Also die Treppe hoch in die darüber liegende Etage. Bereits auf der halben Treppe schlug uns der Geruch von brennendem Spiritus entgegen. Oben angekommen, gab es wieder zwei Möglichkeiten. Links hinein oder rechts? Wir folgten dem Geruch, der sich dort sichtbar in einem feinen Nebel verdichtete.
In dem Raum, den wir betraten befanden sich zwei Tische, auf denen sich allerdings keine Damfmaschinen, sondern Heißluftmotore befanden. Motore mit stehenden und Motore mit liegenden Zylindern. Auch mehrere sogenannte „Flammenfresser“ waren ausgestellt. Dabei wurde mir klar, dass man diese Stirlingmaschinen natürlich nicht mit Pressluft, wie die Dampfmaschinen, betreiben konnte. Da diese einen geschlossenen Arbeitsraum besitzen, in dem das Arbeitsgas lediglich zwischen einem kalten und einem heißen Bereich hin und her bewegt wird.
Flammenfresser bilden dabei eine gesonderte Gruppe. Bei ihnen hat man einen offenen Arbeitszylinder. Bewegt sich der darin befindliche Kolben nach hinten, wird am offenen Ende die heiße Luft der Flamme eingesaugt. Kurz vor dem hinteren Totpunkt des Zylinders, schließt ein Ventil diese Öffnung. Das alles wird über Exzenter betrieben und mit einem Schwungrad in Bewegung gehalten. Übriges ist auch bei den Stirlingmotoren ein solches Schwungrad nötig!
Wir betraten einen Nebenraum und dort wurde es für mich besonders interessant! Warum? Dort befanden sich drei Dioramen. Eines bestand aus einer Dampfmaschine, die über Transmissionen verschiedene Werkzeuge antrieb. Das alles war eingebaut in eine Fabrikhalle und Arbeiter, im passenden Maßstab waren daran beschäftigt.
Ein weiteres Diorama bestand aus einem Stirling-Standmodell, eingebettet in die Nachbildung einer Fabrikhalle. Zwei Arbeiter standen auf einer Plattform und bedienten dieses Ungetüm. Eine dritte Arbeitskraft war mit Besen ausgerüstet und kehrte die Halle.
Die dritte Fabrik beherbergte ebenfalls eine Stirlingmaschine. Das riesige Schwungrad war kaum zu übersehen. Rechter Hand, im Hintergrund befand sich die heiße Seite, mit dem sogenannten Verdränger – ein Kolben, der innerhalb des Zylinders hin und her geschoben wird, und dabei das Volumen, in dem sich das Arbeitsgas befindet, jeweils verändert. Dieser Kolben ist nicht zu vergleichen mit dem eines Verbrennungsmotors. Denn, da er lediglich das Volumen in dem abgeschlossenen Raum verschieben muss, schließt er zum Zylinder nicht dicht ab. Sondern lässt das Arbeitsmedium, bei diesen Modellen meist Luft, an sich vorbei strömen.
Somit befindet sich die Luft einmal im heißen Bereich des Zylinders und dehnt sich aus. Dann wird sie in den kalten Bereich geschoben, wo sie wieder abkühlt. Vom kalten Bereich, bei diesem Modell gibt es eine Verbindung zu dem Arbeitszylinder, in dem sich ein dicht abschließender Kolben bewegt und je nachdem, ob sich die Luft erwärmt und ausdehnt, heraus geschoben wird, oder umgekehrt. Dieser Kolben treibt, über eine Pleuelstange das Schwungrad an.
An der gleichen Welle befindet sich dann natürlich auch der Exzenter, der für die Steuerung des Verdrängerkolbens zuständig ist. Gegenüber der beiden Pleuel und des Schwungrades fand sich schließlich der Platz für die Abnahme der Arbeitsleistung, in Form eines Ritzels, das eine Transmission und darüber weitere Arbeitsgeräte antreibt.
Auch hier faszinierten mich wieder die kleinen menschlichen Figuren. Ein Monteur, der sich um die Schmierung und das ordentliche Funktionieren der Maschine kümmert. Ein finster dreinblickender Mann mit Uniform, der die ganze Sache über wacht und zwei Monteure, deren Frühstückspause wohl gerade angefangen hat. Jedenfalls ist einer gerade dabei sich eine Tasse Kaffee einzugießen und der andere hat seine Arbeitsschuh ausgezogen und streckt seine Beine unter den Tisch. Diese Figuren sind so detailliert gearbeitet und bemalt, dass man sogar das Loch in der Socke des einen von ihnen erkennen konnte.
Nun gingen wir in die restlichen drei Räume, die an diesen Ausstellungstagen geöffnet waren. Doch das wird genügend Stoff für eine weitere Folge meiner Erzählung.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 10.04.2018.
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