Felix König

The Matrix - Die Suche nach einem Geocache in sechs Akten

Logbuch Matrix

Logeintrag „The Matrix - GC3NOQ8“, eine Geschichte in sechs Akten (mit glücklichem Ende)

Woppter und Aspiratum auf der Suche nach dem Ausgang aus der Matrix

Eins vorweg:

Es soll nichts verraten werden. Aber um die wahre Geschichte zu erzählen, ist es nötig, Begriffe einzuführen, die ein Ersatz auf tatsächliche Orte oder Gegenstände sind.

 

Es begann am 10.10.2013 (Tag 1)

Mit Andreas mal wieder auf Tour. Da wir eh etwas knapp mit der Zeit waren, beschlossen wir, nach Mannheim zu fahren, um „The Matrix“ zu lösen. (Das sind schlappe 60 km, was aber unbedeutend ist, wenn wir mit Wopptergeschwindigkeit fahren (binär: 0 oder 1))

Von dem Cache hatten wir schon viel gehört. Die Logs waren voll von „schwierig, hat länger gedauert …“.

Klar, dass uns als Profi das wenig interessiert. Hinfahren, lösen und loggen stand auf dem Masterplan. Und Andreas brauchte noch eine Tagesdose. J

Also ab zum WP1 diesem Multi mit Suchtpotenzial.

Es war recht frisch, Andreas wollte noch etwas essen, ich war geistig auf dem Niveau eines Kleinkindes, als wir die erste Station vergeigten! Wie kam es dazu?

Ich deutete der Beschreibung nach auf eine Stelle bestimmte Stelle, Woppter ignorierte dies professionell und mit angemessener Würde. Naja, dann nicht. Wir suchten dann hier, und da und, und, und suchten und suchten, bis wir alles in den nächsten 500 Quadratkilometern abgesucht hatten.

Nach quälend langer, erfolgloser Suche zog Woppter seinen Joker äh sein Handy und rief jemanden an, der ihm den Tipp für diesen Cache gegeben hat und vermutlich im Alleingang besser ist, als wir beide zusammen. Und was flüstert mein Freund mit der Lautstärke eines herannahenden Tornados quer über die Straße? „Du hast es vergeigt. Du hast DA (und zeigt auf die Stelle, die ich zuerst genannt habe) nicht gesucht! Oh man, muss man denn alles selbst machen?“, um dann in nächsten Moment dem TJ im beschwörenden Ton zu flüstern: „Gutes Personal zu bekommen ist schwierig!“

Und nach dem Gespräch – oh Wunder - fanden wir???? den gesuchten Hinweis genau an der Stelle.

Mittlerweile war es richtig kalt geworden, Andreas hatte Hunger und wir beschlossen, den gefundenen Hinweis beim Essen zu analysieren.

Doch dann zeigte sich, dass eine schnelle Lösung des Rätsels verdammt weit wegrückte! Wir gelobten - besser vorbereitet – wiederzukommen und traten den Heimweg an.

Dass wir Stage eins geschafft haben und Trinity uns persönlich gratulierte und viel Erfolg für die Sache wünschte, war ein schwacher Trost. Der Gedanke, diesen Cache zu meistern war aber noch nicht erstickt. Der nächste Plan war schnell gefasst: Beenden oder an Stage zwei vielleicht zu gelangen? Die Geschichte wird es zeigen.

 

 

Tag 2, 15.10.2013

Wir mussten untertauchen und eine sichere Leitung war nicht so schnell zu bekommen. Daher ging es erst nach fünf Tagen weiter.

Die besten Geschichten sind die, die das Leben schreibt. Das passiert in der Auto-Putz-Halle (Fließbandabfertigung). Eine gründliche Reinigung war angesagt, da Andreas den Fluchtwagen nicht länger fahren wollte und keine Fingerabdrücke hinterlassen wollte.

