Lichter

Ich schlüpfe in die alten Turnschuhe und mache mich auf den Weg zum Park. Es ist drückend heiß draußen, Wolken türmen sich am Himmel und mir ist klar, dass es bald ein Gewitter gibt. Aber das ist mir egal.
Im Park sind wenig Menschen. Entweder sie arbeiten alle, oder der Morgen ist ihnen zu heiß um vor die Haustür zu gehen. Ich ziehe die Schuhe aus, werfe sie von mir und renne mit bloßen Füßen über die Wiesen, der Park ist gepflegt und schön, ein Paradies mitten in der Großstadt.
Ich renne in der Hitze, rieche den Geruch der Erde, den Duft der Kletterrosen und der Rosenbüsche am Weg, laufe, bis mir die Puste ausgeht und lasse mich dann ins Gras fallen. Der süße Rosenduft ist betäubend, ich atme tief durch, bleibe einfach liegen und starre in den Himmel. Graue Wolken und weiße Wolken. Regenwolken und Wattewolken.
Es dauert nicht lange und die ersten Regentropfen fallen auf mein Gesicht. Ich liege still und genieße die kleinen, kalten Tropfen die meine Haut kühlen. Es werden immer mehr und bald darauf strömt der Regen und ich liege und fühle.
Es grummelt ein bisschen, aber das Gewitter zieht schnell vorbei.
Im Regen suche ich in aller Ruhe meine Turnschuhe wieder zusammen und wandere mit nackten Füßen die Straße entlang nach Hause. Ich bin patschnass bis auf die Knochen, aber ich friere nicht.
Vor der Haustür unter dem Vordach steht Jack. Er macht ein verblüfftes Gesicht. "Hey, wo warst du denn?", dann grinst er. "Spazieren.", antworte ich und wir gehen zusammen ins Haus. "Das nächste Mal komme ich mit.", sagt er leise und wischt mir einen Wassertropfen von der Wange. Er MUSS mitkommen, sonst ist es nur halb so gut...

• Autorensteckbrief (Infos & weitere Beiträge)
• sour_appleweb.de (Spam-Schutz - Bitte eMail-Adresse per Hand eintippen!)

  Irina Busch als Lieblingsautorin markieren

Diesen Beitrag empfehlen:

Mit eigenem Mail-Programm empfehlen