Margit N.

Der eine geht, der andere kommt durch das Zeitfenster

Gehüllt in seinen mattglitzernden weiß-grauen bodenlangen Mantel schlürft der Winter mit hängenden Schultern am Waldrand entlang, um im Dickicht der Jahreszeiten sein angestammtes Quartier aufzusuchen. Wie ein trotziges kleines Kind bleibt er manchmal abrupt stehen, richtet sich gerade auf und stampft und tanzt rumpelstilzchengleich. Meist nimmt er zum Schluss seiner Abschiedsvorstellung kleine und größere eisige Schauer aus seiner tiefen Manteltasche und wirft sie mit unvermutetem Schwung wie letzte Grüße auf die noch leicht modrig riechende aufkeimende Natur in Feld und Wald.

Ein immer wiederkehrendes Kräftemessen mit seinem Nachfolger Lenz, das er noch nie vollständig gewonnen hat.

Der Frühling ist mit Eifer dabei, die schweren grauen Wolkendecken, Verbündete des kalten Gesellen, in Schach zu halten und ihm nach und nach hinterher zu schieben. Nicht immer, aber immer öfter schafft es der Lenz, eine wärmespendende Sonne am wolkenfreien Himmel zu präsentieren. Das kräftige Gelb der Forsythie und Narzisse, das Zartrosa der Magnolienblüte, das strahlende Blau der Sternhyazinthe und das frische Grün der aufbrechenden Blattknospe wetteifern mit den angesagten Farben der Frühjahrsmode in den Schaufenstern der Städte um die Wette. Nach dem morgendlichen Zwitschern und Tirilieren schaffen die Vögel tagsüber unermüdlich Baumaterial heran, um für den geplanten Nachwuchs ein schützendes Nest zu bauen.

Aufbruchsstimmung herrscht. Sinnbildlich und tatsächlich.

© Margit N.

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Im Sommernachtstraum
Eine Gruppe von Jugendlichen probt das Theaterstück von William Shakespeare: Ein Sommernachtstraum. Plötzlich erscheinen unerwartete Zuschauer: Puck, Elfen und ihr Elfenkönig. Sie kommen aus einer anderen Welt. Welche Botschaft bringen sie? Wieso tauchen sie auf? Haben die Schauspieler zu intensiv geübt? Oder sind sie zur wahren Bedeutung des Sommernachtstraums vorgedrungen? Und sollte man sich lieber nicht in Puck, die Elfen oder die Amazonen-Königin verlieben?

Die Bürgschaft
Damons Attentat auf den Tyrannen-König Dionysios misslingt. Damon wird zum Tod am Kreuz verurteilt. Er bittet sich eine Frist aus, in der er seine Schwester Hera verheiraten möchte. Als Bürgen für seine Rückkehr bietet er seinen Freund Phintias an. Dionysios ist einverstanden. Damon kehrt rechtzeitig zurück; doch er muss vorher äußere und innere Widerstände überwinden. Die Gespräche mit dem Gott Apollon helfen ihm dabei.

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