Anita Namer

Briefwechsel

Es ist wirklich toll zu wissen, dass du da bist und immer mal an mich denkst.

Geht`s dieses Mal dir so? Als ich dir so ähnlich letztes Mal schrieb, hat mich tiefe Dankbarkeit erfüllt. Es ist mir nicht immer bewusst, dieses Gefühl, aber wenn es mir bewusst wird - schätze ich es sehr. Das ist nicht selbstverständlich...

Du bist ein sehr tiefer Freund geworden, der inzwischen schon viel weiß, was viele nicht wissen.

Vielleicht ist es auf diese Art auch leichter, manch schwierige Themen anzugehen?

Es hier zu schreiben....ist fast wie ein Tagebuch zu schreiben....und so schreibt es sich leichter, als es einem direkten Gegenüber zu erzählen. Es kommt nicht sofort eine Antwort, Reaktion.....und wenn sie kommt....ist sie bereits gut durchdacht und konfrontiert mich nicht direkt. Was meinst du?

Die Welt dreht sich,

das Leben geht weiter,

die Zeit verfließt in unseren Augen,

Das ist schön.....so ist es...und manchmal habe ich das Gefühl, sie dreht sich immer schneller.

Das Tempo des Briefwechsels war zu schnell? Wann ist es zu schnell, wann ist es zu langsam? Es ist wie es ist. Wir schreiben, wenn wir Zeit dazu haben, wenn uns etwas bewegt, wenn es "sein soll". Jedenfalls geht es mir so. Ich habe keine Erwartungen daran.

Ja, wir leben in unterschiedlichen Welten, haben unterschiedliche Biografien, ein unterschiedliches Umfeld und trotzdem verbindet uns etwas. Lächeln...und das ist schön. Ich empfinde es als "in Augenhöhe", was sicherlich gestärkt ist durch den gegenseitigen Respekt und dem zulassen, dass jeder so sein darf, wie er ist.

Sind wir immer auf der Suche nach uns Selbst? Auf der Suche? Auf welcher Suche? Auf der Suche nach Antworten?

Weißt du - irgendwie denke ich, wir versuchen immer, irgendwie ein wenig die Welt zu verstehen - und werden es doch nicht, weil sie sich immer weiterdreht. In den Momenten, in denen ich glaubte, jetzt irgendeine Gesetzmäßigkeit zu erkennen, hat sie sich wieder aufgelöst.

Vielleicht lebt jeder in seiner eigenen Welt, mit eigenen Regeln und Gesetzmäßigkeiten - die sich wieder verändern, so wie wir uns laufend verändern? Es heißt, der Glaube versetzt Berge, der Glaube erschafft unsere Realitäten....und dem stimme ich ein wenig zu.

Ich zitiere mal Henry Ford:
„Ganz gleich, ob sie denken sie können etwas oder sie können es nicht, sie haben recht.“

Ich wage zu behaupten: Der Glaube an etwas und all unsere Tatkraft, die Bereitschaft im Denken, auch Wunder für möglich zu halten, kann wirklich Unmögliches möglich machen.

Wer bin ich? Auf jeden Fall mehr, als das, was sichtbar und erkennbar ist.

Was jeder glaubt und was nicht - ist seine eigene Sache. Ich glaube daran, dass ich schon viele Leben auf der Erde war. Ich glaube daran, dass wir Menschen, mit denen wir bereits Leben verbracht haben - im jetzigen Leben wieder begegnen.

Ich habe für mich herausgefunden, dass, wenn ich an mir selbst arbeite - sich Beziehungen zu Menschen verändern können. Ich habe erfahren, dass wir oft nicht so hilflos sind, wie wir glauben. Dass wir durchaus manch Festgefahrenes lösen können - wenn wir selbst etwas dafür tun.

Ich finde immer wieder kleine Puzzle-Teile...und hab mich inzwischen schon oft neu definiert. So wie der Weg momentan ist - bin ich stolz auf das, was ich bisher geschaftt habe....und freu mich....es ist gut....

Manchmal habe ich die Nase voll.....von dem langen alleine sein, vom alleine kämpfen, ja - manchmal vorm einsam sein. Gleichzeitig habe ich dadurch viel gelernt. Ich kann es nun....(meistens)...;)

....und ich kämpfe nicht mehr so viel. Manchmal ergibt sich vieles ganz leicht, wenn man aufhört zu kämpfen. Mein Leben beginnt jetzt immer mehr, wieder leichter zu sein, mir zu gefallen, mir Freude zu machen. Es gab lange Zeiten der Lebens-Müdigkeit...wo ich nur zu gerne aufgegeben hätte. Ich denke, hoffe, glaube daran, dass jetzt meine total schönen Jahre angefangen haben......:)

Ich merke, ich habe den Faden verloren....und meine Gedanken, die gerade so kamen, geschrieben. Ich lasse es so.....es soll wohl so sein.

Habe ich mich durch`s Schreiben verändert?

Ja, das Schreiben hat mich durchaus verändert. Jahrelang mein Leben beeinflusst. Hab ich dir mal geschrieben, wie ich zum Schreiben kam? Ich habe einen Text gelesen, der mich schwer beeindruckte. So kam ich zu e-stories. Dann habe ich dort mal einen Text geschrieben, das, was so gerade kam....So lernte ich jemanden kennen, der mich noch mehr beeindruckte. Der mein Leben veränderte.

Hat sich dein Schreiben geändert, weil du dich geändert hast?

Ja, natürlich. Mein Schreiben unterliegt meinem Empfinden. Im Laufe der Jahre hat sich mein Denken, Fühlen geändert - und meine Schreiberei natürlich auch.

Ist das Schreiben für dich eine Suche und wenn ja, was findest du?

Nein - das Schreiben ist für mich keine Suche. Es ist eine Erklärung. Eine Erklärung meiner Selbst. Manchmal auch ein Mut-Machen....an mich selbst. Wenn du meine Texte liest, liest du mich.....

So, jetzt ist hier auch erst mal Ende.....es gibt noch einiges zu tun heute....

© A. Namer

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 25.02.2018. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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