MALAGA OHNE M
Ein Roadmovie
antoluz berichtet:
....irgend so ein feelhappy sound im Autoradio. zum x-ten mal falsch abgebogen. trotz navi. habe Durst und müsste mal, schreie Mist Mist Mist. hab die 9 km bis zur Ausfahrt nun zum dritten mal absolviert. in beide Richtungen. komme nicht von der Autobahn runter. Kür der Doofen. Incapaz. mir fehlt meine quirlige, schwatzende, begeisterte und fotoknipsende Copilotin unsäglich. geschlafen in der Jugendherberge? denkste. die jungen Leute kommen die ganze Nacht besoffen ins Zimmer und kümmern sich einen Dreck um den um Schlaf schreienden alten Sack. never ever. das Karussell dreht sich. Impertinente Besessenheit. ganz und gar vergebene Hirntätigkeit. wie das Hintergrundprotokoll eines ausgeleierten Betriebssystem. sleep please come free me!!!immerhin, habs bis Carboneras ans Meer geschafft. immer noch blau und unkooperativ das alte Nass. die Barkeeperin finds lustig wie ich um wifi kämpfe. me incanta meint sie. das Zimmer ist ruhig sauber und totlangweilig. Miguel der airbnb host lässt flauschigen popflamenco durchs Haus fliegen. er meint es sicher gut. wenn der wüsste.
ich hab ein Loch im Bauch. nicht Hunger eher etwas was nur Einstein richtig erklären könnte. es ist 16:15. erst! der Tag ist noch ewig lang und das Leben kurz. aha wir kommen der Locherklärung näher. keine Ahnung was ich heute Abend in diesem mediokren Touristennest unternehmen werde. essen, trinken und ach ja schlafen.
achtung, eine invasive Masse glücklicher Menschen betreten die Strandbar und überlagern meinen Beitrag zur unglücklichen Befindlichkeit. da hilft wohl nur ein weiteres Bier aus dem Schlimmsten. ich mach mal ne Schreibpause.
wie immer Anto
Antoluz berichtet:
soll ich eine Margarita bestellen. 17:45 die Versuchung ist gross. leider erschliesst sich mir damit die Landessprache auch nicht wirklich besser. 17:46 zäh sehr zäh. ich lass es sein. das indigene Geschnatter um mich herum macht dösig, und langsam, danke grosser Kukumatz, komme ich an, in diesem Land. die Öffnungszeiten der Läden sind kryptisch. dabei brauche ich nur ein Feuerzeug. fahren tue ich heut nicht mehr. möchte meinen protzoklotz BMW nicht beschädigen, obwohl, 1800 Kaution, meine fresse. meine Kreditkarte hats glatt abgewiesen. nee soviel rücke ich nicht raus. ich hab da meine Prinzipien meinte sie. da blieb nur eine vor Ort Vollkasko zu berappen. nun kann ich die Karre an die wand fahren und es ist ok! das Teil ist faszinierend. sechster Gang, bah, frisst die kleinen spanischen coches mit Verachtung. und jedesmal ruft die vorinstallierte Geschwindigkeitspolizei "bing bing so schnell ist nicht dein ding"
morgen geht's in die Tabernawüste. Kopf auslüften hiess ja die Metaabsicht dieses Reiseprojektes. ob da Luft genügt?
mein Host, der mit dem Kitschflamenco ist ein supernetter typ und hat mir alles über die Umgebung und Granada erzählt. para my es la ciudad mas linda in esto mundo meinte er. da freue ich mich doch. Da mein System die Option ausschlafen vollig aus dem Programm gelöscht hat, werde ich also auf natürliche Art in aller Hergottsfrühe in die wüste fahren.100 km. ja was noch, es gibt Fischrestaurants hier. ist lange her, habe ich alleine am Meer gespeist. 2006 muss das gewesen sein, in Lipari.
