Maria von Däniken

Eine Grossfamilie auf Reisen

Familienferien? Ein Fremdwort bei uns. Höchstens mal eine Familien-Tagesreise mit Destinationen wie Einsiedeln, Mariastein oder Bruder Klaus in Sachseln (Flüeli-Ranft). Alles Wallfahrtsorte. Man könnte auch sagen Kraftorte, wo Menschen hin pilgern um zu beten und sich auf ihr Leben mit Gott zu besinnen. Für uns jeweils nur eine Tagesreise. Trotzdem kann auch bei einer solchen mal folgender Spruch gelten: "Wenn einer eine Reise tut, kann er was erzählen", wie folgende Geschichte zeigt: 
Ein Brötchen zu viel..... ein Kind zu wenig.....
Es passiert am Zürcher Hauptbahnhof auf der Rückreise aus Einsiedeln. Im Wartezimmer auf den Anschlusszug wartend, Zeit und Hunger vertreibend, verteilt Mutter ihre mitgebrachten Sandwiches: 10 belegte Brötchen für 8 Kinder und zwei Erwachsene. Plötzlich hält sie inne, blickt in die Runde: "Ich hab ein Brötchen zu viel, wer hat noch keins?" Stille. Jetzt nochmals ihr Blick in die Runde, kopfnickend die Anwesenden zählend. Dann ihr beängstigender Schrei: "Wo ist Hans?" Hans, damals vielleicht 6 oder 7 Jahre alt, ist nicht da. Sofort eilen Vater, mein älterer Bruder und ich auf den Bahnsteig. Wir schauen uns um, gehen auf und ab. Da endlich! Erleichtertes Aufatmen. Da kommt sie, eine Frau mit unserem Hans an der Hand. Passanten hätten ihn schluchzend vor einem Schaufenster vorgefunden: "ich weiss nicht wo meine Eltern sind, hab sie verloren", und ihn zur Bahnhof-Hilfe gebracht. Per Lautsprecher habe man eine Meldung durchgegeben, welche wir im Wartesaal nicht hörten. Also habe sie den Bub an die Hand genommen, sei mit ihm auf und ab gegangen, in der Hoffnung die Eltern würden auch nach ihm suchen. Was dann auch geschah. Allseits grosses Aufatmen. Hans, noch immer etwas verstört - wird es vielleicht Schelte geben für seine Unachtsamkeit? - nein, er wird getröstet und kann endlich sein Brötchen essen.

aus: "Kreuz und quer", meine Lebensgeschichte auf der Plattform meet-my-life.net

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