Nachkriegszeit in einem Dorf in Oberbayern.
Die unvollständige Familie besteht aus Mutter, zwei Schwestern im Schulalter und mir. Ich bin etwa drei Jahre alt und werde von den drei Älteren verhätschelt und verwöhnt, wie es in dieser harten Zeit irgend möglich ist. Vater ist als Kriegsgefangener in einem Camp irgendwo im weiten Russland. Vater?
Es klopft am heiligen Abend an unserer Wohnungstür. Ein Mann in Wehrmachtsklamotten, abgemagert, mit grauem Gesicht. Die Augen starren aus großen Höhlen heraus. Mutter stößt einen Freudenschrei aus und nimmt den fremden Mann in ihre Arme. Sie verharren eine Weile, bis ich dazwischen gehe. „Des is mei Mutter, lass´ los!“
„Awa Hansi, des is doch unser Pappa, er is wieda frei.“
„Er soll wieder gehen!“
Misstrauisch betrachte ich den Fremden, der später einmal mein bester Freund wird. Vater - auch ich habe nun einen Vater.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 16.04.2018.
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