Es war Anfang der 1980er Jahre, ich fuhr mit dem Auto durch Frankreich, dann in die Pyrenäen und rauf nach Andorra. Wunderschön gelegen, eine wunderschöne Stadt in der großartigen Berglandschaft. Also parkte ich und machte einen langen Spaziergang. Dabei fiel mir auf, dass es eine gewaltige Menge von Parfümerien gab. Ich schaute genauer in die Schaufenster, dann zückte ich meinen Taschenrechner und rechnete die Preise um. Toll – das war ja alles so verdammt günstig.
Schon enterte ich eine riesige Parfümerie und schaute mich um. Natürlich blieb’s nicht beim Ansehen, ich stellte das eine oder andere Parfüm auf die Theke, dann noch eins und noch eins. Meine Begeisterung blieb den Verkäuferinnen nicht verborgen, sie kamen an und empfahlen mir noch dies und jenes. Schließlich war ich durch, ich schrieb einen schönen, geschmackvollen – und hohen – Scheck aus. Meine „Beute“ wurde in vier oder fünf Plastiktüten verpackt und ich sehr freundlich verabschiedet. Ich brachte die Parfüms ins Auto, dann setzte ich den Stadtbummel fort. Zigaretten und alkoholische Getränke kaufte ich nicht, die waren in meinem nächsten Ziel Spanien günstiger. Aber das eine oder andere Parfum „lief mir noch zu“.
Als ich wieder auf die Uhr schaute, war es schon später Nachmittag, ich setzte mich ins Auto und fuhr Richtung der spanischen Grenze. Da ging's dann steil bergab, die Straße war ziemlich weit einzusehen. Was ich vor mir sah, war ein gigantischer Stau vor der Einreise. (Das war noch vor EU- und Schengen-Zeiten…) Tja, da musste ich wohl durch. Langsam tastete ich mich vor in Richtung Grenze. Ich sah, dass alle Autos vor mir sehr genau kontrolliert wurden, der Kofferraum musste geöffnet werden etc. So langsam wurde mir mulmig – wie viel Parfüm durfte man denn eigentlich mitnehmen? Natürlich waren mir die genauen Zahlen nicht bekannt, ich wusste auch, dass es ziemlich schwierig ist, den reinen Parfümgehalt bei Eau de Toilette auszurechnen – aber trotzdem befürchtete ich, viel zu viel gekauft zu haben.
Dann, so ca. 500 Meter vor der Grenzstation, kam ein Uniformierter den Berg hoch und schaute sich die einzelnen Autos genauer an. Er schlenderte die Schlange entlang und schien schon mal eine Vorkontrolle zu machen. Dann war er bei mir angelangt, schaute auf mein deutsches Autokennzeichen – und schon wurde ich aus der Schlange gewunken. Au, verdammt, das wird jetzt wohl teuer werden, war mein einziger Gedanke. Ich scherte aus und fuhr hinter dem Offiziellen her, der sich ab und zu nach mir umdrehte und mir Zeichen machte, ihm zu folgen. Und dann brachte er mich zu einem nicht besetzten Übergang, öffnete die Schranke und ließ mich ohne Kontrolle durchfahren.
Ich strahlte den Uniformierten an, rief „muchas gracias“ aus dem Fenster – und hoffte, dass man mir meine Erleichterung nicht so deutlich ansah. War ich froh … Aber auf den Schrecken brauchte ich im Hotel, das ich im nächsten Ort fand, an der Bar mehrere starke Drinks …
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 13.10.2017.
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Ein diabolischer Auftrag
von Doris E. M. Bulenda
Nach dem Mord an ihrer Mutter und der Ermordung durch ihren Vater ist Eva in der Hölle gelandet. Dort fühlt sie sich wohl, ist angesehen, übt sich im Peitschenschwingen und hat Bartholmes, Hilfsteufel zwo-Millionen-achtunddreißig als Sklaven zugeteilt bekommen.
Mitten in einer Privatfehde mit einem ehemaligen Großinquisitor erreicht Eva der Ruf Satans: Ihre krankhaft geizige Tante Mathilde, die der Hölle sicher war, will sich der Gegenseite zuwenden. Evas Mission: sie zurück auf die Seite des Bösen zu holen. Mit einem wunderschönen Sukkubus-Körper soll sie Mathildes Mann Eberhard verführen und so beide für die Hölle sichern.
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