antoluz berichtet:
gut hab ich meinen kleinen mac dabei. ich lad mir einen Film mit Tom Cruise herunter und hoffe damit das ideale ablenkblöd Programm für den Abend organisiert zu haben. das Wetter ist immer noch unerträglich schön. ok ok, auf auf ins Apero Anto. Streifzug durchs Dorf für ein Feuerzeug. es ist hoffnungslos. aber halt, Souvenirladen vom Chinesen, yess. ein mit iberischer Flagge equiptes Feuerzeug ist nun mein. meine Lieblingsbarkeepering empfängt mich mit einem lächeln. me incanta remember. Una Margarita lächle ich zurück.
essen ich sollte essen. wieder raus aus dem Zimmer direkt ins Dorfzentrum. der einzig belebte Platz. hey cooles lebahftes resti auf der plaza. pescado misto bitte und wein, mucho. ein Hüne beugt sich über meine Schulter, what is this und zeigt auf meinen Fisch. Mats und Booth sind zwei Schweden 195 und 198. mit Segelboot unterwegs und hungrig. werde an ihren Tisch gebeten. cool. Fisch Bier Wein Schnaps und eine tolle Unterhaltung später rülpse ich nach hause. irgendwie gut, irgendwie sehr gut. lösche das licht. Tom Cruise kann mich mal.
antoluz berichtet:
nee jetzt, 5 stunden am stück geschlafen, Karoussel niet!! also nicht wirklich. und ich schlafe weiter bis halb neun. wie ist das möglich. Good morning sunshine. bin richtig guter dinge wow!, kurz an den strand ins "güldene Licht" und frühstücken
Quer duch die Tabernawüste gehts nach Granada. Die Wüste ist braun, Tabernas ein Kaff und überall hats fake Westerntowns. ja die Landschaft ist irre. und ich treibe meinen BMW weit über die vom iberischen Staat empfohlene Höchstgeschwindigkeit. Mir gehts besser und das soll diese Wüste gefälligst mitkriegen! Das Radioprogramm ist unbrauchbar. Diese Spanier, Werbung das höchste Gut. Also zur Ablenkung, das Karoussel lauert bei langen einsamen Autofahrten, atencion, Fenster runter. boa, bei 160 reist es mir fast das Ohr weg
im 3 ug eines parking publico erholt sich nun mein coche von der peitsche. Granada fühlt sich gut an. muss mich noch 2 Stunden vertörlen bis zur Zimmerfassung. Darum die viele Schreiberei. bin in einer bar an einem Platz mit Kirche. meandernd hierhergelangt. hoffe ich finde zurück zu meinem Auto. Spanien ist voll von quengelnden schreienden Kleinkinder die nicht das wollen was Mammi will, egal wo egal wann egal wie nah an deinem Tisch. Wellenartig erhöht sich der Dichtestress in Bars und Restis. Wars noch ruhig und beschaulich bamm wirds laut und quengelnd. Ja laut sind sie die Spanier. ich wechsle mal das lokal. wie immer Anto
Antoluz berichtet:
ok Granada ist schön, viele kleine Gassen, Plätze und noch mehr Touristen. vor den historischen Attraktionen hat es lange Schlangen und eine Kasse. von mir aus. mir ist nicht danach. 18:30 nochmal ins Getümmel und Apero. zu jedem Getränk gibt's ein tapas. sehr gut, somit bist du dann besoffen UND hast schon gegessen. hach all die Pärchen all die Kinder toll toll lieb lieb.
um 20:30 befällt mich eine bleierne Schwere. das Karussell steht still, ich kann endlich aussteigen, mein System geht auf stand by und ich will nur noch schlafen. ich weine noch eine vorerst letzte Träne meiner unerfüllten Geschichte nach und gehe in die Wohnung. in ein kleines unschmuckes Zimmer mit einem Fenster zu einem 2 auf 2 Meter Lichtschacht. mein Host ist jung und will viel von mir wissen. ich kann auch knappe Antworten geben. freu mich auf morgen. wieder ein richtiges Hotel mit allem drum und dran.
