Norman Dunfield

Der Tod der Kirchenglocken

Die akustische Kultur des Abendlandes besteht aus dem täglichen Klang der Kirchenglocken.
Dieser Klang wird zwar oft nur als unterbewusste Gewohnheit wahrgenommen, aber in
Wirklichkeit möchte eigentlich niemand darauf verzichten. Würden die Glocken verstummen,
würde wahrscheinlich jedem etwas fehlen. Es wäre ähnlich, wie ein Wald ohne Vogelgezwitscher.

Allerdings ist absehbar, dass sich die Ursprünge dieser Klänge eines Tages ändern werden.
Hinter den Klangöffnungen der Kirchtürme werden riesige Lautsprecher stehen, die den
originalgetreuen Glockenklang elektronisch wiedergeben. Zu voreingestellten Zeiten wird das
Läuten aus leeren Glockenstühlen erklingen. Zu besonderen Anlässen wie Hochzeiten oder
Beerdigungen wird natürlich auch eine manuelle Zeitwahl möglich sein. Schließlich ist das
mit den "richtigen Glocken" derzeitig nicht anders.

Glocken und Glockenstühle sind teure Verschleißteile, denen durch moderne Mittel
dauerhaft entgegengetreten werden kann. Auch die Kirche modernisiert sich, und
rechnen konnte man in dieser Institution schon immer.

Möglicherweise wird mancher gottesfürchtige Kirchgänger jetzt behaupten, dass es
so etwas niemals geben wird. Jedoch ist es an der Zeit, allmählich aufzuwachen.
Die heute geborenen Kinder werden wahrscheinlich bereits in den Genuss dieses
Fortschritts kommen. Die traditionelle Glockenromantik bleibt dabei allerdings auf
der Strecke.

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.05.2018. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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Seinen wohlverdienten Urlaub hat sich Kommissar Heinz Kelchbrunner anders vorgestellt: Erst stößt er beim Graben in seinem Garten auf menschliche Gebeine, dann beschäftigt ihn ein weitaus aktuellerer Todesfall in seiner freien Zeit: Anna Einarsdóttír wird beim Spaziergang von einem Ast erschlagen – und das ist, wie sich herausstellt, nicht dem stürmischen Wetter geschuldet. Kelchbrunner und seine Kollegin Katharina Juvanic nehmen die Ermittlungen auf. Die Spur führt schließlich nach Island, die Heimat der Toten, und zum geplanten Bau eines Staudammes, der eine wertvolle Naturfläche akut gefährdet. Dass Kelchbrunner von oberster Stelle dorthin beordert wird, um weitere Nachforschungen anzustellen, kommt dem umweltbewussten Kommissar gerade recht. Vielleicht gelingt es ihm, nicht nur Licht ins Dunkel zu bringen, sondern gleichzeitig seine eigenen Schlafstörungen und einen schmerzhaften Verlust zu überwinden. Kaum in Island angekommen, muss er sich jedoch gleich mit störrischen Behörden und verstockten bis feindseligen Einheimischen auseinandersetzen. Es scheint, als sei niemandem hier an der Auflösung des Falles gelegen …

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