In der Waschstraße waren die Indianer von der Innenraumreinigung noch nicht ganz fertig, als ich mich ins Auto rein setzte (Leute, Leute, das Auto auf dem Fließband war nur noch drei Meter vom Bandende entfernt ich dachte bei der Aktion nur: „… ehe das Auto vom Band fällt …“ J) und den Wagen vom Laufband raus aus der Halle fuhr. Die Jungs von der Reinigung schauten komisch "aus der Wäsche". Die waren noch nicht fertig, aber nach meiner Aktion schon.

Andreas hat sich schiefgelacht und er bekommt heute noch einen Lachanfall, wenn er daran zurückdenkt.

Was immer gut ist: Die Parkposition des Wagens zu speichern. Oder irgendeine Position? Daher wollte Andreas unbedingt die Funktion finden, um auf dem Handy eine Position unter Favoriten in der Karte zu speichern. War auch eine Zumutung den zu finden: Ich klickte, während ich mich in den Verkehr einfädelte, zwei, drei Mal und die Position war gespeichert und fertig. Etwas später klickte es auch bei Andreas … J

Ja, genau. Wir haben es tatsächlich geschafft, eine Position von WP2 zu ermitteln und sind wieder in Mannheim unterwegs.

Oh ja, war das schön zu sehen! Also WP2 war richtig und wir haben an diesem Punkt rätselhafte Zeichen für WP3 gefunden. Mit den Werten konnten wir so viel anfangen, wie ein Fisch mit einem Fahrrad. Doch der Nebel - der nur dazu dient die CPU zu kühlen - vernebelte die Sicht auf die Lösung. Doch wenn die CPU so richtig brezelt, dann gibt es so viel Wärme, dass der Nebel dadurch irgendwann verschwindet. Also ab nach WP3! (Hört, hört: am gleichen Tag ZWEI Stationen. (Sind wir Helden oder sind wir Helden?).

 

Das Lösen von dem nächsten Rätseln ging dann schon mittelfix schnelllangsam und somit wurde es dann mal wieder zeitkritisch auf dem Weg nach WP4. Die Agenten waren mal wieder schneller, sind in den Zeitserver eingedrungen und kappten unser Zeitkontingent. Wir mussten ein sicheres Haus finden und erst mal wieder untertauchen.

Aber es war nun schon mehr als eine fixe Idee geworden und daher beschlossene Sache: Wir machen weiter!

 

 

Tag 3, 19.10.2013

Oh ja, wir hatten die Informationen für WP 4 geknackt. Nach Lage der Karte deutet dies auf Musterhaus, Schrank 1 hin. An der Stelle soll also eine Dose liegen.

Ein Problem in Mannheim ist sicherlich bekannt, wenn man mit dem Auto unterwegs ist: Wo parken bzw. wo sollten wir unser Raumschiff verstecken? Entweder in der Öffentlichkeit oder im Parkhaus. War ja klar, Parkhaus mit seinem geldgierigen Stellplätzen. Na gut, vielleicht schaffen wir es ja, die Parkkosten nicht ins Unbezahlbare steigen zu lassen und die Lösung innerhalb der Halbwertszeit von Thorium zu finden. Falls nicht, wäre der Kauf des Parkhauses ein Schnäppchen gegenüber den Parkkosten.

Oh, mir da fällt mir gerade ein, dass das Auto bei Erreichen der Halbwertszeit dabei wohl nicht mehr im frischen Zustand vorhanden wäre, oder?

Die Suche nach der Dose? Ich mache es kurz: Wir fanden keine. Ich glaube, wir haben halb Mannheim gescannt, als wir beschlossen, den TJ und oder den Operator zu fragen.

Ups, Andreas hatte wohl die falschen Zahlen genommen. Statt Schublade 1 hatte er Schublade 10 gesagt und ich habe es – das schüttere Haar beugend und vor Kummer gepeinigt (mein Fehleranteil hier) - ungeprüft übernommen).

Nun fing es auch noch an zu regnen und die Suche hier machte langsam keine rechte Freude mehr. Klar, wir hätten auch noch länger suchen können, bis uns die Taschenlampen weggerostet wären, also Abbruch der Operation!

