Kristina Walter

dunkler sternenhimmel

"gott erschuf den menschen als sein ebenbild."
nach nach dieser aussage muss man doch behaupten können, dass gott
auch "menschliche" eigenschaften und charakterzüge hat, z.b. sypmathien
für jemanden pflegen, oder eben nicht. so kann es doch sein, dass "ihm"
manche seiner geschöpfe mehr nd manche weniger "sympatisch" sind.
ich habe diese theorie mit meinen eigenen begriffen erweitert.
menschen die "er" mag, sind auf wolken geboren. wolken die nahe am himmel
an der sonne sind. die anderen denen dies nicht zu teil wurde, sind menschen
die die sterne am himmel nie sehen.

ich glaube sehr wohl an gott! und ich glaube ach daran, dass meine theorie
stimmt.
leute die den freitod wählen, wollen vielleicht mit ihrer handlung versuchen
gott nahe zu kommen. sie fühlen sich von ihm verlassen, und sehen dies
als möglichkeit zuu ihm zu kommen, ihn daran zu erinnern, dass er ein paar
menschen einfach vergessen hat. sie wollen auch auf die wolken und zur
sonne. sie wollen nur die wärme spüren, wärme die ihnen vergöhnt blieb auf
erden.
kann dies denn etwas böses sein, dass die geistlichen sagen die seelen
der selbstmörder sind verloren?
ich gehe oft an apotheken vorbei. schaue dann oft konzentriert rein, aber
immer unauffällig, mit dem gedanken was man wohl mit all den
medikamenten anstellen könnte. man kann jemanden gesund machen, sogar
sein leben retten. oder man kann ihn krank machen,töten.
grenzt es nicht an absurdität, dass die gradlinie zwischen leben und tod so
nahe bei einander liegt?
das ist so wie bei den menschen die auf den wolken geboren sind und denen
die die sterne nicht sehen können. sie leben gemischt untereinander, und
für viele ist es schmerzhaft, wenn sie die unterschiede sehen. entweder
tun die anderen einem leid, oder es schmerzt mitanzusehen zu müssen,
dass jemand glücklich sein darf, aber man selber nicht.
ich habe mich auch gefragt welche sorte von mensch ich bin, als ich meine
theorie aufgestellt habe. doch muss man sich sowas fragen?
nein, man weiß es.
ich weiß es auch.
ich liege hier. auf eine abgelegenen bank. ich höre noch wie der schnapps aus
der flasche fliesst, die neben mir am boden liegt. es hört sichfast wie das
fliessen eines flusses an. ich spüre wie ich die kraft verliere, und mir die kapsel
mit den schlaftabletten aus den fingern gleitet. ich schaue noch einmal
angestrengt in den himmel über mir.
er ist so fern, doch nicht mehr lange. kurz mache ich die augen zu, und
versuche sie dann wieder zu öffnen. ein letztes mal schaue ich hinauf.
nie konnte ich einen stern sehen, doch während ich die augenlieder ein
letztes mal schließe, denke ich mir: endlich habe ich einen gesehen...
einen stern...

ich will nur anmerken dass meine geschichten und gedichte generell nicht von mir handeln.
folglich bin ich auch nicht suizid gefährdet.
die theorie in dieser geschicht soll auch nichts allgemeingültiges darstellen, sie soll einfach mögliche gedanken einer person wiederspiegeln die sich in so einer situation befindet.
Kristina Walter, Anmerkung zur Geschichte

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 21.07.2003. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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