Peter Biastoch

Hobby-Ausstellung

Heute nun schreiben wir den 05.10.2017 und uns haben die zurück liegenden vier Tage sehr gut getan, uns psychisch erfrischt und mit neuer Energie versorg! Es waren die vier Tage der Hobby-Ausstellung in unserem Dorf. Lass mich Dir ein wenig darüber erzählen.

Mit diesem Brief hatte ich ja am Mittwoch, den 27.09. begonnen. Dann begann die „heiße Phase“ der Vorbereitung auf die Ausstellung. Schon seit etlichen Tagen hatte ich all meine vorhandenen Bildberichte, die vorbereiteten Spruchkarten und verschiedene gelungene Aufnahmen überarbeitet und ausgedruckt.

Am Donnerstag stellte ich dann die Bilder für

„Rhapsodie in Gelb“

(eine Mischung gelber Motive, beginnend mit Rapsfeldern und Butterblumenwiesen, bis zu gelben Kakteenblüten und Baumpilzen.),

„Langenchursdorf – Früher und heute“

(Ansichtskarten aus der Sammlung meiner Frau und meine aktuell aufgenommen Fotos der gleichen Motive.)

und „Zusteller(alb)träume“

(Fotos schöner und hässlicher Briefkästen, die ich während meiner Tätigkeit als Zusteller der City-Post bedient hatte.)

zusammen und befestigte die ersten beiden auf je einer Leinwand (50 x 100 cm).

Für die „Zusteller(alb)träume“ war ich wenige Tage zuvor bei einem Einkauf in Norma fündig geworden. Dort hatte man eine Kombination von Bilderrahmen im Preis reduziert, so dass ich nicht widerstehen konnte.

Drei gelungene Fotos habe ich dann noch in ansprechenden Bilderrahmen unter gebracht und meine Berichte füllten mehrere A4-Mappen. Margitta nahm ihre selbst gehäkelten Topflappen mit. So kam, mit dem Freitag, der Tag des Aufbaus. Man stellte uns Biertischgarnituren zur Verfügung, auf denen wir die Erzeugnisse unserer Hobbytätigkeiten präsentieren konnten.

Welche Erwartungen knüpften wir an diese vier Tage? Eigentlich kaum welche. Wir ließen alles offen! Das hatten wir aus unserem vorangegangenen psychischen Tief gelernt. Vor allem, als wir sahen, mit welchen Exponaten all die anderen Aussteller aufzuwarten hatten, kam uns unser Stand doch recht armselig vor. Darüber hinaus waren die Rahmenbedingungen des Ausstellungsortes alles andere als besucherfreundlich. Es begann schon damit, dass wir im Vorfeld kaum eine Information für die künftigen Besucher fanden. Woher sollten die Leute denn wissen, dass da etwas stattfindet? Allerdings hatte man an wichtigen Punkten große Plakate angebracht, die auf dieses Ereignis hinwiesen. Das konnten wir allerdings nicht wissen, da wir bis dahin nicht an diesen vorbei gekommen waren.

Einen weiteren Grund, der die Leute abhalten könnte, die Ausstellung zu besuchen war der Zustand des einzige Zugangs! Eine Brücke, die gerade neu gebaut wird. Ohne nachzudenken stellten dann auch noch all die anderen Aussteller ihre Autos in unmittelbarer Nähe dieses Zugangs ab, so dass andere Leute keine Parkmöglichkeit in der direkten Nähe finden würden. Es waren also mehr als genug Gründe dafür vorhanden, dass wir unsere Hobbys lediglich den anderen Ausstellern zeigen könnten! Doch wir wurden sehr positiv überrascht!

Sicher fragst Du Dich, was die Anderen denn so alles zu bieten hatten? Nun, da waren zwei Stände mit Malerei, einer mit Figuren aus Filz, es gab handgesägte und personalisierte Schwibbögen, Bilder in Serviettentechnik gefertigt und mit Hintergrundbeleuchtung versehen, Echtholzrahmen (ebenfalls beleuchtet und ausgestaltet), Patchwork, Lochstickerei, Perlenarbeiten, Getöpfertes und Geklöppeltes und noch vieles mehr.

Dann kam der Samstag – der erste Tag, an dem die Ausstellung geöffnet war. 13.°° Uhr und es kamen tatsächlich zwei / drei Leute! Ich war ja erst einmal allein dort, damit Margitta sich, im Notfall, noch um ihren Vater kümmern könnte. So entging es ihr, als plötzlich so gegen 14.°° Uhr unser Bürgermeister auftauchte. Doch ihn schien da nicht viel zu interessieren, denn er blieb recht nahe beim Eingang stehen, redete ein wenig mit den Veranstaltern und verschwand bald wieder. 14.³° Uhr holte ich meine Margitta dazu und nun konnte es für uns richtig losgehen. An diesem Samstag kamen dann doch schon ein paar Leute und was wir nicht erwartet hatten, waren diese begeistert von Margittas Ansichtskarten und den Fotos, mit denen ich diese Motive nachgestellt habe! Auch in den Mappen meiner Berichte und Fotos wurde geblättert und wir kamen mit diesen Personen ins Gespräch!

