Es war Heiligabend.
Gudrun, eine Witwe von 72 Jahren, sehr einsam, machte sich zu Fuß auf den Weg in die City.
Sie hatte eine kleine Rente, mit der sie mehr schlecht als recht über die Runden kam.
Manchmal, wenn es keiner sah, sammelte sie Plastikflaschen von der Straße oder aus Müllbehältern. Vom Pfand dieser Flaschen hatte sie etwas gespart.
Dafür wollte sie sich heute etwas Besonderes zu essen kaufen.
Sie besaß zwei Wintermäntel, denen man ihre Jahre ansehen konnte.
Den roten trug sie heute. Durch die Erderwärmung war es heute nicht ganz so kalt.
Auf dem Weg zur Stadt kam sie an einer, auf dem Boden sitzenden älteren Frau mit Kopftuch vorbei, die sehr vergrämt und abgehärmt aussah.
Sie saß auf Kartonteilen und trug ein recht dünnes Tuch um ihre Schultern. Man sah ihr an, dass sie fror. Vor ihr stand ein leerer Plastikbecher mit ein paar kleinen Münzen.
Gudrun blieb stehen und unterhielt sich mit der Frau, die nur gebrochen Deutsch sprach und schenkte ihr Zuwendung.
Sie spürte, dass diese Frau noch viel ärmer als sie selbst war.
Sie empfand Mitleid, zog kurzentschlossen ihren roten Mantel aus und gab ihn der Frau.
In den Becher legte sie etwas Geld von ihrem Ersparten. Die Frau bedankte sich sehr.
Die anderen Passanten hetzten hin und her, um noch ihre restlichen Weihnachtsgeschenke einzukaufen. Die Weihnachtsbeleuchtung glitzerte prunkvoll. Von irgendwo ertönten verhalten Weihnachtmelodien. Weihnachtsmänner verteilten Schokoladenweihnachtsmänner.
Keiner nahm die Szene mit den beiden Frauen wahr.
Auf dem weiteren Weg kam Gudrun an einer Familie mit drei Kindern vorbei.
Zerlumpt, verloren und traurig standen und saßen sie am Straßenrand.
Wieder rührte sich ihr Herz. Ohne zu fragen oder etwas zu sagen, drückte sie der Mutter ihr restliches Geld, bis auf 5 Euro, in die Hand.
Sie nahm es dankbar von der seltsamen Frau, die im Pullover durch die Stadt ging an und umarmte sie spontan. Die Familie blickte ihr noch lange nach.
Nun erreichte Gudrun den Supermarkt, der von Lebensmitteln nur so überquoll.
Sie wusste nicht, wo sie zuerst hinschauen sollte. Sie war sehr verwirrt von dem riesigen Angebot. In der Nähe des Eingangs überlegte sie noch, was sie sich für die 5 Euro kaufen könnte.
Da ertönte laute Weihnachtsmusik aus Lautsprechern, und ein Engel kam direkt auf sie zu. Ihr stockte der Atem. Was sollte das?
„ Sie sind heute unsere 10 000ste Kundin und somit Gewinnerin eines Präsentkorbes mit Delikatessen“. Außerdem bekommen sie 500 Euro in bar,“ sprach der Engel glockenklar ins Mikrophon. Gudrun blieb vor Schreck, Peinlichkeit und Staunen der Mund offen stehen.
Viele Kunden, die in der Nähe waren, hatten es mitbekommen und applaudierten fröhlich.
Glücklich ging sie ihren Weg zurück, und lud die vorher von ihr Beschenkten ein, mit ihr in ihre Wohnung zu kommen.
In ihrer festlich geschmückten kleinen Wohnung feierten sie gemeinsam und glücklich die Geburt Jesu Christi.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 06.12.2017.
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