Ein Hund und ein Igel mochten sich sehr und gingen gerne zusammen spazieren. Einmal, als die Dunkelheit sie überrascht hatte, suchten sie sich ein Plätzchen, legten sich nebeneinander und versuchen zu schlafen. Immer näher rückten sie zusammen, denn die Nähe würde sie besser wärmen. Es fühlte sich gut an. Sie waren zufrieden mit sich und der ganzen schönen Welt.
Plötzlich jaulte der Hund laut auf. Wütend knurrte er den Igel an, was ihm denn einfiele, ihn einfach zu stechen. Das sei völlig ungerechtfertigt, grundlos ungerecht und überhaupt. Sofort entschuldigte sich der Igel. Es sei ein Versehen gewesen, er hätte doch seinen Freund, den Hund nicht absichtlich stechen wollen, das müsse der Hund doch wissen und sowas alles, sagte der Igel zum Hund. „Hund, ich habe dich doch so gerne. Bestimmt hat es auch gar nicht richtig weh getan“. „Nein“, knurrte der Hund, noch ärgerlicher, “dir hat es natürlich nicht weh getan. Du sitzt ja auf der anderen Seite der Stacheln, du Blödmann.“ Da begann der Igel zu weinen, denn es war ja wirklich nicht seine Absicht gewesen den Hund zu verletzen. Als der Hund die dicken Tränen sah, die dem Igel über das kleine schwarze Näschen rannen, bereute er, was er zu dem Igel gesagt hatte und in welchem Tonfall er das getan hatte. Hätte er doch lieber einmal seine Schnauze gehalten.
Um den Stacheligen zu trösten, strich er ihm mit einer Pfote über den Rücken, erst ganz vorsichtig, dann immer kräftiger. Er erkärte, dass er den Igel nicht durch seine Worte hatte verletzen wollen, aber manchmal wäre er eben so unbeherrscht, dass sogar auch Freunde verletzen würde und auch er wurde traurig.
Da sah der Igel die Hundepfote, die vom vielen Streicheln über seine Stacheln schon ganz blutig geworden war. Er erschrak darüber und verarztete sie tiergerecht. Der Hund musste ihn sehr lieb haben, wenn er beim Streicheln gar nicht gemerkt hatte, dass die Igelstacheln ihn so sehr verletzt hatten , dass er sogar blutete.
Da wurden Hund und Igel wieder beste Freunde und sie begannen ruhig und gemütlich auf den Sonnenaufgang zu warten. Es wurde ein richtig,richtig cooler Morgen.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.04.2017.
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Der Wächter
von Arno E. Corvis
Acht Geschichten, acht verschiedenartige Begebenheiten, so bunt und vielseitig wie das Leben selbst - kann man solche Vielfalt auf einen gemeinsamen Nenner bringen? Man kann! Immer wieder bricht das Ungewohnte, das Geheimnisvolle, das Unfaßbare, das Jenseitige, das Dämonische in unseren vertrauten Alltag ein, lenkt unser Schicksal abrupt in andere Bahnen, bringt uns in Grenzsituationen der Existenz. Mit elementarer Wucht kann eine plötzlich aufflammende Liebe uns überwältigen... Eine unerwartete Wende tritt ein. Ob zum Guten, ob zum Schlimmen, wird nicht verraten. Der Leser ist eingeladen, selber in den Strom des Abenteuers einzutauchen.
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