 

Wir beschlossen unsere Einstellung, was die Suchparameter angeht, noch mal zu überdenken und zugunsten der Erfolgsquote in Zukunft genauer zu sein. Was unter genauer zu verstehen ist, wollten wir heute nicht mehr festlegen. Es reichte uns aus zu wissen, dass man es genauer machen kann J.

Hier wiederholten wir den monotonen Satz „Wir kommen wieder!“ (Wenn man das mehrfach wiederholt, manifestiert sich dies in das Unterbewusstsein und wird zur fixen Idee. Also aufpassen J )

In den nächsten Tagen beschlossen wir, unser Wissen über den Film aufzufrischen und in die Filmwelt der Triologie einzutauchen. Die DVD eingelegt, leichte Schwierigkeiten mit der Soundanlage ignorierend, schauten wir den ersten Teil des Films, bis ungefähr nach 30 Minuten der genau Teil der Wohnung geräumt werden musste, wo der Film angesehen werden konnte. Und das nur, weil dort das Bettchen eines Menschen stand, der darin auch vorhatte, JETZT zu nächtigen. Na gut, ich musste mich der Macht beugen, ich war ja nur Gast hier. Und Gäste haben kaum Rechte. Doch, das Recht ebenfalls ins eigene Bettchen zu gehen. Aber – nur unter Profis wohlgemerkt - den Rest des Films kann man sich ja auch sparen, oder?

Ich hatte mir bis dahin fleißig alle wichtigen Stellen aufgeschrieben, besonders die Szene mit der Stelle, wo blablabla die eine Szene, wo nach (der Rest wurde von der Zensur gelöscht) das sollte noch wichtig werden, aber das wussten wir da noch nicht.

Um Spekulationen vorzubeugen: Dass „das Construct das Ladeprogramm ist“ oder die Frage: „Was ist die Matrix? = Kontrolle bedeutet“ waren nur im Film wichtig und es zu wissen hilft nicht, die Fragen zu knacken, die im Rätsel vorkommen J.

 

 

Tag 4, 04.11.2013

Endlich wieder mit Andreas zum Geocaching! Und weiter geht es in der Matrix!

Das Musterhaus stand wieder auf dem Plan. Wir suchten nun nach der Schublade 1, statt 10, wo wir das letzte Mal verzwergt hatten. Und Trommelwirbel! Die Box war dann auch schnell gefunden. Klar war ja auch die richtige Stelle. So, das war der Teil, den wir richtig gemacht hatten. Genauso wie wir es beim letzten Mal vorgenommen hatten. Wir wurden also besser.

In der Box drin lag ein Knochen mit so einem Dings dran. Mmh, wie kann ich es besser beschreiben? Ja, genau … genau so ein Dings, wie es im Film verwendet wurde. Alles klar, oder?

Das Dings war sogar beschriftet und man sollte hier … nichts verraten! Andreas folgte – ungewöhnlich – den Anleitungen und es ging etwas weiter mit den Anweisungen. Aha! So was sollten wir also machen. Zu den nächsten Koordinaten gehen. Das war ja einfach. Das konnten selbst wir ja nicht versemmeln.

Zur Sicherheit notiere ich mir die Anweisungen und machte dann noch zusätzliche Fotos. Sicher ist sicher. Der neue Treffpunkt war nicht weit weg von hier. Also auf den Weg dahin. Wir standen dann auf einer Straße am nächsten WP und das Navi zeigte 18 Meter senkrecht nach unten!? (Position und Lage verändert, aber der Rest stimmt).

Schlau, schlau! Während Andreas den Wetterbericht (TJ) anrief, schaute ich mir das Foto an.

Aha! Die Lichtverhältnisse am Fundort waren nicht so gut, sodass wir das eine kriegsentscheidente Nachricht nicht gesehen haben. Die Schrift war nicht gut zu lesen. Erst die das Bild löste den Kontrast besser auf und mit schwacher Schrift war eine weitere Information zu erkennen.

