Im östlichen Teil von Lenggries, hinter der Dorfbachbrücke beginnt die Schmalzgrube. Viele wollen diesen Eigennamen von den zahlreichen dort befindlichen Bauernhöfen und deren Erzeugnissen herleiten. Andere sprachwissenschaftliche Erkenntnisse führen den Namen jedoch auf die Erzfunde in den naheliegenden Bergen zurück. Diese wurden in früheren Jahrhunderten in einer örtlich nicht näher bekannten Schmelze weiter verarbeitet. So wurde aus der Schmelzgrube im Lauf der Jahrhunderte die Schmalzgrube.
Gleich hinter der Brücke sieht man die Gastwirtschaft „Dorfschänke“, ein kleines Wirtshaus - sehr geschätzt von Einheimischen und Fremden.
Die Dorfschänke war bis zum Umbau in den Fünfzigern eine Quartierkneipe. Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts vom damaligen Besitzer des Altwirts, dem Herrn Pfund als Entlastungsschänke für die trinkfesten und zeitweilig besonders bei ihren Diskussionen als lautstark empfundenen “Schmalzgrubler“ errichtet. Sie sollten die noblen Gäste im Altwirt nicht länger stören. In der Dorfschänke trafen sich die Nachbarn - ausschließlich männlich - und tauschten bei einer Maß dunklen „Erntebieres“ Neuigkeiten aus oder spielten Karten. Die Schänke erwies sich für den Inhaber als äußerst lukrativ und umsatzstark. Außer dem übergroßen Stammtisch, der noch heute seinen Dienst tut und bis zu fünfzehn Leuten Platz bietet, standen noch weitere zwei oder drei kleine Tische im Schankraum. Nach einer Beerdigung im Friedhof an der nahegelegenen Kirche konnten sich bis zu dreißig Gäste - wenn nötig auch noch am Küchentisch - zusammendrängen. Von der Theke aus wurde das Gassenbier in verschiedene mitgebrachte Krüge und Gefäße für die Brotzeit daheim ausgeschenkt und durch das Fenster hinausgereicht.
Die Spielleidenschaft an den Pferderennbahnen in Riem und in Daglfing bei München wurde Pfund zum Verhängnis. Irgendwann musste er seinen Besitz an die Schlossbrauerei Hohenburg verkaufen. Die Dorfschänke wurde an verschiedene Wirte weiterverpachtet und erfreute die neuen Besitzer sowie auch die Pächter forthin mit einträglichen Umsätzen.
Anfang der vierziger Jahre während des zweiten Weltkriegs wurde die Schänke von dem Ehepaar Hink gepachtet. Sie hatten im Sommer 1940 geheiratet. Anderl, der gebürtige Lenggrieser kam aus der „Blauen Traube“, wo seine Eltern diese Wirtschaft gepachtet hatten. Josepha, von allen nur „Peps“ genannt, eine quirlige Münchnerin und gelernte Köchin, arbeitete beim Altwirt in der Marktstraße als Kellnerin und verlor ihr Herz an den Glasermeister. Sie liebte ihren Mann abgöttisch. Eine weitere Leidenschaft war die Musik, besonders die klassische. Nicht selten hörten vorbeikommende Passanten die Wirtin mit wohltemperiertem Mezzosopran eine Arie aus Ihrer Lieblingsoper Carmen singen. Die Wirtschaft hatte durch den Pächterwechsel viele Gäste hinzugewonnen, denn Peps kam durch ihre offene Art gut an. Sie hatte beim „Kellnern“ im Altwirt viele Freunde hinzu gewonnen. Anderl kümmerte sich nicht um die kleine Wirtschaft. Er war mit Glasereiaufträgen beschäftigt, welche er im Holzschupfen auf der gegenüberliegenden Straßenseite erledigte.
In der Lenggrieser Kaserne galt die Dorfschänke bald als Geheimtipp. Den dort seit 1937 stationierten Gebirgsjägern gefiel die abseits gelegene kleine Kneipe, wurde sie doch so gut wie nie von den Feldjägern kontrolliert. Einige wegen Kriegsverletzungen in der Heimatgarnison weilende oder in Ausbildung befindliche Soldaten der Lenggrieser Kaserne saßen abends bei der Peps und versuchten bei kühlem Bier zu vergessen, was sie im Kriegsgeschehen erlebt hatten. Die freien Abendstunden flogen dahin - pünktlich um zehn wurde der Zapfenstreich unhörbar für die Uniformierten im Lokal geblasen. So geschah, was geschehen musste. Die Sperrstunde für die Rekruten war schon eine Stunde überschritten, als man das laute Knattern eines Motorrads von der Dorfbachbrücke her hören konnte. Da es bis zum zweiten Weltkrieg so gut wie keinen motorisierten Straßenverkehr in Lenggries gab, wusste jeder, das Militär war unterwegs. Die gar nicht obrigkeitshörige Wirtin forderte die drei Uniformträger Ihrer Gäste auf, ihre Bierkrüge zu nehmen, um ihr zu folgen. Sie führte die Männer durch die Küche über eine Stiege in den Bier- und Lagerkeller, einem Gewölberaum unter der Gaststube.
