Anna Elisabeth Hahne

16. Aus meinem Brasilien- Tagebuch, 5.08.2005

Ein Freund von Elianis Mann, Claudio, war Busfahrer, und fuhr öfters am Tag die Strecke Jaragua (Vorort von Belo Horizonte), in dem ich wohnte, nach Belo Hozizonte, in die Innenstadt.
Genau 6.20 Uhr standen Nadine, Valéria, Eliani, Claudio und ich an der Bushaltestelle, und warteten auf Claudios Freund, der mit seinem Bus kommen wollte. Es war dunkel, und die meisten Menschen schliefen. Ein kühles Windchen wehte, und der Sonnenaufgang stand kurz bevor.
Dann war es soweit. Der riesige Omnisbus kam, und beim Abschied flossen Eliani, die mit uns wartete, und allein an der Bushaltestelle zurückblieb, die Tränen.
Claudio verstaute geschwind unser Gepäck, und wir anderen stiegen ein. Als ich zuletzt einsteigen wollte, hielt mich Claudio, vor der untersten Stufe des Busses, fest. Ich drehte mich zu ihm, und er stellte sich frontal mir gegenüber, schaute mir in die Augen und machte ein Kreuzzeichen. Ich schaute ihn ein wenig irritiert an, und er gab mir mit Zeichen zu verstehen, daß ich das nachmachen sollte. Ich war irritiert, aber auch beeindruckt. Claudio erklärte mir, daß sie immer, wenn sie morgens, bevor sie mit der Arbeit beginnen oder mit dem ersten Bus fahren würden, sich bekreuzigten. Nur so, mit Gottes Geist, könne man leben, und alles würde am Tag gut gehen.
Wir fuhren mit dem Bus zum Busbahnhof, in die Innenstadt.
Nadine, Valéria und ich verabschiedeten uns von Claudio, und überreichten dem netten Busfahrer, zum Dank, unser vorbereitetes Präsent.

Der Zug, der uns nach Governador Valadares (Governador Valadares liegt nordöstlich von Belo, und ist von Belo Horizonte ca. 320 km entfernt.)
brachte, brauchte für diese Strecke 7 ½ Stunden.
Wir fuhren durch unberührte Naturlandschaften, und immer wieder durch riesige, hügelige Abbaugebiete bzgl. Mineralien und Gesteinen.

In Governador Valadares empfahl uns ein Taxifahrer das Hotel „Panorama“, in dem wir die nächsten Wochen dann verbringen wollten. Schon bei unserer Ankunft in der Stadt, sahen wir, daß diese Stadt mit Belo Horizonte nicht zu vergleichen war. Governador Valadares hatte ca. 250.000 Einwohner, war bedeutend ruhiger, überschaubarer und wahrscheinlich nicht so gefährlich wie Belo Horizonte.

Anna Elisabeth Hahne

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