Mit wem telefonierte Andreas denn nun schon wieder? Wir hatten doch (fast) alle Informationen, oder? Nee, hatten wir nicht wie sich herausstellte. Leider greift hier ein Zeugenschutzprogramm und ich kann weitere Details nicht nennen. Jedenfalls nur so viel (wenig):

Wen wundert es? Uns schon lange nicht mehr. Die Anweisung führte mal wieder ins Musterhaus. Ich hatte langsam das Gefühl, dass wir nicht in der Matrix gefangen waren, sondern in diesem verflixten Musterhaus! Grrrrrrr.

Bei den nächsten Schritten mussten wir gut aufpassen, dass wir uns nicht verlaufen. Als wir dann endlich am Zielpunkt angekommen waren, war nichts, aber auch gar nichts zu finden. Also noch mal das Listing gelesen und festgestellt, dass hier eine Korrektur vorlag, die wir nicht gelesen hatten. Oh man, wie kann das denn passieren? Wir hatten doch Besserung gelobt, aber ich glaube, das sollte erst ab dem nächsten Cache sein. Oder im nächsten Leben.

Die nächsten Minuten waren ein echter Albtraum, obwohl wir einen Hinweis fanden, führte der uns zwar aus dem Musterhaus raus, aber dann nicht weiter. Hier war nix, aber auch gar nix von einem weiteren Hinweis oder dem nächsten WP zu finden!

Also noch mal den Wetterbericht (TJ) angerufen: Wir haben falsch geguggt. Da muss noch mehr sein!!!! Also noch mal zurück ins Musterhaus. Durch die Tür ging es aber nicht rein. Das merkten wir erst, als wir feststellten, dass die Tür sich von außen nicht öffnen ließ.

Wieder ins Musterhaus, selbe Nummer noch mal. Besser geguggt und … dann fanden wir einen QR-Code. Den dann sicherheitshalber abfotografiert, dann gescannt. Nun zeigte sich ein wiederum verschlüsselter Text.

Andreas war dafür, dass wir hier verschwinden, zumal es hier von unheimlichen Gestalten nur so wimmelte. Ich sagte dann um es zu sagen: "Nicht dass wir noch mal hierher kommen müssen!"

Andreas: "Nee, bestimmt nicht! Das ist hier zu Ende, jetzt geht es draußen weiter."

Und weiterhin: "Ja, ja, dann hast du es mal wieder geschafft! Jeder der dabei ist und froh und zufrieden war, ein schlechtes Gewissen zu machen! Prima! GRINS.")

Also durchs Treppenhaus raus und erst mal was beim Türken gefuttert. Den verschlüsselten Text hatte ich razzfazz gelöst. Da war Andreas noch dabei, den Einschaltknopf vom Handy zu finden.

Andreas spielte dann Theater, als ich ihm die ersten Worte der Übersetzung vorlas: "Oh man, ich wollte auch mal was zum Erfolg beitragen. Mit dir gehe ich nicht mehr ..." und futterte weiter, als ob nichts gewesen wäre und er mir eben einen Wetterbericht vorgelesen hätte.

Nach der Stärkung WIEDER INS MUSTERHAUS! Und ich sach noch ... :-)

So, hier sollte also eine Dose liegen. Was wir fanden, war ein QR-Code, der einen Link ins Internet beinhaltete. Mehr nicht. Wieder keine Dose. Ich ging einige Schritte weiter und fand die Dose. Vermutlich war ein Besserverstecker am Werk gewesen. In der Box: ein mächtiges Rätsel, welches man vor vielen, vielen Jahrzehnten erfunden hatte. Eine utopisch erscheinende Anzahl von Möglichkeiten dies sich da zeigt, das Ding zu eher zu vergeigen, als zu lösen. Bravo an den Owner. Gut gewählt. So gut, dass hier vielleicht schon Schluss gewesen wäre. Aber wir wollen den Ereignissen nicht vorweg greifen.

Diese Rätsel sollte man - so die Beschreibung - mit ins Café nehmen und dort lösen. Man sollte aber eine Nachricht an die nächsten Sucher hinterlassen, dass wir das Ding nun haben und die nächsten vier Generationen noch etwas Geduld haben müssten, bis wir das Ding gelöst zurücklegen.

