Andreas Rüdig

Niederrhein-Olympiade

Die Olympischen Spiele verbinden wir heute mit Leibesübungen (Winter wie Sommer) sowie die Auszeichnung für gute Leistungen in den jeweiligen Disziplinen. Daß es auch andere "Olympische Spiele" gibt, zeigen nicht nur die naturwissenschaftlichen Olympiaden (z. B. in Physik, Chemie und Mathematik). im Weeze am Niederrhein gibt es - inzwischen seit Jahrzehnten und durchaus erfolgreich - "Kulturolympiaden". Diese internationalen Wettkämpfe widmen sich jedes Jahr einer anderen Fachrichtung.

"Angefangen hat alles mit einer Reihe von Jazz-Konzerten, die über die Sommermonate verteilt stattgefunden haben," berichtet Jacqueline-Chantal, einer der Gründungsmütter der Veranstaltungsreihe. "Wir hatten Künstler aus allen Teilen der Welt dabei, sogar aus Südafrika, der Karibik, der Südsee und Hongkong. Irgendwann kam dann die Idee auf, eine Art Wettbewerb daraus zu machen, ähnlich wie dem Europäischen Schlagerwettbewerb. Wer bietet die beste Bühnenshow? Wer interpretiert seine Lieder am besten? Die drei besten Künstler erhielten Auszeichnungen, der Rest Trostpreise."

Die künstlerischen Sparten wurden im Laufe der Zeit immer breiter. Die Literatur kam hinzu, genauso wie Bildhauerei, Malerei, Videokunst, Environment, Happening, Hörspiel und Theater.

"Bei der Garten- und Landschaftskunst greifen wir auf die regionalen Parklandschaften, Schlösser und Burgen zurück," berichtet Jacqueline-Chantal.

Bei der Architektur werden gezielt Länder und Regionen angesprochen, mehrere gleichzeitig während eines Olympia-Zeitraumes und 1 Jahr. "Sie zeigen uns dann ihre schönsten klassischen und modernen Architekturprodukte. Allein der Medienrummel, der unsere Akzeptanz und Wettbewerbsannahme inzwischen auslöst, sowie das folgende touristische Interesse sind für viele Regionen und Staaten Geld und Gold wert." In die Toskana fahren kann schließlich jeder. Wer schaut sich aber schon freiwillig St. Vincent und die Grenadinen (das ist ein Inselstaat in der Karibik), Fidschi, Tonga (beides Südsee) oder Äthiopien und Eritrea (jeweils Afrika) an?

Auch die institutionelle Förderung ist inzwischen gesichert. Sie erfolgt nicht nur über die Eintrittsgelder. Übertragungsgelder von Funk und Fernsehen, Fördergelder von Unesco, EU und Bundeshaushalt, Merchandisingprodukten (vor allem Hörbücher, Videos u. ä.) und Sponsorengelder finanzieren die Veranstaltungen.

"Natürlich haben Musiklabels, Regierungen u. a. versucht, ihre Programme gegen Bezahltung bei uns unterzubringen. Wir sind auch gerne bereit, Festivals, die in unser Konzept passen, gegen externe Finanzierung zu zeigen; so hat beispielsweise das kommunale Kino von Dinslaken eine Übersicht über die Filmindustrie von Albanien, Montenegro, Bosnien-Herzegowina und Serbien gezeigt. Wir müssen aber auch aufpassen, daß der Niederrhein so ländlich und beschaulich bleibt, wie er bislang war, und nicht überlaufen ist. Das bekommt den Menschen nicht."

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