„Seid´s ganz stad bis i eich wieda obhoi!“
Rechtzeitig zur Kontrolle der Militärpolizei war Peps wieder zur Stelle in der Küche. Sie begrüßte die Ankommenden und bot ihnen ein Gläschen Obstler an. Die Gendarmen konnten keine Unregelmäßigkeiten im Lokal feststellen, tranken den angebotenen Schnaps und verschwanden.
Dieses Erlebnis wurde von den Soldaten nicht vergessen und sogleich hatte die Dorfschänke einen weiteren Namen, der noch heute in Lenggries geläufig ist - „da Bunka“. Die Beteiligten gewahrten gegenüber den Vorgesetzten absolutes Stillschweigen. Fortan wurden die Uniformierten an den Küchentisch gesetzt, der Weg zur Kellertreppe war schneller erreicht. Auch als Anderl in den Krieg musste und die Bunkerwirtin auf sich allein gestellt war, hatte sie ein Herz für die Gebirgsjäger und half ihnen.
Später, als sich die Zeiten wieder normalisierten - die Amerikaner hoben das Ausgangsverbot auf und den meisten Menschen ging es wieder besser, da konnten sich auch die Wirtsleute Peps und Anderl mit einigen amerikanischen Soldaten arrangieren. Diese benahmen sich nicht wie Besatzer, sie genossen das gute Bier und die bayrische Gastfreundschaft. Bald schon saßen sie einträchtig zwischen den Einheimischen. Sie trugen die Isarwinkler Werktagstracht und kein Kontrolleur kam auf die Idee, ausländische Soldaten vor sich zu haben.
Die Mutprobe.
Die Dorfschänke war umgebaut und vergrößert. Dies geschah Mitte der Fünfziger. Anderl hatte seine Glaserei aufgegeben und war Wirt geworden. Dem Ehepaar waren leider keine eigenen Kinder gegönnt, doch hatten sie von Peps Bruder und Schwester fünf Nichten und Neffen fast an Kindes statt angenommen. Die Kinder in der Schmalzgrube nannten die Bunkerwirtin „Tante Peps“. Das blieb auch so, als sie schon heranwachsende „Teenager“ waren und im Bunker als Gäste verkehrten. Tante Peps ließ sich nicht lumpen und schmiss die eine oder andere Runde für die stets klammen Jugendlichen. Manchmal spendierte sie ihnen sogar eine Brotzeit.
Franz, Wolfgang und Schorsch sind ein eingeschworenes Trio aus der Schmalzgrube. Sie kennen sich schon aus Kindergartenzeiten. Während der Schulzeit sind sie unzertrennliche Freunde. Nun sitzen sie im angebauten Teil der Schänke an einem Tisch gegenüber der Theke, trinken Radler und reden über vergangene Zeiten. „Wolfi“ erzählt gerade, wie er als Schulbub für die Tante Peps die ersten Schlüsselblumen, Anemonen und Leberblümchen gepflückt hat. Sie konnte damit ihre Gästetische dekorieren und honorierte das Blumengeschenk mit einem „Zwanzgerl“ oder seltener mit einem „Fuchzgerl“.
Unterdessen kommt der neulich zugezogene Günther an den Tisch. Wolfgang bringt die Antipathie der Freunde auf den Punkt.
„Der scho wieda, de Nervnsog - der hod uns grad no gfeit.“
„Derf i mi zu Eich hiehockn?“
Den Dreien fällt keine Ausrede ein. Sie gestatten dem Störenfried Platz zu nehmen. Seine Hinterfragerei geht den Freunden mächtig auf den Geist.
„Eigntlich kannt ma uns doch a bissl öftas treffn. Bei Eich gefoids mia oiwei bsondas guat, weil oiwai was los is.“
Franz erklärt dem Neuen, er müsse schon eine Mutprobe bestehen, bevor er bei ihnen in der Klicke aufgenommen werden könne.