ist es jetzt weg? geht das so? all das Sehnen all das Hoffen nur Chimären? liege im dunklen Zimmer und warte auf das ziehen im Magen. nix. durch den Lichtschacht die lauten Spanier vom ganzen Block. 20:45 ich versuchen zu schlafen in Granada, la ciudad mas linda del mundo, mit fast leerem Magen, anachronistisch und touristisch völlig unkorrekt. scheiss drauf
04:00 bang raus aus dem Traum. Herzklopfen und wie wo was. alles gut 5 std. am stück. yess! die Lärmorgie im Block hat sich gelegt. nur noch einzelne Lacher und ein fernes Lustquieken. jemand..singt?! ich bin knallwach also schau ich mir einen neuen Thriller auf dem mac an. die Eingangsmusik ist der Hammer. hey ich höre auf die Eingangsmusik und kann dem film ohne Hintergrundprotokoll folgen
Antoluz berichtet:
Spanische Städte sind am Sonntag Morgen so was von unattraktiv. um 09:00 pennen alle noch. kaum ein Kaffee offen alles verriegelt nur einzelne Busse und verdusselte Autofahrer. ich gebs auf. ich programmiere an einer tanke mit papkaffee mein navi auf das nächste ziel und hasta luego Granada.
das nächste Ziel ist Antequera, ein Provinznest zwischen Granada und Sevilla. Ich lass Cordoba Cordoba sein und gebe mir dann Sevilla. Und die letzten Tage hier will ich am Meer verbringen.
Die Hinfahrt made my day. Es ist Sonntag und offensichtlich dürfen da die Spanier schneller Fahren. Ich hänge mich an einen Rangerover der MICH überholt hat und mit fröhlichen 160 halten wir die pole position. Sogar die 80-iger Hits am Radio ergeben Sinn, die Landschaft ist fantastisch und mein BMW schwebt vollgetankt und glücklich auf der fast leeren Autobahn.
Ja noch was, hatte gestern einen schock the monkey Moment. verträumt schaute ich auf die Plaza de la Cathedral und da steht SIE, ein Schaufenster betrachtend. Daneben ein junger Mann der aussah wie ihr derzeitig junger Lover eben aussieht. Die Chimäre krallte sich in meinen Magen, und das Karussell war in 3 von 0 auf 100. Ha! Verwechslung! ähnliche Züge, ähnliche Kleidung. Was will sieh mit dem, warum….ist der etwa in Spanien.. fuera, fuera, aus, kusch. Uns cervesa mas por favor!
wie immer Anto
also Leute, Antequera ist gar nicht so ohne. Klein, überschaulich und mit einer Burgruine mit fantastischer Aussicht ausgestattet. los cabrones de musulmanos haben sie mal in ihrem Grössenwahn errichtet. ansonsten Stahlblaue Langeweile. seit den Schweden keine richtige Konversation. nicht gut. Da sprichts plötzlich wieder mit mir selbst. (Also nebst meinem Spanier bashing muss ich sagen, die Spanier sind ok!!). nach dem wilden Ritt hierhin, lauert ein ungutes Mulm in mir. Flashback, Hunger, der Himmel zu blau, keine Ahnung. Doch eigentlich schon, doch wer will das schon zugeben. item, Resti öffnet um 20:00. Reinhauen ist nach der gestrigen Kasteiung angesagt.
Am Nachmittag wehte ein selbstbewusster starker wind durch die Gegend. Zum Weisswein gabs Chips. kaum auf dem Tisch wehte die halbe Portion quer über die Nachbartische. Chips in den Tapas Chips im Frauenhaar.
Ich müsst euch das hier vorstellen wie ein mediterranes Burgdorf. An einem Sonntag Nachmittag. is there anybody out there?
Hab mir Atomic blonde im Hotelzimmer reingezogen. in der Siesta time. nur zur hälfte. die Situation war zu deprimierend. also raus auf die plaza. is there anybody out there? doch, EIN lokal bietet tapas wein UND wifi. im Hintergrund nerven die Bee Gees mit aua Falsett. ich nehme alles. ihr merkt der schrieb ist im Sinkflug. hoffe nach dem essen gewinne ich wieder an Flughöhe!
wie immer Anto
Antoluz berichtet:
nein es ist nicht Italien. Zumal war das resti meiner Wahl geschlossen. Sie haben am Donnerstag geschlossen. äbe! Ausweichplan war eine kulinarische.... was soll ich sagen..ev hilft schnaps. immerhin fast 21:00. atomic blonde wird langsam kompatibel. ob ich Brandy möchte. aber hallo. dem halbgaren baccalau muss doch noch irgendwie post digestiv in die Endverdauung geholfen werden. Nun weiss ich zumindest warum mein Magen auf Mulm macht.
ich geh eine rauchen, lass compi und handy auf dem tisch, falls ihr nie mehr was hört wurde alles geklaut. prost!
