In einem seiner Briefe glaubte sie eine Neigung zum Leichtsinn zu bemerken, auf einem alten Foto schienen sein träges Wesen und seine ständige Bereitschaft zum Leben, wie sie es nannte, eine feste Einheit zu bilden.
Der große Schreibtisch, an dem sie saß, war ein Erbstück. Sein ernster Onkel, ein Krämer, hatte ihn gekauft, weil er Platz bot und etwas darstellte, wofür dem Onkel die Worte fehlten. Der frohe Neffe aber war ihr Mann geworden. Hier hatte er gesessen, lebendig, plötzlich tot, unerwartet. Ein Arzt war gekommen und gegangen, ein Bestatter. Einen Tag hatte sie geweint, dann verstummte sie. Schöne Jahre, schlechte Jahre.
Es war zu Ende, sie lebte noch. Und hoffte auf einen Neuanfang. Er kam nicht. Unter dem Schreibtisch tanzten Wollmäuse. Sie nahm einen anderen Brief und atmete weiter.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.05.2018.
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