„Echt Mut beweisn konnst, wennst uns jedm a Halbe einschenkst, wenn da Wirt vom Schanktisch weggeht.
Vorher passt Du net zu uns.“
Der Wirt muss Getränkeflaschen auffüllen und verlässt den Schankraum Richtung Keller.
„Jetz iss so weit, d`Luft is sauba.“
Günther lässt sich nicht lang bitten. Er geht hinter den Tresen, zu der nur Wirtsleute und Personal Zutritt haben und beginnt, die Halblitergläser zu füllen. Der Jüngling ist noch nicht bei der dritten „Halbe“ angekommen, da hört er einen lauten Schrei aus der Küche. Es ist Anderl, der sein „Heiligtum“ verletzt sieht und Richtung Tresen rennt. Diese Eile beobachtet man bei dem behäbigen Wirt selten. Günther verlässt im Laufschritt die Theke Richtung rettende Ausgangstür, während das Bier ungehindert aus dem Zapfhahn läuft. Dies ist Anderl völlig gleichgültig, er rennt hinter dem Übeltäter her. Der hat eine gehörige Strafe verdient, entkommt aber nach zweimaligem Umrunden der Gastschänke. Als der Wirt wieder zum Tresen kommt, sind zwanzig bis dreißig Liter entronnen. Auf dem Schanktisch und Boden hat sich eine große Lache der hellen Köstlichkeit gebildet. Die drei Kameraden sind wieder unter sich und Günther wird nie wieder im Bunker gesehen.
Der Blick nach rechts
Das Herzstück des Bunkers war die Theke, Anderls Arbeitsplatz. Seine Aufgabe bestand im Einschenken der Biergläser und der Abgabe von Getränken an die Kellnerin. Für Ordnung und gutes Benehmen in den Gasträumen war er zuständig. Außerdem überwachte er die korrekte Abrechnung der Biermarken und Bons. Zu seinen weiteren Obliegenheiten gehörte das Auffüllen der Getränke vom Keller für Theke und Gassenverkauf. Dort mussten auch die Bierfässer ausgetauscht und neu angestochen werden. Anderl liebte sein Hauptprodukt. Er testete immer wieder Temperatur, Kohlensäuregehalt und „übrige Merkmale“ eines gut gezapften Biers. Er schenkte daher öfters ein zwei Deziliter großes Colaglaserl ein und trank es auf einmal aus. Peps war nicht begeistert, dass Anderl selbst zu seinen besseren Gästen gehörte und kontrollierte seinen Bierkonsum von der Küche aus. Dies veranlasste den verschmitzten Gastwirt, stets vorher einen Blick nach rechts in die Küche zu werfen. War die Wirtin mit dem Zubereiten der Speisen beschäftigt, genehmigte er sich ein Glaserl. Doch sofort erschallte es aus der Küche:
„Anderl, des war awa scho des Achtzehnte!“
Der Gastwirt brauchte nicht allzu lange nachdenken, um diese Blamage auf „Heller und Pfennig“ zurückzuzahlen. Eine Nachbarin schaute in den Bunker hinein, um mit Peps einen kleinen Ratsch zu halten:
„Geh Anderl, wo hast as denn, dei Weiwe?“ musste er nicht lange nachdenken, um zu kontern:
„De flackt im Bett, frisst Tablettn und wart auf´d Schmerzn.“
Ehebruch
Peps und Anderl hatten schon einige Ehejahre hinter sich und ein gewisser „Schlendrian“ hatte sich in der Beziehung breit gemacht. Peps liebte ihren Mann, aber schwarze Wolken zogen auf.
Frau Schauder lebte mit ihren drei Kindern in einer Mietwohnung in der Gebhardtgasse, nur wenige Schritte von der Dorfschänke entfernt. Ihr Mann war vom Krieg nicht heimgekehrt. Die junge Frau fühlte sich trotz ihrer Kinder manchmal einsam. Das ganze Dorf wusste es schon, nur Peps nicht. Zwischen Anderl und der jungen Nachbarin hatte sich eine heftige Romanze entwickelt. Keiner verriet die Liaison, doch die Wirtin begann Misstrauen zu schöpfen. Die Gebaren ihres Ehegatten veränderten sich gewaltig. Ging er früher zwei Mal in der Woche zum Rasieren, so geschah dies fortan täglich. Seinen enormen Bierkonsum schränkte er ein und seine wöchentlich am freien Dienstag stattfindenden Rotweinexzesse mit Freunden ins nahegelegene Alpach in Tirol wurden eingestellt. Auf die Erklärung der Verwandlung ihres Mannes musste sie nicht lang warten.