Antoluz berichtet:
04:20 fünf stunden am stück. ist das jetzt die neune Masseinheit für Schlafetappen? P.M.S.E postmariannsche Schlafeinheit. also 0,7 PMSE weiter gabs Frühstück. Ganz guter dinge heute. freu mich auf meinen BMW. hehe..
der Himmel ist stahlblau und weit, das Land, genau richtig um Verheissung zu beschwören. rauh weit flach hie und da weite olivenplantagen. hui..rauf und runter die Erhöhungen der Bergzüge. die Stossdämpfer des BMW seufzen befriedigt.
ich muss schnell an die tanke. brauche Wasser. und eine kurze pause. mein kleines Bergrennen hat den Adrenalinspiegel hochgejagt. Adrenalin ist auch der Sprit erster Wahl fürs Karoussel. atencion anto es sind noch 100 km. da verdammtes Radio ah.. so geht das. die nächsten 100 km beschalle ich mich mit Rockmusik aus den 70-ern. Radio central, andale andale.
eingentich hätte sie mich nicht verdient, meinte sie mal. nein hast du nicht!! calmate anto, da ist ein Audi der will unbedingt von dir überholt werden. ich fokussiere und veni vidi vici.
Sevilla ist genau nach meinem Geschmack. das navi brigt mich zuverlässig bis vor mein Hotel wo es nicht ein klitzekleines Fleckchen zum parken hat. ok, Parkhaus. geht doch! 130 m zum Hotel! feine Sache so ein navi. wussted ihr das die navitechnologie eine in echt Umsetzung ist von Einsteins Relativitätstheorie. ja da die Satelliten im Orbit eine andere Geschwindigkeit haben als die Empfänger auf der Erdoberfläche und da bei schneller sich bewegenden Objekten die zeit anders läuft, muss diese munzige Differenz im navi miteinberechnet werden. sorry wisst ihr sicher. is Allgemeinbildung.
lachs auf weissem tischtuch weisswein caffee und süsses ich bestelle und bestelle. der kellner verliebt sich langsam.11:30 now we are talking!
wie immer Anto
Antoluz berichtet:
also Sevilla ist toll. Die labyrinthische Altstadt ist eine grosse Fußgängerzone. zig Gassen zig Bars und Restis eine Million Touristen. Egal, es ist warm und cozy. jedes Haus ist ein Knipser wert. ich lass es sein. Spanien hat ein unsäglich grosser Fundus an natürlichen Ressourcen in Form schöner Menschen. Nur die 20-30 Jährigen auf Hipster getrimmte Machos halten sich alle für Fussballer. Was die an den Boden spucken. Roller neben mir an der Kreuzung spuck, zwei unterhalten sich laut am Nebentisch, spuck.
nach dem nachmittäglichen Herummeaderns bin ich leicht angesäuselt ins Hotel zurück. 2 Stunden Schlaf damit ich im indigenen Modus auf der plaza essen kann. also spät.
ausgezogen, licht weg aufs Bett gehauen. klappt nicht. zumal die Putzfrau offensichtlich ihre kleine Tochter zur Schicht mitgenommen hat, die Unterhaltung ist in spanischer Manier auf der 11, das über 2 Stockwerke als ob sie sich in der pampa Infos über 500 Meter zurufen würden. aber das ist es nicht. das Karoussell nimmt fahrt auf. das alte verrostete ding ächzt und quietscht sich durch die Anlaufroutine. ICH bin für sie doch so was von Geschichte in der Sache!!
Ok, langes duschen und raus in die Gassen. Sevilla am Abend Vivaldi quartet am eck vino Tinto und wieder mal ein Steak.
