Es gibt sie. Ich habe sie gesehen. Gestern Morgen, mitten in unserer Wohnsiedlung. Sie standen dichtgedrängt in einer kleinen Gruppe. Es waren vier, vielleicht fünf. Fast hätte ich sie überfahren, dort am Straßenrand an der kleinen Bushaltestelle. Kein Wunder so wie sie aussahen. Schwarz vermummt, teilweise mit Kapuzen bis tief in die Augen, so dass man nur schmale bleiche Gesichter sehen konnte, die maskenähnlich von innen heraus zu leuchten schienen. Mal leicht bläulich, dann wieder schneeweiß. Huschende Schatten erweckten den Eindruck, als würden sie zwischendurch im Nichts verschwinden. Im nächsten Moment erweckten gleißende Lichtreflexe sie wieder zum Leben.
Völlig regungslos und stumm standen sie da, wie Statuen. Der zuckende Daumen schien ihr Mittel der Kommunikation zu sein. Sie anzusprechen erwog ich als nicht ratsam, also fuhr ich weiter. Wenige Minuten später auf meinem Rückweg, waren sie verschwunden. In der Ferne tauchten gerade noch die Schlusslichter des Schulbusses in den Morgennebel.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.02.2017.
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