Annika Seibert

Wochenendbegegnung

Neue, Abgeänderte Version von "Aufstehen, weiter gehen, Krone richten"


Alles was wir denken, was wir glauben zu wissen, was wir vorhaben zu tun.

All das verschwindet von heute auf morgen, sobald ein Mensch in dein Leben tritt, der Chaos verbreitet.

Unverhofft fällt er mit voller Wucht in dein Leben, trifft dein Herz, und alles andere wird unwichtig.

Auf einmal stehst du morgens mit einem Lächeln im Gesicht auf, und fragst dich den ganzen Tag was er gerade macht. Du bist fröhlich wenn du nach Hause fährst und eine Nachricht von ihm liest.

Du machst deinen üblichen Kram, drehst deine Lieblingsmusik voll auf, springst wild durch die Wohnung und hast deine Gedanken nur bei ihm.

Jeden Tag schreibt ihr miteinander, über Gott und die Welt wird geplaudert, und natürlich darüber wann man sich das nächste Mal sieht.

Er bemüht sich, freut sich, wenn er dich sieht, will so oft es geht Zeit mit dir verbringen, es war immer eine wunderschöne Zeit.

Zusammen gefeiert, zusammen faul im Bett gelegen, einfach tun auf was man Lust hatte.

Man hat sich mögen und womöglich irgendwie lieben gelernt auf eine etwas skurrile Art.

Es war keine typische Fernbeziehung aber es fühlte sich so an.

Du sahst ihn höchsten einmal in der Woche, manchmal auch nur alle 2 Wochen.

Als du bei ihm warst, warst du immer sehr nervös, musstest mit deiner Vertrautheit und Offenheit irgendwie immer wieder von vorne anfangen und das nagte an deinen Gefühlen.

Glücklich warst du, ohne Zweifel, aber es fühlte sich an, als würde man immer wieder von Neuem anfangen sich besser kennen zu lernen. Als dir das irgendwann bewusst wurde, als du anfingst zu Hause allein darüber zu grübeln, fiel dir plötzlich auf, das du eigentlich gar nicht viel über ihn weißt, das es immer nur um Sex ging und du aber zu blind warst um das zu sehen.

Oder aber war er es, der es so verschleierte, das du es gar nicht sehen konntest?

Du warst immer eher schüchtern und zurückhaltend, er war schließlich der Erste nach einer langen Beziehung bei dem du ein gutes Gefühl hattest, trotzdem wolltest du ihm nicht direkt dein blankes Herz vor die Füße werfen. Du hast deine Mauern Stück für Stück abgebaut, in der Hoffnung, er würde pfleglich und sanft damit umgehen.

Immerhin gab er dir das Gefühl, das er das selbe empfand. Er gab dir immer das Gefühl, das du es wert bist, das er dich sehr gern hat.

Klar hat er dich gern, wer fickt schon mit jemandem, den er nicht leiden kann?

Aber als all das ein trauriges Ende fand, sahst du zurück, du warst wirklich nur blind. Du warst geblendet von seiner Zärtlichkeit, denn in deiner letzten Beziehung war es genau das, was du vermisst hast.

Als dir dann schmerzlich bewusst wurde, das ihr euch eher nicht über den Weg laufen würdet, tat es natürlich noch mehr weh, ihn wahrscheinlich nicht mehr wieder zu sehen.

Du redest dir ein, das er das alles nur gespielt hat, aber irgendwo glaubst du dir selbst nicht.

Wahrscheinlich hat er einfach nur die Zeit genossen und Ablenkung gesucht.

Er hat dich irgendwie im Regen stehen lassen und doch bist du selber schuld.

Eigentlich hat er keine klaren Aussagen gemacht, aber doch klar genug, das du kapiert hast, das er dich nicht als Freundin will, sondern nur als Wochenendfick.

Vielleicht warst du nur der Lückenbüßer nach seiner Beziehung, der Zeitvertreib weil er sich einsam fühlte, die Ablenkung um anderes zu vergessen, zu verdrängen.

Du müsstest es doch kennen, als du dir einen Lückenbüßer gesucht hast, der sich auch in dich verliebte, du aber noch nicht bereit für eine ernsthafte Beziehung warst.

Vielleicht hat einfach alles gepasst, außer der Zeitpunkt.

Du warst einfach nur glücklich, ihn kennen gelernt zu haben, sich wieder neu zu verliebten fühlte sich so gut an, bis plötzlich das Schicksal zuschlägt und du von vorne anfangen musst die zerbrochenen Teile deines Herzen zusammen zu suchen.

Denn du kannst nichts bei dir halten, was sowieso irgendwann gehen wollte.

Du kannst niemanden dazu zwingen, bei dir zu bleiben, aber warum willst du jemanden davon überzeugen bei dir zu sein?

Du kannst an der Entscheidung anderer Menschen nichts ändern!

Das ist es doch was du aus deiner Vergangenheit lernen musstest!

Eigentlich bist du ziemlich froh darüber, es gelernt zu haben, ohne diese Erfahrung hättest du unnötig Blut, Schweiß und eine Menge Tränen vergossen, bis dir endgültig klar wird, das du es nicht ändern kannst.

Die Gedanken schwirren in deinem Kopf, aber du lässt es, denn du kennst die Konsequenzen die daraus folgen, du weißt es und tust es nicht.

Du würdest gewaltig auf die Fresse fallen, unnötig existenzielle Dinge aufs Spiel gesetzt und Dinge erfahren, die dir vielleicht besser erspart geblieben wären.

Manchmal ist es eben besser, etwas nicht zu wissen und einfach weiter zu leben und manchmal ist es besser, das was man weiß, für sich zu behalten.

Du weißt nicht genug um zu urteilen, aber das macht auch nichts, so vergeht die Zeit in der du leidest ein wenig schneller.

Du hast nun lange genug abends im Bett gelegen und geweint, du bist oft genug planlos mit dem Auto die Straße entlang und hast dir traurige Musik angehört und ihn vermisst.

Du bist oft genug in seine Heimat gefahren, in der Hoffnung, du würdest ihn sehen, oder er dich, damit er dich vielleicht auch vermisst.

Du hast nun lange genug tagelang gegrübelt und gerätselt, lange genug vermisst und gehofft er würde sich melden.

Du hast keine Zeit, jemanden hinterher zu weinen, der dich nicht mal eine Sekunde vermisst nachdem du nicht mehr in seinem Leben bist.

Hör auf zu vermissen und zu hoffen, hör auf zu weinen und zu trauern. Hör auf davon zu reden.

Du bist es nicht wert, auf ihn zu warten bis er es sich anders überlegt hat. Du willst doch keinen Mann der erst Wochen braucht um sich für dich zu entscheiden?

Du willst für jemanden diejenige sein, für die er alles stehen und liegen lassen würde, für die er durchs Feuer gehen würde und vor allem willst du für jemanden keine Option sondern eine Entscheidung sein !

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 15.04.2017. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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