Morgen gehts ans Meer. der unterste Zipfel Spaniens soll es sein. In meiner alten Verwegenheit hab ich grad 2 Nächte gebucht. Kleines Kaff grosses Meer. Ev. hats Schweden;-)
Leute alles gut alles schön aber ihr fehlt am Tisch.
wie immer Anto
Antoluz berichtet:
Die Nacht war sosolala, glaub insgesamt genug geschlafen oft wach allerdings ohne gross Karoussel aber auch keine grossen Alternativgedanken. Aus dem Hotel raus, noch dunkel 07:45. Und dann Mist! hab im parking eine Delle in meinen BMW geschrammt. hintere Türe rechts. die Parks hier sind so eng und wohl nicht für suvs konzipiert. gut hab ich den Vollkasko. aus Sevilla rauszufahren auf den 4 spurigen völlig mit irren Spaniern überfüllten Strassen im Morgenstress ist sagen wir mal "sportlich". vieeele Autos haben hier Dellen.
das navi ist auf Tarifa programmiert. ein kite-surf Kaff am Meer. weite Strände schmucke Altstadt mit alternativ Läden und Bars. ein hauch Hippie. es zieht ein steter Wind. hab mir beim Chinesen einen Hudi gekauft.
die Fahrt war grau. grauer bewölkter Himmel, einsam auf der Autobahn. ein Rauch lag über der Landschaft wie von einer in weiter ferne brennenden Steppe herübergeweht. hunderte von stillstehenden Windrädern sind übers Land verstreut. gebrochene Soldaten ohne Zweck und Ziel.
lass die alternativen müsli gschpüri caffees links liegen und gehe in das indigene desayuno resti vor der Kirche. vor allem Frauen und Kinder. der mir unterdessen bekannte Sound. die Frauen sprechen laut mit ihren schnatter-glutturalen kehligen vom jahrelangen Lautreden ausgefransten Stimmen. und die Kinder sind wiedermal ganz und gar nicht einverstanden. aber hey es hat wifi. nein echt es ist mir wohl genau hier! hab mir ne Methode ausgedacht wie ich die Kränkung die das letzte Karousselticket ausgespuckt hat überwinde. ich stelle mir die beiden einfach immer und immer wieder zusammen vor bis es normal und langweilig und bieder wirkt. genial oder? vamos a ver!
ah flecken von blau am Himmel. Tarifas exponierte Lage lässt den grauen Deckel aufreissen. gut!
Antoluz berichtet:
jetzt ist es offiziell, ich bin devoter Charlise Theron Fan. hab mir atomic blonde zweite Hälfte in der Siesta reigezogen ohne Frust im Bauch und ohne Hintergrundprotokoll. Film fertig back to start und nochmal. Plot altbacken, Dialoge ich Tarzan du Jane, aber die Aktion Szenen, allen voraus die über Minuten langen hau die bösen Männer zu matsch Kampfszenen der Charlise sind für Liebhaber des Genre nur wow!! hab mir ihre Vorbereitungsclips auch gleich nachgeworfen. i love you! Sie muss die nächste Jane Bond werden!!
ok das war etwas infantil aber hey ich bin hier der einzige alleinreisende Mensch in ganz Andalusien.
Tarifa hat einen umwerfenden Strand und ist ansonsten den ganzen tag supermegalangweilig weil alles geschlossen. wird wohl erst am Abend lebendig so gegen 11:00. dann essen die Spanier mal!
morgen ist ein ausgiebiger Strandspaziergang auf dem Programm, so richtig viel platz um gegen das Karoussell anzugehen. danke Charlise!
bin in einer netten kleinen bar mit einer charmanten Bedienung, coracon espinado im back. 16:20,
ja an der Strandbar wurde ich mit einem offenen und berührende lächeln einer schönen Spanierin beschenkt. 850 km quer durch die pampa für ein lächeln. von links hakte sich ihr Mann ein, ein letzter blick zurück und weg war sie.
am Donnerstag gehts nach Malaga zurück. diese Stadt muss ich nach der emotional desaströsen ersten Nacht rehabilitieren. Freitag morgen easy jet. big old jet airliner. ich hab seit, ja seit wann dann? keine Sekunde an neuen Songs herumvisualisiert. was mir sorgen bereitet. ich bin doch Musiker kein Schreiber oder Fotograf. bin mal gespannt wie es sich back home anfühlt. geschieht hier katharsisches oder werde ich immer noch den Eigerplatz nach M scannen bevor ich ihn betrete. nee oder?
