Christina Gerlach-Schweitzer

Der Fuchs und die Gans

„Pass auf“, sagte der Fuchs zur Gans, „wir wollen ein Geschäft machen.  Ich beschütze dich im Kornfeld vor allen Gefahren, dann darf ich dafür im Gänsestall warm schlafen.“ „ Nein“, sagte die Gans, „ich traue dir nicht. Du willst nur, dass du bequem in den Gänsestall kommst, um dort Unheil an zu richten, wenn wir Gänse schlafen. Wir müssten stets um unser Leben fürchten, wenn du nachts in unserem Stall schliefest.“

Doch der Fuchs beredete sie, dass er, wollte er Gänsen wirklich Schaden zufügen, sie jetzt schon hätte fressen können, denn  sie stünde ja während ihres Gespräches direkt vor ihm. Schutzlos und hilflos. Das überzeugte die Gans, denn sie dachte von sich, dass sie war klug wäre und sie überzeugte die anderen Stallbewohner von der Richtigkeit des Handels. Schließlich unterzeichneten die Gänse des Stalles das Abkommen mit dem Fuchs. Sie ließen also die Türe offen, als der Tag vorüber war. Behutsam schlich sich der Fuchs in den Stall, legte sich neben die Gänse auf ein warmes Fleckchen Erde und ließ sich tagsüber als Beschützer der Gänse feiern, denn kein Rabe  wagte sich in die  Nähe, wenn der Fuchs sich zeigte.

Während der  ersten Nächte, in denen der Fuchs in ihren Stall schlief, stellten die Gänse noch Wachen auf, die den Bauern rufen sollten, falls der Fuchs doch böse Absichten hätte. Doch der Fuchs gab sich brav und den Gänsen gefiel das freiere Leben am Tag. Sie verwöhnten ihren Beschützer  und es sprach sich bald auf den Nachbarhöfen herum, wie gut das Abkommen war und auch dort schloss man viele solcher Verträge zwischen Gänsen und Füchsen.

Dann aber kam die eine Nacht, als alle Füchse die Verträge brachen.

 

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