An einem frühen Nachmittag läutete jemand an der Luke für den Gassenbierverkauf. Die Gastwirtin hatte Dienst am Schanktisch, weil Anderl beim Friseur war. Sie erblickte den Jüngsten von Frau Schauderer.
„Is da Onkl Anderl net da?“
Hinter seinem Rücken verbarg der Bub einen Zettel. Peps
schoss aus dem Gastraum ins Freie und nahm dem Buben das Stück Papier ab.
„Wenn da Anderl hoam kummt, kriagt er des Zetterl schoo.“
Der Junge ging wieder nach Hause, wagte aber nicht, seine Mutter von der Fehlleitung ihres Briefes zu unterrichten. Peps studierte das Papier gründlich, in welchem ihr Gatte aufgefordert wurde, am Dienstag um sieben zum Stelldichein an der großen Linde Richtung Denkalm zu erscheinen. Die Ehefrau blieb honigsüß, doch sagte sie ihm kein Wort von dem Brief. Diese Sache musste auf lenggrieserische Manier aus der Welt geschafft werden. Peps war schon eine Viertelstunde vor dem vereinbarten Treff beim Baum, sie hatte auch ihren Regenschirm mitgebracht. Als die Schauderin ankam, bedurfte es keiner langen Erklärungen. Ehebrecherin wurden die Ansprüche der Gehörnten an ihren Mann überdeutlich mit Hilfe des Regenschirms und den Fäusten auf Haupt und Rücken dargelegt. Die Spuren dieser Bestrafungblieben noch lange für jedermann sichtbar. Frau Schauder behielt diesen Fall für sich. Sie getraute sich nicht, Anzeige zu erstatten. Wusste sie doch, dass die Allgemeinheit die bezogenen Prügel als gerechte Strafe für ihre Verfehlung empfand. Dem Anderl passierte weiter nichts, als dass er sein früheres Leben uneingeschränkt wieder aufnahm. Die Schauderin zog mit ihren Kindern aus Scham in eine andere Gegend und Anderl wollte nie wieder etwas von anderen Frauen wissen.
Sauba blitzt
Die Gartenwirtschaft ist während der Sommersaison die besondere Attraktion der Gäste. Eine dichte, hochgewachsene Hecke schützt vom Lärm der zwischen Wirtshaus und Biergarten laufenden Straße. Außerdem spenden zwei Lindenbäume Schatten vor der gleißenden Sonne. Den größten Platz nimmt der Stammtisch unter den seit Mannesgedenken stehenden Bäumen ein. Der Andrang ist groß, manchmal ist kein Platz mehr frei. Die Einheimischen wollen ihren Tisch für sich haben und schätzen es nicht, wenn sich Fremde unaufgefordert zu ihnen setzen.
Eigentlichist er ganz lustig, der fremde Glatzkopf, der sich nach einem freundlichen: „Gestatten?“ an den „Allerheiligsten“ gewagt hat. Üblicherweise werden diese Störenfriede durch Breitmachen und Rücken an den Bankrand gedrängt, bis sie aus Platzmangel wohl oder übel freiwillig das Feld räumen. Doch der Fremde mit seiner 8mm Superkamera ist hartnäckig. Er holt sich einen Gartenstuhl und platziert sich an die Kurzseite des Tisches. Bald stellt sich heraus, dass der Dicke, der sich in eine offenbar viel zu enge kurze Jeans gezwängt hat, Herbert heißt. Alles versteht er nicht, was die Stammtischler von sich geben, doch die Hauptforderung der Männer ist ihm klar. Deshalb wendet er sich an die Kellnerin:„Na, denn bringn Se ma ´ne Runde, hübsche Frau!“
„Ja, wiaviu Maßn mächst´n nacha füa so vui Leid?“
Bedauernd zuckt der Sommerfrischler die Schultern, er versteht sie nicht, die „hübsche Frau“.
„Eine Maß oder zwoa Maßn?“
„Na, bei so vielen Männern könn´se schon ma vier Liter bringn.“
Großzügig ist er, der „Norddeutsche“, denken die Einheimischen. Doch schuldig bleiben wollen sie ihm nichts und so entscheiden sich einige der Jungen, die Schuld auf ihre Art zu tilgen.
