Andreas Rüdig

Brief an einen Geliebten

Heiß- und beliebter Tobias,
 

da ich leider deinen wirklichen Vornamen nicht weiß, nehme ich einfach diesen Namen. Ich sehe dich regelmäßig an der Straßenbahnhaltestelle, wenn wir auf unsere Bahn zur Arbeit nehmen. Ich habe dich vom ersten Tag an gesehen, als du bei uns angefangen hast. Zuerst habe ich dich nicht weiter beachtet - meine Liebe und Zuneigung ist im Laufe der Zeit gekommen und gewachsen. Dein hübsches Gesicht und deine Beine (lang, mäßig behaart, sehr schlank) sind mir zuerst ins Auge gefallen. Später lernte ich auch deinen hilfsbereiten und freundlichen Charakter kennen.

Meine Nächte sind lang und einsam. Wenn ich onaniere und masturbiere, träume ich von dir. Du liegst auf einer erhöhten weißen Fläche. Die Beine sind gespreizt und angewinkelt. Dein Penis hat einen Ständer und steht kurz vor der Erektion. Die Vorhaut ist zurückgezogen.

Oh, ihr Götter der Liebe, Wollust und Begierde im Himmel, gewährt mir die Gnade, Tobias haben und genießen zu dürfen. Dann wäre meine Glückseligkeit perfekt.


(öffentliche Widerrede) (zugleich Beschimpfung)

Hör mal, du alter, häßlicher und fetter Drecksack. Wie kannst du es wagen, mich in aller Öffentlichkeit so zu blamieren und herabzuwürdigen? Ich kenne dich auch - bei deinem unappetitlichem Aussehen bist zu ja nicht zu übersehen. Lange Haare und Rauschebart hast du, Glupschaugen, volle, sinnliche Lippen und Männertitten.

Würden mich diese unästhetischen Eigenschaften nicht aufgeilen, mir Perücke, lackierte Fingernägel und der dezente Klunker im Ohr nicht gefallen, hätte ich dich die ganze Zeit über mit Mißachtung gestraft. So kann ich aber sagen: Ich liebe dich auch! Wann schnackerln wir endlich?

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