Hans Raasch

Was die Griechen sonst noch machen 2

Am 6. Januar jeden Jahres wird in den katholischen Ländern traditionell das Fest der heiligen drei Könige gefeiert. In Griechenland jedoch findet an diesem Tag nach orthodoxem Brauch das Fest zur Erinnerung der Taufe Jesu statt. Hier ein kleiner Auszug aus dem Markusevangelium:

„Und es begab sich zu der Zeit, dass Jesus aus Nazareth in Galiläa kam und liess sich taufen von Johannes im Jordan. Und alsbald stieg er aus dem Wasser und sah, dass sich der Himmel auftat, und den Geist gleich wie eine Taube herabkommen auf ihn.“ (Markus 1, 9-10).

Ähnlich wie in dem kleinen Fischerdorf Sivota, in welchem ich gerade während dieser Tage verweile, wird in vielen anderen Orten Griechenlands der Taufe Jesu gedacht.

Sivota hat etwa 1000 Einwohner und liegt nicht weit von der nordwestlichsten Hafenstadt Griechenlands Igoumenitsa entfernt. Jetzt im Januar ist der idyllische Ort in einen ruhigen Winterschlaf gefallen. Man hört kein englisch oder deutsch, weder skandinavisch, holländisch, auch kein italienisch oder russisch. Mit anderen Worten, die Einheimischen haben Muße, sie kümmern sich um ihre eigenen Sitten und Gebräuche.

Der Gottesdienst beginnt an diesem Tag der Taufe Jesu um 7.30. Aber außer dem Popen und die für die Liturgie so wichtigen Vorsänger und Ministranten sind noch kaum Besucher in die Kirche gekommen. Sie werden erst später später erscheinen, denn die Messe endet erst gegen 11.00. Nach und nach aber zögerlich füllt sich die Kirche und die Liturgie nimmt ihren Verlauf. Nach dem Abendmahl wird noch eines unlängst Verstorbenen gedacht. Dann endet die Messe mit der Segnung und der Verabschiedung der Kirchengemeinde.

Unten am Hafen stehen inzwischen einige junge Burschen am alten Bootsanleger. Nur in Badehosen gekleidet hechten sie abwechselnd von der Molenkante in das kalte Winterwasser. Lange halten sie es nicht aus und kommen schnell wieder an Land. Sie reiben sich eifrig mit ihren riesigen Frotteehandtüchern ihre Körper wieder trocken und warm. Ungeduldig harren sie der Dinge, die bald auf sie zukommen.

Papa Janis hat sich wieder in seine normale Popenkluft gekleidet. Als Symbol seiner kirchlichen Amtswürde trägt er eine violette Priesterstola um seinen Hals. In Begleitung seiner beiden erwachsenen Ministranten führt er eine Prozession an und bringt die Kirchengemeinde an den Anleger. Dort stellt er sich neben die Winterbader. Aus dem heiligen Buch verliest er nun durch ein Megaphon das aktuelle Evangelium. Nach einem weiteren kurzen Gebet bindet er ein kleines Kruzifix an eine lange Kordel. Er wirft es zwei Mal in das Hafenwasser. Vor dem dritten Wurf löst er die Kordel vom Kruzifix. Die jungen Burschen starren gebannt auf die Hand des Popen. Nun wird das Kreuz mit einem kräftigen Schwung in den Hafengrund befördert. Die jungen Schwimmer tauchen mit einem Kopfsprung hinter dem Kruzifix her. Vergessen ist das kalte Meerwasser. Nach nur wenigen Tauchversuchen hält einer der Jungs den gesuchten Gegenstand in der Hand und alle Teilnehmer klettern wieder an Land. Der erfolgreiche Taucher wird beglückwünscht, ist es doch eine besondere Ehre, das Kreuz im Meeresgrund zu ertauchen.

Später werden die jungen Männer von Haus zu Haus ziehen und das Kreuz zeigen. Natürlich werden die Burschen bewundert und deshalb kräftig gespendet. Abends feiert die gesamte Dorfjugend von dem eingesammelten Geld eine Party. Die Mädchen dürfen dabei nicht fehlen, sie werden zum Tanzen gebraucht. Spätestens dann ist auch die Enttäuschung aus den Gesichtern der nicht so erfolgreichen Teilnehmer gewichen.

 

Griechischer Spinat-Käsepita

Einkaufsliste:

Filoblätter (gibt’s inzwischen im Supermarkt oder beim Türken –Yufkateig, sieht aus wie unser Strudelteig, aber mit Olivenöl zubereitet.

500 g frischen Spinat, ersatzweise TK Blattspinat

einige Frühlingszwiebeln

300 g Feta (gut zerbröckelt)

150 g Pecorino (feingerieben)

2 ganze kleine Eier

1 Knoblauchzehe , wenn gewünscht

Pfeffer

Olivenöl zum Spinatdünsten und zum bepinseln der Filoblätter

Die Spinatblätter putzen, waschen, blanchieren und gut ausdrücken. Die in feine Ringe geschnittenen Frühlingszwiebeln und den feingehackten Knoblauch in Olivenöl andünsten, den grob gehackten Spinat dazu geben. Eventuelle Spinatflüssigkeit sollte kaum mehr vorhanden sein. Wenn diese Zutaten erhitzt sind, den Fetakäse und den Pecorino dazu geben und weiter erhitzen, bis der Pecorino zerschmelzt ist. Nachdem diese Masse etwas abgekühlt ist, die aufgeschlagenen Eier in die Masse rühren. Nicht mehr salzen, weil der Käse salzig genug ist! Mit Pfeffer würzen. Beiseite stellen.

Zum Fertigstellen ist man besser zu zweit. Auf ein sauberes Küchenhandtuch ein Blatt (sehr fragil, deshalb zu zweit) legen. Mit Olivenöl einpinseln (oder einreiben) und ein zweites Blatt darüber legen. Dies kann noch zwei, drei mal wiederholt werden, so dass schließlich 4 bis 5 Lagen aufeinander liegen. So entsteht ein sehr blättriger und knuspriger Teig. Nun strudelähnlich mit der Käse- Spinatmasse belegen und einrollen. Entweder gerade oder gerollt in eine Rein geben. Nochmal mit Olivenöl bepinseln und in dem auf 170° erhitzten Backofen ca. 40 Minuten ausbacken.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 17.04.2018. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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