sein Atmen hörte, die regelmäßigen Schläge seines Herzens, ich spürte die Wärme seines Körpers und ich fühlte seine weiche Haut. Egal ob ich nur ein Groupie für ihn war oder nicht, ich musste diesen Moment nutzen. Ich wollte alles über ihn erfahren.

 

„Wie geht es Dir?“, fragte ich ihn als erstes.

 

Elvis schaute mich verwundert an. Er antwortete nicht, sondern zog an meiner Hand und führte mich zur Mitte des Raumes, wo ein wunderschön gedeckter Tisch für uns bereit stand. Er hatte ein Dinner für uns beide arrangiert.

 

„Bitte setz Dich“, er zog den Stuhl zurück, so dass ich Platz nehmen konnte.

 

Ich war überwältigt von seiner höflichen Art. Danach setzte er sich mir gegenüber. Er lächelte und sah mir tief in die Augen.

 

„Wenn Du bei mir bist, geht es mir immer gut. Obwohl ich ja heute Abend gar nicht hier sein dürfte.“

 

„Was meinst Du?“, ich konnte seinem Blick kaum standhalten. Diese Augen waren einfach umwerfend. Ich wurde nervöser.

 

„Eigentlich sollte ich heute Abend hier mit Frank Sinatra auftreten. Das hat der Colonel eingefädelt. Da er aber für ein paar Tage aus der Stadt ist, habe ich hinter seinem Rücken einfach abgesagt.“

 

Diese Aussage unterstrich er mit einem energischen Nicken. Ich verstand: mit Colonel meinte er wahrscheinlich Clonel Tom Parker, sein Manager. Wie ich im Internet nachlesen konnte, war er sehr ambitioniert und treib die Karriere von Elvis ehrgeizig voran, ohne Rücksicht auf Verluste und schon gar nicht mit Rücksicht auf Elvis selbst. Ich griff nach Elvis‘ Hand:

 

„ Aber geht das denn so einfach? Absagen?“

 

„Na klar“, sein Blick verfinsterte sich, „denkst Du denn nicht?“

 

„Ehrlich gesagt Nein!.“

 

Ich wollte ihn bewusst provozieren, ich hatte ja schließlich noch eine Mission zu erfüllen. Mein Kopf wurde etwas klarer, und ich wehrte mich dagegen, dass ich ihm vollends zum Opfer viel.

 

„ Ich denke, Du hättest diesen Auftritt nicht absagen sollen. Da gibt es Leute, die Dich erwarten. Was ist mit Deinen Fans? Willst Du sie enttäuschen? Du bist es ihnen schuldig. Schließlich bist Du Elvis Presley!“.

 

Blitzartig zog er seine Hand zurück. Seine Augen sprühten vor Zorn. Er schlug so fest mit der flachen Hand auf den Tisch, dass das Besteck klirrte. Ich erschrak, ich hatte nicht damit gerechnet, dass ihn meine Aussage wütend machen würde.

 

„Ich habe es satt Elvis Presley zu sein!“

 

Mit einem Ruck stand er vom Tisch auf und begann wie ein Tiger im Käfig hin und her zu laufen. Ich war mit der Situation komplett überfordert. Ich konnte nur dasitzen und sagte gar nichts. Während er völlig aufgebracht immer wieder von einem Ende des Raumes zum anderen lief, hört ich wie er murmelte:

 

„Die wollen mich nur verheizen!“, „Die wollen alle nur mein Geld!“, „Ich kann das nicht mehr!“, „Das ist doch kein Leben!“.

 

Elvis so zu sehen machte mich sehr betroffen. Ich bedauerte, dass ich das zu ihm gesagt hatte. Er war sichtlich aufgewühlt. Schließlich setzte er sich auf das Bett, das sich in der Mitte des Raumes befand, senkte den Kopf und vergrub sein Gesicht in seine Hände.

 

„Ich möchte das nicht mehr Idy. Ich bin es leid. Du musst wissen, dass ich meine Fans sehr liebe. Ich bin ein Sänger und singen ist alles was ich tun möchte. Aber ich muss jeden Tag einen verdammt hohen Preis dafür zahlen. Am liebsten würde ich alles hinschmeißen. Kannst Du das ein bisschen verstehen, Idy?“

 

Er schaute rüber zu mir. Ich saß immer noch wie gelähmt am Tisch, sauer auf mich selbst, dass ich mit einem blöden Kommentar eine derartige Verzweiflung ausgelöst hatte. Klar, ich wollte ihm eins auswischen, aber in diesem Moment war da eine tiefe Traurigkeit in seinen Augen. Das war einfach nur herzzerreißend. Ich stand auf und ging hinüber zu ihm. Ich setzte mich neben ihn und er nahm mich sofort in seine Arme. Er hielt mich einfach nur fest an sich gedrückt und sagte gar nichts. Ich hatte immer noch diesen riesengroßen Respekt vor ihm und traute mich kaum ihn zu berühren. Ich war verlegen und löste mich sanft aus seiner Umarmung. Elvis schaute mich fragend an. Als ich ihm in die Augen schaute, schlug mein Herz Purzelbäume. Ich fühlte mich sehr zu ihm hingezogen. Meine Hände zitterten, als ich sanft seinen Hals berührte und begann das gelbe Seidentuch zu lösen. Er ließ mich gewähren. Ich nahm das Tuch fest in meine Hand, beugte mich zu ihm und küsste seinen Hals. Zuerst unten, dann immer weiter nach oben. Elvis seufzte tief:

 

„Idy, lass uns zusammen durchbrennen. Wir gehen irgendwohin. Weit weg, ja?“

 

Er stieß mich sanft von sich weg und küsste mich hastig und sehr leidenschaftlich. Dabei wanderten seine Hände an meinen Rücken. Ich spürte wie er langsam den Reißverschluss meines Kleides öffnete. Mein Herz klopfte so laut, dass ich es selbst hören konnte.

Was passierte hier gerade? Nun war es vollends um mich geschehen. Ich erwiderte seinen Kuss noch leidenschaftlicher. Ich brannte darauf ihn zu spüren. Mir wurde heiß und als der Reißverschluss meines Kleides komplett geöffnet war, streifte ich es schnell von meinem Körper. Danach knöpfte ich hastig sein Hemd auf, während er gekonnt meinen BH löste. Als ich seinen Körper auf meinen spürte, war ich im siebten Himmel. Ich schloss die Augen und wünschte mir, dass dieser Traum niemals zu Ende gehen würde.

-Fortsetzung folgt-

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 22.02.2017. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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