Ja, auch ich hatte während des vergangenen Halbjahres keine Mühe damit, den Rasen kurz zu halten. Lediglich im Frühjahr einen Grundschnitt, dann bevor wir Gäste zum Grillen eingeladen hatten, mal kurz den Platz um die Sitzgruppe und den Grillplatz. Erst jetzt wird es wieder nötig, den Rasenmäher aus dem Schuppen zu holen um vielleicht das letzte Mal dieses Jahr alles in Form zu bringen. Selbst die Ligusterhecke, die unser gesamtes Grundstück eingrenzt braucht lediglich noch einmal ein kurzes Nachschneiden.
Da denkt man doch eigentlich, man müsste Zeit ohne Ende gehabt haben? Aber Pustekuchen, durch die anhaltende Hitze blieben wir im Wohnzimmer hocken. Dazu dann natürlich noch die fast tägliche Pflege von Margitta‘s Vater… Lediglich gelesen habe ich mehr als sonst. Dabei bin ich von den Science Fiction Romanen abgekommen und habe mir mehrere Fachbücher ersteigert. Was für Fach? Na, Fotografie. Und die Querbeet: Angefangen mit „Lost Place“; „Gartenfotografie“; „Surreal“; „Kreativ fotografieren“; „HDR Fotografie“; „Dackelcam und Baggerblitz“; „Kulturbilder“; „Sprechende Bilder“, „Vom alltäglichen zum Besonderen“ und noch etliche mehr, über grafische Gestaltung und das aufeinander abstimmen von Kamera, Monitor und Drucker.
Um das alles nicht nur reine Theorie bleiben zu lassen, sind wir aber auch wieder mal unterwegs gewesen. Samstag, den 08. September versorgten wir morgens meinen Schwiegervater. Nach dem Mittag warteten wir noch bis ca. 14 Uhr, um sicher zu sein, dass unsere Schwägerin wieder zuhause ist und die Pflege übernimmt. Dann sind wir los.
Im Vorfeld fanden wir in der Tageszeitung die Mitteilungen, dass in Waldenburg wieder die „Kunst im Park“ stattfindet und sich in Schlagwitz motorisierte Oldtimer treffen. Wir wussten noch, dass dieses Oldtimertreffen sich nicht allzu lange in den Nachmittag zieht, da die Teilnehmer, zum Teil recht lange Anfahrten haben. So fuhren wir also zuerst dorthin.
Doch, noch bevor wir eine Parklücke gefunden hatten, knatterten die alten Motorräder, Mopeds und PKW aus der Einfahrt und starteten eine Rundfahrt. Ich fragte jemanden mit einer Warnweste, der den Verkehr regelte, wie lange die Karawane denn unterwegs sein würde. Er meinte: Geplant sei ein Rundkurs von ca. 15 km. Da müssten sie eigentlich in einer halben bis einer dreiviertel Stunde wieder zurück kommen. Ich kniete mich erst einmal neben die Straße und machte ein paar Aufnahmen der Autos, die gerade vorüber fuhren. Schließlich gingen wir zu dem Bauernhof, der als Standort der Veranstaltung diente.
Dort vertrieben wir uns die Zeit damit, uns die wenigen noch dastehenden Motorräder zu betrachten und uns auf einer Gartenbank die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen. Doch plötzlich gab es ein unangenehmes Geräusch. Alle schauten Richtung Feldausfahrt dieses Vierseitenhofes. Jemand kam mit kurzen Holzbrettchen und ging durch dieses Tor. Also hoch von der Bank und nachsehen, was da los ist. Und natürlich dokumentieren, was dort passiert!
Da stand dann ein tiefer gelegter Fort, der an der Regenrinne, die quer zum Weg verläuft gescheitert war. Er hatte mit seinem Frontspoiler aufgesessen und nun versuchte man, durch Unterlegen von Holzbrettchen diese Fahrbahnunebenheit auszugleichen. Jemand sagte, dass er schon beim hochfahren mit dem Heckspoiler aufgesessen hat, was aber nicht so große Probleme gemacht hat. Ein „Krrr!“ und er war drüber. So verflog die Zeit, bis wir das typische, ferne Geräusch alter Motoren hörten. Ich brachte mich, mit meiner Kamera vor der Einfahrt in Stellung und versuchte die schönsten Wagen abzulichten, während diese die Auffahrt zum Gehöft erklommen.
Dabei ist allerdings das Wort „Schön“ relativ zu betrachten. Einen alten „Triumpf“ konnte ich nicht als sonderlich schön empfinden, da er eine recht hohe Front hat und die Scheinwerfer sehr hoch angeordnet sind. Aber das ist alles subjektiv und nur mein Gefühl. Im Gegenteil zu diesem emfand ich einen weißen Audi, der kurz darauf ankam, als sehr schön. Wie sich später herausstellte, kennen wir die darin fahrenden Besitzer dieses alten Wagens. Die Beifahrerin war einmal in die gleiche Schulklasse gegangen, wie meine Frau. Es war ein freudiges Wiedersehen!
Das Bild, auf dem ich sie mit ihrem Mann im Auto fotografiert habe bearbeitete ich anschließend noch ein wenig nach. Um den Blick auf das Auto zu lenken habe ich es allein in Farbe belassen und alles andere in S/W umgewandelt. Anschließend erhöhte ich noch ein wenig die Farbdichte, um den Kontrast zum S/W deutlicher hervorzuheben.
Schließlich waren alle Fahrzeuge wieder eingetroffen und wir begaben uns hinter ihnen her zu der freien Fläche, auf der sie hinter dem Gehöft, parkten. Dort konnte ich in aller Ruhe noch ein paar Studien machen und auch bei zwei der Oldtimer, die Besitzer dazu bewegen, sich an ihre Lieblinge zu stellen, um ein Foto zu machen. Man sieht ihnen den Stolz auf ihre, auf Hochglanz polierten, Karossen buchstäblich an!
Auf meiner Suche nach interessanten Details fiel mir ein kleiner Aufkleber an einem Trabant-Anhänger auf. „Stauanfang“ stand darauf. Es ist auch immer wieder spannend, sich die Wagen von hinten zu betrachten. Begeistern tun mich dabei immer die alten Koffer, die man an den Gepäckhalterungen angebracht hat. Und bei diesem, von Hinten schauen, erhascht man oftmals auch einen Blick auf die verschiedenen Armaturenbretter und Innenausstattungen.
In der Zwischenzeit hatte mich Margitta ins Visier genommen und fotografiert. Seit wir beide unsere Handys haben, hat sie sich vorgenommen, auch selbst wieder mehr zu fotografieren. Zum Einen, weil sie das früher auch gern gemacht hat und zum Anderen, um ihren Blick für die Details, Situationen und besondere Anblicke zu schulen. Alles Dinge, durch die man ein positiveres Gefühl bekommt.
Doch langsam verabschiedeten wir uns von diesem Oldtimer Treffen und begaben uns in Richtung unseres eigenen Autos. Doch nicht, ohne noch einmal ein paar Bilder von den versammelten Mopeds und Motorrädern zu machen. Dann hieß unser nächstes Ziel, für diesen Nachmittag, „Kunst im Park“.
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.09.2018.
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