Wie uns die Frau Stiebitz (Mitveranstalterin) erzählte, war es in den Jahren zuvor auch schon so, dass sich am ersten Tag ein paar wenige Leute in die Ausstellung verirrten und dafür der Sonntag und der 03. Oktober (als Feiertag) mehr Publikum anzogen. So war es dann auch an diesen vier Tagen!

Als dann, am Montag, sogar noch zwei Vertreter der Presse auftauchten, war das schon etwas Besonderes. Der Fotograf von beiden hatte sich die Frau Stiebitz ausgesucht, um ein Foto zu machen. Das ließ ich mir natürlich nicht entgehen und dokumentierte diesen Vorgang mit meiner Kamera.

Wieder zu Hause setzte ich mich an meinen PC und gab der Szene auf einer dieser Aufnahmen noch einen kleinen Kommentar. Als ich der Frau Stiebitz diese Karte dann am nächsten Tag in die Hand drückte, wurde sie kaum wieder vor Freude! Sie meinte, dass sie genau das gefühlt hätte, wie ich das dazu geschrieben habe.

Diejenigen der Aussteller, die vorrangig darauf aus waren, ihre Bastelerzeugnisse zu verkaufen, waren nach diesen vier Tagen nicht alle zufrieden. Wir hingegen hatten genau das erreicht, weshalb wir dort mitgemacht haben. Mit unseren Ansichtskarten der näheren Umgebung und den Fotos, die zeigen, wie sich diese Ansichten zum Teil drastisch verändert haben, trafen wir wohl genau den Nerv der Besucher, die ja vorrangig aus unserem Tal kamen und sich entsprechend auskennen. Auch meine Fotografien wurden zum Teil regelrecht bewundert. Dass meine Bildberichte so viel Interesse erwecken würden, überraschte mich. Schließlich ist es heutzutage nicht mehr so beliebt, lange Texte zu lesen. Doch gelegentlich hat jemand sogar das eine oder andere gelesen, womit ich meine Fotos näher erläuterte.

Was hat uns nun bei den anderen Ausstellern am meisten gefallen? Und, welche Anregungen nahmen wir mit nach Hause? Da waren zwei dieser gestalteten Bilderrahmen, die uns sehr gefallen haben. Auch die Idee mit einer einfach geschnittenen Wachstuch-Schürze, die man um eine zu verschenkende Flasche bindet blieb uns in Erinnerung. Von den beleuchteten Bildern mit Serviettentechnik sagten uns auch zwei Motive zu. Nun haben wir allerdings das ständige Problem, dass alle unsere Wände bereits mit eigenen Bildern und zwei Wandbehängen voll sind.

Übrigens es gab noch einen weiteren Aussteller, der sich allerdings außerhalb des Raumes aufhielt. Das hatte auch seine guten Gründe, denn sein Hobby macht einigen Lärm und ist auch nicht gerade sauber zu nennen. Er ist Kettensägen-Schnitzer, der vor Ort eine Figur fertig stellte. Diese wurde schließlich am Dienstag versteigert und das Geld ging, zusammen mit den Eintrittsgeld und den Standgebühren als Spende an ein Hospiz in der Kreisstadt. In der Mittwoch-Ausgabe unserer Tageszeitung (Freie Presse – Hohenstein-Er.) erschien schließlich auch noch der Artikel der beiden Reporter.

Bei dieser gedanklichen Aufarbeitung der Ausstellung kamen mir noch zwei weitere Informationen in den Sinn zurück. Zum Einen hat mir die Frau, die den Stand mit den Aquarellen hatte, einen Floh ins Ohr gesetzt. Sie schaute sich meine Fotos an, lobte sie und fragte mich, ob ich schon einmal eine eigene Fotoausstellung gemacht hätte? Das habe ich noch nicht, denn mit dieser Hobbyausstellung gingen wir überhaupt das erste Mal an die Öffentlichkeit. Aber dieser Gedanke sitzt nun in meinem Kopf, auch wenn ich ihn erst einmal auf das hinterletzte Abstellgleis geschoben habe. Aber, wie ich mich kenne, wird er sich, selbst von dort, gelegentlich bemerkbar machen.

Noch etwas ganz anderes hat uns der Austausch mit den anderen Ausstellern gebracht. Damit meine ich die zweite Information: Ich bekam, aufgrund unserer Postkartenmotive, eine Telefonnummer. Es handelt sich um die Nummer eines ehemaligen Lehrers von mir, der wohl eine recht umfangreiche Sammlung von Ansichtskarten besitzt.

Natürlich rief ich bald an und als ich mich mit ihm unterhielt, war er nicht abgeneigt uns ein paar seiner Duplikate zu überlassen. Allerdings scheint seine Sammlung eine echte Fundgrube an Schätzen vergangener Zeiten zu sein. Er sprach von handgemalten Karten, die er dann allerdings nicht verschenken würde. Als ich ihn daraufhin fragte, ob es vielleicht möglich wäre, von diesen speziellen Karten Kopien zu machen, war er einverstanden. Das ist mehr als wir zu hoffen wagten!!!

Auf die Frage, seid ihr nächstes Jahr wieder mit dabei, gab es folglich nur eine Antwort für uns:

Ja, natürlich!

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.10.2017. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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