Die Möglichkeit, das Rätsel hier und jetzt zu lösen war erst gar nicht vorhanden. Was nun?

Wir haben das Ding im oberen Stockwerk des Musterhauses gefunden. Um dahin zu kommen, mussten wir unten eine Absperrkette aushaken, was kein Problem im klassischen Sinn darstellt und weder moralisch, noch technisch eine Hürde gehabt hätte.

Damit das Publikum abends im Musterhaus besser kontrolliert werden kann, werden bestimmte Teile halt so gesperrt und per Kamera überwacht. Mittlerweile sind wir das vierte Mal im Musterhaus und das blieb nicht unbemerkt. Ein Wachmann kam mit klackendem Schritt auf uns zu.

Andreas hat den Mann in ein gutes Gespräch verwickelte, ich fotografierte alles zu Ende und verstecke die Dose wieder an dem gleichen, falschen Platz. Wir erklärten kurz, dass wir hier an einer Schnitzeljagd teilnehmen.

Unter uns: Es gab KEINE andere Möglichkeit für den Wachmann, als festzustellen, dass die beiden älteren unsportlich aussehenden Tattergreise ungefährlich waren und so war das Gespräch dann recht entspannt.

Um das schwere Rätsel zu lösen, fehlte uns die Zeit. Es war schon Mitternacht und unser Zeitlimit für heute aufgebraucht. Also wir machen weiter!

 

 

Tag 5, 05.12.2013

Es geht weiter auf die Jagd mit Andreas. Im Musterhaus mussten wir noch mal zum Dings. Mittels hochentwickelter Technik haben wir das Dings vom Dach schnell gelöst. Andreas durfte dann nach einer Vorlage nach 21 Umdrehungen sich das Final ansehen. Verblüffend einfach, wenn Mann die richtigen Werkzeuge verwendet. Etwa so wie die Erfindung des Rades. So sah jedenfalls Andreas aus, als er sich das Ergebnis ansah.

Wir haben dann die Lösung noch aus allen erdenklichen Blickwinkeln fotografiert und abgemalt. Wir hatten die nächsten Koordinaten und wieder ein neues Rätsel. Um das zu lösen, haben wir nach einer offenen McDoof Filiale gesucht. Die verwendete App lotste uns zwei Mal an Stellen, wo keine Filiale mehr war. Es bleibt offen, ob wir zu langsam waren, um die Filialen zu erreichen, oder die Software einen alten Stand zeigte. Was dann blieb, war eine Fahrt quer durch die Stadt und in eine existierende Filiale rein.

Der nächste Schritt: Aus den Angaben, die vom Dings vom Dach stammen, eine sinnvolle Annahme für den nächsten Treffpunkt zu finden. Und das gelang uns auch.

An diesem WP angekommen, galt es einen QR-Code zu scannen, was aber nicht so einfach war, denn ohne zusätzliche Beleuchtung war es zu dunkel, mit Beleuchtung schlicht weg zu hell und die Reflexionen verhinderten eine gutes Erkennen. Also habe ich das Dings abfotografiert, während Andreas für die Beleuchtung zuständig war. Das so fotografierte Bild dann vergrößert, und die Scan-App auf das Bild zugreifen lassen. Das gelang! WOW sind WIR gut! (Alle drei: Andreas, ich und die App!)

Schon wieder ein verschlüsselter Text. Die Wertung für den Cache will verdient sein! Jetzt galt es, ein Passwort für die Verschlüsselung zu finden. Das muss auf dem Dings vom Dach noch stehen! Nur wo? Und wie lautet es? Ach ja, das schien einfach. Da war es ja.

Ich habe zu Hause viele Stunden damit verbracht, das passende Codewort zu suchen! Ich habe angestrengt nachgedacht, bis es im Kopf wehtat. Dann habe ich damit aufgehört, mir wehzutun und es mit der Software probiert. Nee, nix, ohne Erfolg. Dann gab ich auf, irgendwas zu suchen … J

(Das richtige Passwort stand auch auf dem Dings vom Dach drauf, ging aber bei mir nicht … 0h Gott, ich fühle mich immer noch schlecht, während ich das hier schreibe. Ich habe es dann Tage später hier noch mal probiert, da ging es einwandfrei. Kopfschüttel, schäm).