17:15 noch Ozeane von zeit bis Essenfassen. phu…un vin blanco halt!
wie immer Anto
Antoluz berichtet:
20:50 Leute, es ist nicht einfach. alle restis abgeklappert, alles Pärchen, hab mich random irgendwo hingesetzt, da war ein Schweizer- was weiss ich.. Paar, Bekanntschaft? er erzählte nur von seiner speziellen Art wie er in Luzern die Steuern sparen kann und die Dame murmelte was von billigen Wohnungen. hab mein Zeugs gepackt und gesellte mich wieder zu den schwatzigen spanischen Krähen ins Vormittagsresti. da hat es zwar auch touripärchen, aber mehr von der Sorte die sich hohläugig nichts mehr zu sagen haben.
der Thunfisch wurde mir von der charmanten Dame des Nachmittags empfohlen. gut, denn ich habe richtig Hunger. das Karussell läuft heute seit abend im standby unmerklich präsent mit. quiekt und quietscht ab und an auf wie ein tempörarer Tinnitus. Druckausgleich, aber wie? der Ort ist im Grunde megacharmant ein bisschen wie die Altstadt von Vieste. ein junges Pärchen setzt sich an den Nebentisch, Schweizer 20-25. Sportler, Surfer? bestellen Mineral zum fisch. ich habe abgenommen. würd mich nicht wundern wenn statt die 80-er die 70-er auf der Waage emergieren. was noch vor einem Vierteljahr einer ufo-sichtung gleichkam. aha beim Surfer gibts zum Dessert ein Bier. ok, das rückt die Möbel wieder zurecht. oha die Spanier rücken vor. 21:30 jetzt haben auch die Hunger. ich befinde mich hier was essen anbelangt in einem daueranachronistischen Zustand. ist wohl in einer Woche nicht hinzukriegen. eine Woche? 5 Tage nur und es fühlt sich an wie " moi ce qui, et ici c'est ou?".
Antoluz berichtet:
nach einer PMSE reisst es mich aus dem schlaf. ich muss husten. ein starkes luftabklemmendes Husten mit leichter Übelkeit, was zum…! Wasser, ich stolpere ins Badezimmer und huste ab. im dunklen Badezimmer hallt und dröhnt die Husterei wie Explosionen. das haut die Zimmernachbarn garantiert aus de federn, sorry!
ich lege mich zurück. muss ich mir Sorgen machen? back home werde ich mein Körper wieder auf zack bringen versprochen. die letzten 2 Monate hab ich praktisch nur im Kopf gelebt. Es beruhigt sich. bei offenem Fenster liege ich da, der Vorhang bläht sich, es beginnt zu regnen. alles gut!
08:15 oh, dicke dunkle Wolken vom Meer her. ich bin guter dinge. dieses Wetter inspiriert. ich beeile mich an den Strand zu kommen. ohne frühstück. später! yess, fantastische Wolken und Farben. bim am ende der Welt angelangt.
die Brise trägt Tropfen mit. es ist nicht kalt eher punktgenau an der grenze zwischen frösteln und wohligsein mit einem Ansatz an Hünerhaut. Sinnlich. Wettersex
frühstück bei den Spaniern. Politdebatte vom Schirm niemand interessierst. die Frauen reichen Babyfotos rum. Cafe con leche por favor. nach dem Strand ist die Lautstärke hier ein Affront. hinzu kommt das ungehemmte hochfrequentige Porzellangeklapper aus der Buffetecke. der lange Spaziergang kann ich wohl knicken. es regnet. Ay 09:15 Tarifa im Regen. das wird lang!
wie immer Anto
Antoluz berichtet:
ich kann los der regen macht eine Pause. ich mags Spanien gönnen das kostbare Nass. dieser alten trockenen Sohle. 1 Mensch auf einen Quadrat km. in bester Gesellschaft mit den Möwen, diese Schreihälse. eindeutig spanische Möwen.