Konspirativ setzen sie sich zusammen und tuscheln über ihre Pläne laut genug, so dass der „Preiß“ sie gerade noch verstehen kann.
„Denkalm auffi hab i an kapitalen Gamsbock gseng. Den hoin ma uns morgn auf d´Nacht, “ meint der Schorsch und blinzelt seinen Freunden aufmunternd zu.
„Stahd sei, des derf koana mitkriang, das mia zum Wuidan gehnga.“
„Aba mia kanntn an Herbert mitnehma mit seina Kamera, des dat an spannendn Film gem.“
Und siehe da, er beißt an, der Herbert. Er kann nicht wissen, dass auf der Denkalm nur dem Michel seine Ziegen grasen. Der „Preiss“ mit seiner Kamera würde dies in der Abenddämmerung zwischen „dunkl wern und siechst mi net“ sicher nicht erkennen.
„Nacha mach ma morgn auf´d Nacht erst amoi a Begehung, so dass a siecht, ob er do om a filma ko.“
Die Phantasie der Stammtischrunde nimmt konkrete Pläne an. Die Kellnerin verbringt schon längst ihren wohlverdienten Feierabend und Anderl der Wirt, bedient die übriggebliebenen Stammtischler selbst. Die Sperrstunde um elf nähert sich in Windeseile, doch keiner der Gäste ist gewillt, schon nach Hause zu gehen. Die Kirchturmuhr schlägt halbzwölf, als Anderl mit zwei Bierkrügen in seinen Händen gerade aus der Wirtschaft herauskommt. Unvermutet taucht eine Funkstreife vor im auf. Die Beamten freuen sich, endlich einen Gesetzesbrecher fassen zu können. Doch der gewitzte Wirt macht ihnen einen gewaltigen Strich durch die Rechnung. Er schüttet die Bierkrüge vor das linke Vorderrad des Polizeiautos mitten auf die Straße.
„Tropfbier!“, ruft er aus und betritt unbekümmert den Eingang seiner Gaststätte. Zurück lässt er zwei verdutzt dreinschauenden Polizisten.
Zum Schluss
Die Ära Hink in der Dorfschänke endete Anfang der Siebziger Jahre. Anderl und Peps gingen in den wohlverdienten Ruhestand. Doch sollten sie diesen nicht allzu lange genießen können. Zuerst verstarb Peps und aus Gram darüber wollte Anderl auch nicht länger leben. Er folgte ihr nach kaum einem Jahr. Der Bunker kam in Privatbesitz und wurde teils von Pächtern, teils von den neuen Besitzern betrieben.
Auch heute noch erfreut sich das Lokal äußerster Beliebtheit.
Herbstlich gefüllte Kalbsbrust nach der Art der Peps
Vom Metzger ca. 1kg Kalbsbrust bestellen und gleich so zuschneiden lassen, dass eine auf drei Seiten geschlossene Tasche entsteht.
Für die Füllung:
2 - 3 in ca. 1- 1 ½ cm große Würfel geschnittene Semmeln vom Vortag
1 Kaffeetasse klein gehackte Pfifferlinge
2 El gehackte Petersilie
1 mittelgroße fein gehackte Zwiebel
1dl Milch
½ dl Sahne
Salz, Pfeffer, Muskat, etwas geriebene unbehandelte Zitronenschale
2 El Butter + Butter zum Montieren der Soße
1 Ei
Etwas Fett zum Anbraten, eventuell etwas Kalbs- oder Gemüsebrühe zum Aufgießen
Fertigstellung :
Zwiebeln in Butter anschwenken. Die gewaschenen und wieder abgetrockneten Pfifferlinge anbraten und mit der Sahne und Milch aufgießen. Auf die Semmelwürfel geben und mit einem Deckel verschließen, damit die Semmeln durchweichen können. Eier, Petersilie und Gewürze dazu geben und vermengen. Die Kalbsbrust nicht zu stramm füllen (sonst platzt sie auf) und die offene Seite zunähen. Mit Salz und Pfeffer würzen. Im Ofen bei ca. 160°C (Umluft) 1 ½ bis 2 Std. garen. Dabei öfters mit Flüssigkeit begießen.Wenn die Brust gar ist, wird die Soße abgeseiht und mit Butter aufmontiert.Dann nicht mehr kochen lassen! Die Brust in Scheiben tranchieren und servieren.
Da braucht es nur noch einen knackigen Salat der Wahl dazu.
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Der Beitrag wurde von Hans Raasch auf e-Stories.de eingesendet.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 14.04.2018.
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