 

 

Tag 6, 06.12.2013

Ich hatte vergebens versucht, den letzten Code zu knacken. Wieder und wieder und wieder hatte ich es mit dem gefundenen Passwort versucht. Die Textbox mit dem Klartext zeigte nur Kauderwelsch an. Warum zum Henker ist das falsch? Oder mache ich etwa etwas falsch? Diese Möglichkeit lag aber weit außerhalb meiner Wahrnehmung. Ich bin doch zu gut, oder? Ich mache doch alles, aber alles – fast – richtig.

Also gut. Zusammen sind wir ein TEAM (Toll Ein Anderer Macht‘s). Ich erzählte Andreas, was ich gemacht habe und wie oft und dass ich – fast – immer alles richtig mache.

Andreas zupfte leicht an seinen Ärmeln und saß dann hoch konzentriert an seinem Laptop. Er klimperte leichthändig die nötigen Angaben ein und machte alles so wie ich es gemacht haben. Also ich habe das wohl geglaubt. Irgendwas muss er aber anders gemacht haben. Vielleicht liegt es an seinem Heiligenschein, oder an SEINER Internetverbindung, denn SEIN Ergebnis sah anders aus. Nicht schöner oder bunter. Nein, es war einfach nur richtig! Der Text war entschlüsselt.

Ich starrte ungläubig auf seinen Bildschirm. Als ich das Ergebnis sah, lief ich an wie eine rote, überreife Tomate. Und das sah man auch. Ein Feuermelder neben einem zufriedenen Andreas der sich wohl innerlich eins grinste. Wenn in diesem Moment das Licht ausgefallen wäre, hätten wir immer noch eine Leuchtquelle gehabt, die hell wie ein Leuchtturm gewesen wäre. Nur in Bengal Licht. In einem Licht wie es mit Milieu vorkommen soll.

So wie er innerlich gegrinst hat, hätte ich das wohl auch an seiner Stelle gemacht. Ein feiner Kerl, der Woppter. Gibt mir das Gefühl, nicht total versagt zu haben. Also nur so ein kleines bischen. Nur so viel, dass man wieder hochkommen kann, wenn man am Boden liegt.

Okay, das Ding hatte ich als professioneller Handbuchvorleser vergeigt. Aber damit hatten wir nun WP7! Jetzt noch schnell den Bonus gelöst und dann auf nach Mannheim. Zum sechsten Mal? Sieben soll ja eine Glückszahl sein, sieben Leben, sieben Brücken,...

Der Bonus war dann schnell gelöst, wenn man die Zeit für die Fehlversuche abzieht. Also, geht doch!

In Mannheim haben wir nicht auf direktem Weg das Ziel angesteuert, sondern Andreas hat einen Plan gehabt. Wahrscheinlich hat Andreas die Route extra so gewählt, damit ich die Stadt kennenlernen konnte. Es sollte der direkte Weg sein und als er so mit dem planen fertig war, sagte er noch, dass wir gut aufpassen müssten, da es nur einen Weg geben würde.

Wen der mit "wir" meinte ist mir heute immer noch schleierhaft. Ich war ja im Fahrermodus und das bedeutet nach den Worten meines lieben Freundes Andreas: "Du hältst die Schnauze. Tu einfach dass, was du am besten kannst: Schnauze halten und fahren. " (Ich habe das immer mit der Bemerkung"Ok, ich schalte mein Hirn ab auf Fahrermodus und lausche und fahre nur noch" quittiert. ABER: Der Parkplatz den ICH angesteuert habe, war nicht weit von Ziel weg.

Klaro, wenn Profis unterwegs sind…

Dann zum Ziel hin. Endlich dort angekommen, klingelte – genau wir bei WP6 - das Handy von Andreas: Unser Wetterbericht (TJ) war dran. Löblich, dass er so besorgt war!

