Marlene Remen

SONNTAGSGESCHICHTEN 20

Lange habe ich darüber nachgedacht, ob ich euch heute meine Gedanken
antun soll. Wenn einem der Kopf so voll und das Herz so schwer ist, dann
möchte man das nicht unbedingt auch Anderen mitteilen. Andererseits kann
ich nicht so tun, als wäre hier alles Friede, Freude, Eierkuchen. Denn, das ist
es nicht und wird es auch nicht mehr sein. Und sich selbst etwas vormachen,
das wäre nicht richtig.

Nein, den Tatsachen ins Auge sehen, so sehr es auch belastet, weil es nicht zu
ändern ist. Immer, wenn man glaubt, es geht ein wenig aufwärts, dann kannst
du darauf wetten, du kriegst wieder eins aufs Dach und nicht zu knapp.

Was in dieser Woche hier bei uns los wahr, es ist nicht zu fassen. Nachdem mein Mann
mir zweimal fast die Treppe herunter gefallen ist, habe ich Nägel mit Köpfen gemacht.
Habe ihn nicht mehr nach oben gelassen, er konnte es auch gar nicht mehr. Zwei
Nächte hat er auf der kleinen Couch in der Wohnküche geschlafen, sie ist viel zu klein
dafür und er wurde ständig von unserem Kater Flecki angemault. Der beansprucht die
Couch für sich und verstand die Welt nicht mehr.

Habe Anfang der Woche bei der Pflegekasse ein Pflegebett beantragt, wurde am Donnerstag
geliefert und aufgestellt. Doch das Zimmer, in das es gestellt wurde, mußte komplett
umgeräumt werden. Alles, oder genauer gesagt, fast alles raus und es ist immer noch zuviel
drin. Sein Computer, mein Computer, Regale voll mit CDs, mußte aber auch noch einen
Platz finden für seine Pflegesachen. Nun habe ich hier unten kein Bad und gewaschen
wird in der Küche, geht alles !!  Nur die Maulerei von meinem Männe geht mir sehr auf
den Geist, an allem, was ich tue,hat er etwas auszusetzen.

Dabei ist es doch zu seinem Nutzen und Gutgehen, wer denkt denn an mich, komme
überhaupt nicht mehr zur Ruhe. Bin nur noch ein Nervenbündel, möchte mich nur noch
verkriechen, aber wohin ?? Werde meinen Neffen bitten, mir meinen Computer nach oben
ins Wohnzimmer zu bringen, andererseits ist dann das Chaos hier unten vorprogramiert.
Kann Nachts schon nicht mehr schlafen, fliege bei dem kleinsten Geräusch hoch und
renne hinunter. Bin morgens wie gerädert und kann kaum aus den Augen kucken.

Das Leben, pah,das  Leben, nee, es ist nicht leicht, aber leicht hat es Einen. Da möchte man
nur noch die Schotten dicht machen und flüchten, geht aber nicht. Also, weiter krauchen,
bis nichts mehr geht.

So, jetzt hab ich euch genug die Ohren voll geknatscht mit meinen persönlichen Problemen,
soviele andere Menschen haben sie auch und müssen die Kurve kriegen.
Vielleicht kommen aber auch noch bessere Tage, wenn sich alles eingespielt hat, wer weiß ?
Bis dahin sage ich euch Tschüüüüüüß, bis zum nächsten Mal !!!!???????

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 20.05.2018. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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