Zufriedenheit kann man nicht lehren, nicht weitergeben. Den Weg zu seinem persönlichen kleinen Glück, den muß jeder einzelne für sich selbst finden und beschreiten, vor allem beschreiten wollen.
In jedermanns Leben gibt es Abzweigungen, die auch diese Möglichkeit bieten. Dazu bereit sein, einen dieser Wege als Chance zu erkennen, das ist eine andere Sache.
Höher, weiter, schneller – Die Prämisse unserer Zeit. Ruhm, Macht und Geld – Die Götzen nicht nur dieses Jahrhunderts.
Die Abzweigung zum kleinen Glück, ein Stiefkind. Das große Glück, das muß es sein! Umkehren? Niemals! Inne halten? Um keinen Preis!
Das Ende des Weges für so Viele ist in den Rubriken „Unfall, Mord, Totschlag“ nachzulesen. Dramen, Tragödien,… Der Alltag, der wird zur großen Bühne.
Die Bretter, die die Welt bedeuten, sie werfen ab. Psychisch gestört, Burnout, am Weg zum großen Glück gestolpert und zerbrochen.
Da lobe ich mir mein kleines Glück. Notbremse gezogen. Ins Schleudern geraten. Kurve gerade noch gekriegt, und die Abzweigung genommen.
Gescheitert? Das große Glück nicht erreicht. Nein. Zur Ruhe gekommen. Der Fata Morgana vom großen Glück nicht weiter nachgehetzt.
Erfolg, Macht, Geld, das Maß aller Dinge. Dieses große Glück wird maßlos. Es zu erreichen, eine Illusion.
Ein kurzes Inne halten, ein Augenblick des Genießens, ein Hauch von Zufriedenheit, und schon wirst du überholt. Dahin ist das so hart erkämpfte große Glück. Wahrlich ein flüchtiger Freund, dieses große Glück. Heute deins, morgen seins, ein ewiger Kampf.
Alleine bei diesen Gedanken komme ich bereits außer Atem. Ein Marathonläufer erreicht irgendwann sein Ziel und erfreut sich seines Erfolgs. Nun liegt es an ihm: Genießen oder weiter hetzen.
Wie hoch liegt die Latte zur Zufriedenheit? Liegt sie überhaupt noch individuell selbstbestimmt?
Oder lassen Menschen sich die Meßlatte von Gesellschaft, Medien und Wirtschaft aufoktroyieren?
Genug philosophiert. Zurück ins kleine Glück.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 04.11.2017.
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