Während Andreas also wohlwollend zuhört und ab und zu ein sozial-verbindliches "mmhmm" in die Sprechmuschel grunzt, flitze ich kreuz und quer über verschiedene, unsichtbare Wege und versuche mit dieser sinnfreien Kunst, das Objekt der Begierde einzukreisen. Ich errichte quasi einen Sperrgürtel damit dem Objekt eine Flucht unmöglich wird. Leider ist davon das Gesucht unbeeindruckt, und infolge der Unkenntnis der Sperrzone gelingt ihm so mehr oder weniger - also eigentlich immer - die Flucht.
Andreas friert also langsam aber sicher bei minus zwei Grad ein und ich ziehe hier schon Furchen in den Boden. Andreas ist halt zu höflich und hatte in diesem Augenblick nur das Problemchen, dass er Telefonate - im unpassenden Moment geführt - nicht schnell beenden kann. Nicht weil sein gegenüber kein Ende findet. Nee, Andreas ist halt zu höflich und ein prima Zuhörer und ein Ritter mit einem rotem Mantel (Temperatur passte ja zur Geschichte).

Endlich ist Andreas fertig mit dem Telefonat und zeigt dann nach zwei, drei Schritten zielsicher auf eine Stelle - logisch, die liegt außerhalb meiner erklärten Sperrzone - und krächzt dann mit dünner Stimme "Hier issa!" und überlässt mich meinem Schicksal, mit offenem Mund zu erfrieren. Bingo, halleluja! Wir haben ihn!

Nein, es war nicht das Logbuch, es gab also nun eine weitere Station. Dann hin zum Final!!!!!!

 

Ein Nano? Laut Beschreibung sollten doch TB getauscht werden können! Noch eine Station?
Als die Kappe vom Petling gelöst war, war auch das Geheimnis gelüftet. Es war ein elektronisches Logbuch. Ein Datenzäpfchen lag drin und ein kleiner Zettel. Auf den Zettel war die Anweisung, wo das "normale" Logbuch zu finden war. Die Chance, eine weitere Station zu vergeigen, haben wir nicht genutzt und uns für den Stick entschieden. Das Genial: Das Auto stand praktisch auf dem Final, weil "wir es ja drauf haben!"

Im Auto hat Andreas dann das Log geschrieben. Fühlte sich für mich irgendwie nicht so "echt" an, eine Textdatei als Nachricht zu hinterlassen. Bei einem "normalen", also analogen Logbuch gibt mir dieses viel mehr wieder, wenn man ein wenig dort nachliest. Mal winzig klein, mal groß wie ein Telefonbuch. Die Einträge sind handgeschrieben, in unterschiedlichen Farben zu lesen. Es gibt schöne Stempel, kleine Geschichten, die den Kummer, Ärger, Schmerz, Enttäuschung und Wut ausdrücken, endlich das Ding gefunden zu haben. Oder andere, die glücklich, stolz und zufrieden sind. Aber alle haben ihr Ziel erreicht und sind froh, eine weitere Herausforderung geschafft zu haben. Mann und Frau blättert nun weiter, vorbei an kleinen Eselsohren und Karikaturen und findet eine freie Stelle um sich einzutragen. Bei einem solchen Logbuch hält man ein Stück Geschichte in den Händen und nun lege ich es dann vorsichtig wieder in das Behältnis zurück.

Dabei zieht die ganze Geschichte wie ein Film in Bruchteilen eines Lidschlages noch mal an mir vorbei und ich denke "Schön war's".

Das fühlst du doch auch, oder???

 

TFTC und Dank an meinen Freund Woppter

Aspiratum

 

Nachwort:

Sollte es einer bis hierher geschafft haben, das zu lesen: Der Cache selbst war wirklich gut gemacht, hat aber an zwei, drei Stellen einige Unschärfen in der Beschreibung. Wenn man diese ausräumt, ist der Cache wirklich brillant. Vielleicht hat der Owner ja Lust, sich unsere Vorschläge anzuhören?

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 09.06.2018. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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