Eine Testperson stellt sich vor:
Guten Tag,
die Gesundheitsreform ist ja in Wirklichkeit nur eine andere Krankheitsform. Aber mal im Ernst: Mir hat’s ja nur Vorteile gebracht. Sehen Sie: früher war ich Patient, so wie Sie ja heute noch! Und patient ist ja lateinisch und heißt erduldend, sich gedulden. Wie? Nein! Nicht „sich verschulden! Gedulden! Ich glaube Sie brauchen ein Hörgerät... (seufzt). Also: Ich bin nicht länger duldender Patient, sondern handelnder und das heißt auf Lateinisch „Agent“!
Ja ich bin so eine Art Agent, meine genaue Berufsbezeichnung ist „Repharmator“. Also, ja so ähnlich wie Luther, der seine 95 Prothesen an die Kirchentür zu Wittenberg schlug. Auch meine Tätigkeit hat langfristig erhebliche Auswirkungen. Vielleicht sollte ich besser sagen „Nebenwirkungen“: Ich stelle nämlich die Risiken und Nebenwirkungen nach - für die Pharmaunternehmen. Daher die Bezeichnung Re-Pharmator. Sie wissen ja wie das ist: Die Nebenwirkungen werden zwar irgendwo schriftlich erfasst, aber kein Hersteller kann ja mehr nachvollziehen, wie die Nebenwirkungen wirklich aussahen! Ich nehme also das Medikament ein, begebe mich ins Filmstudio und stelle die Situation nach. Das ganze wird verfilmt, auf DVD gebrannt und an die Ärzte verschickt. Sie wissen ja was DVD bedeutet: Dividende Vor Diagnose.
Also: nehmen wir an, der Arzt verschreibt nun einem seiner Patienten das betreffende Medikament. Früher musste er auf die Nebenwirkungen hinweisen oder auf den Beipackzettel. Da der Analphabetismus seit der letzten Rechtschreibreform eklatant zugenommen hat, nützt letzteres aber nichts mehr. Dafür gibt der Arzt nun dem Patienten einfach das Video mit. Der schaut es sich zuhause an – und weiß jetzt genau, was ihn erwartet –und natürlich, was er tun kann, um die Nebenwirkungen zu lindern.
Zum Schluss möchte ich Ihnen noch - falls jetzt Fragen offen geblieben sind - meine E-Mail-Adresse mitteilen: ora@labora.de. Guten Abend!
(c) Bodo Mario Woltiri
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 19.08.2017.
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