Heinz Bertinetti

Zukunft

Die Kleinen
Die Natur hat es so eingerichtet, das sich die Vermehrung und das Wachstum ,nach dem Nahrungsangebot ausrichtet.Also wenig Nahrung, wenig Wachstum. Das geht nicht von Heute auf Morgen, es braucht seine Zeit. Wenn wir uns Menschen betrachten, wir werden immer größer.
Nun war das auf der Insel Fastal auch so, die Nahrung wurde knapp, es lag wohl viel am Wetter. Die Niederschläge ergaben nicht genug Wasser für die Pflanzen. Wenig Getreide und das Volk hungerte über lange Zeit. Es gab immer ein wenig Essen, aber nie genug. Auch die Jagd würde nicht viel bringen. Nach kurzer Zeit wäre kein Tier mehr auf der Insel. So sagte sich die Natur, ihr werdet kleiner, dann reicht die Nahrung für die kleinen Körper. Das Volk schrumpfte, bis es am Ende nur noch 20 Centimeter große Menschen gab. Im Grunde ist das ja in Ordnung, aber nur 20 Centimeter groß, da ist schon jede Maus eine Gefahr und die Reichweite mit den kurzen Beinen ist stark verkürzt. Aber der Mensch ist erfinderisch und das mit dem Kleiner werden ging ja langsam vor sich. Sie hatten sich auf die neue Situation eingestellt.
Als ich bei einem Ausflug auf diese Insel, kam ahnte ich nicht was mich erwartet. Im Normalfall steuert keiner diese Insel an, sie lag abseits der normalen Route. Wir hatten einen kleinen Motorschaden und konnten uns nur an Land helfen. Eine fremde Insel mit viel Grün und einem kleinen Berg. Da kann man nicht anders, erst mal Umsehen, den Motor können wir immer noch richten. Also schlenderte ich los, hallo so gar ein kleiner See. Finger ins Wasser und probiert und es war Süßwasser. Auf einem kleinen Hügel sah ich dann die erste kleine Hütte. Perfekt getarnt zwischen Strauchwerk. Ich war wohl durch eine kleine Bewegung aufmerksam geworden. Ich traute zuerst meinen Augen nicht, wurde dann aber eines Besseren belehrt, ich sah die ersten Kleinen, sie waren auf der Flucht. Nun, ich bin nicht bösartig, aber ich habe knapp 1,80 Meter, also war ich für die Kleinen ein Riese und eine Gefahr.
Bis ich hier ankam flohen die Kleinen nur vor irgendwelchen Tieren oder vor Wetterkapriolen und jetzt war ich hier. Ich setzte mich vor den Hügel und wartete, sie sollten sehen das ich nichts böses mache. Ich wartete sehr lange, dann kam ein Kind, also noch kleiner. Bei meinem ersten “Hallo” floh es. Ich war wohl zu laut, das wurde mir dann klar und ich redete sanft vor mich hin. Wieder eine lange Wartezeit, dann kamen die Ersten sehr vorsichtig näher. Ich merkte auch das ich von allen Seiten beobachtet wurde. Weitere, nun auch ältere Kleine kamen näher und setzten sich vor meine Beine. Der erste Bann war gebrochen. Ich redete immer noch sanft aber nun auch fragend und die Antworten kamen. Allerding sehr leise und ich tat mich schwer es zu verstehen. Ich hatte belegte Brote mit und machte daraus sehr kleine Stücke, sie kosteten vorsichtig und ich meinte der Bann sei gebrochen. Die Verständigung war schwer, selbst mit meinem Kugelschreiber und gemalten Bildern war es nicht leicht. Was ich sofort verstanden habe, nie etwas von dieser Insel zu erzählen, wenn ich zurück bin. Die Kleinen kommen jetzt gut zurecht, das Wetter hat sich beruhigt und der Regen fällt gleichmäßiger. So kann regelmäßiger für Nahrung gesorgt werden. Ob sie dann auch wieder größer werden? Ich habe lange gebraucht die ganze Situation zu begreifen, die Natur hat eine starke Macht und wir Menschen sind dagegen fast hilflos.
Mein Freund hat von der Sache nichts mit bekommen und artig den Motor repariert. Ich werde später bestimmt noch einmal zur Insel fahren, aber alleine. Bis sie wieder unsere Größe haben,wenn überhaupt, gibt es mich nicht mehr.
HB

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 18.09.2018. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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