es hat eine Frau, ich hab sie schon gestern bemerkt. gestern in blau heute in grau. adäquat zum changeant des Himmels. schau schau! ziellos und mich beim besten willen nicht bemerkend im Kaff herummeandernd. heute zack schon wieder. wie gestern. wir kreuzen uns immer wieder. durchs Dorflabyrinth streifend mit dem gleichen Ziel. keins! wenn ich sie das nächste mal sehe sprech ich sie an. dinner for two, oder? sie ist klein eher zierlich, aber die Strechjeans betonen ihre muskulösen Beine. sie schaut ernst und pseudokonzentriert in die Läden rein. 35 vielleicht. ich komm zur zeit rüber wie Jack Nicholson in blond.
12:30 Mittagessen, es regnet wieder. stark jetzt. unter die plane zu den krähen. ein Grund ist auch dass sich hier mein mobiles Kommunikationssystem automatisch ins netz hängt. ihr merkt ich versuch die zeit totzuschlagen. bin aber immer noch guter dinge. i hold the line!
Ein noch stärkerer wind hat den Himmel aufgerissen. das Meer ist aufgewühlt. die kite-surfer sind im Element. in der Strandbar bin ich der einzige gast. spanischer Pop im back. viel zu laut. soll wohl bis zu den Surfern raus reichen! Leute bin froh geht's morgen zur letzten Etappe weiter. so schöne orte wie diesen hier sind nichts für ein solitär. Die Zeit kriecht buchstäblich. M wie Malaga, Malaga wie M das muss ich noch packen, den Kreis schliessen, ein für alle mal abhaken!! Hab schon eine halbe Idee wie. Keine Angst, bin ja nicht blöd. Ein Foto wird's sein! zurück ins Dorf, da ist sie und speist tapas mit einem typen. gross schlank grauhaarig. de haut! Sehe das ende des Trips kommen. Diese alternierte Befindlichkeit wird enden. Das Dekor heruntergerissen. Das Sahllicht wird angehen und man wird sehen wer geweint hat, wer eingeschlafen ist. Etwas schiss! aber hey, es ist nur MEINE Chimäre und nicht wirklich wichtig im grossen Ganzen.
bis später, wie immer Anto
Antoluz berichtet:
dieser regen, zieht mich runter. schliere durch die Gassen für ein Aperolokal. ich hab mir die aperopraktizierenden touris angeschaut. glaubt mir, nicht ein Gesicht lädt zum dazusetzen ein. am Schluss lande ich wieder unter der plane bei den Spaniern. hab grad das Gefühl ich sein keinen Deut weiter. das Karoussel hat aus obskuren gründen öl gekriegt. ein leichter Stupser genügt. hatte mich im Hotel zum dösen hingelegt. ay im Nebenraum wird eine Nummer geschoben. ja muss das sein. würd ich auch gerne, in Tarifa, bei Regen, mit M. Mist! Kopfhören auf und ja was.. schon wieder einen film phuu. Nachdenken, ja über was. ich weiss alles in der Sache. vor allem über mich. mein wiedergefundenes Herz, die Hoffnung, mein bevorstehender Neuanfang. soll ich mich im Karoussel aufs Pferdchen oder ins Automobilchen setzen? mit dem BMW hab ich oft die Kreisel mehrmals umrundet bis mir klar wurde welche die empfohlene 5 Ausfahrt war. übrigens bei navis der höheren Klasse setzt die angenehme Frauenstimme immer noch ein bitte vor den Anweisungen. bitte rechts halten, bitte links abbiegen, beim Kreisverkehr bitte die 5 Ausfahrt wählen. bei dem unkoordinierten Herumgeschubse der spanischen Fahrer komme ich nicht zum Mitzählen, bin froh wenn ich dellenfrei aus der Sache rauskomme! gebt mir jemanden zum reden auch wenns auf russisch ist. egal, Hauptsache es geht nicht um mich. im lokal wirds lauter, gut. der tag hatte doch so luftig und weit angefangen. Leute nehmts mir nicht übel wenns so persönlich wird. ihr seid nun schon so lange dabei. das schafft ihr schon! drei Zigipäckli liegen im Zimmer rum, 2 davon voll, hab das miteingepackt in dem nur noch 5 drin sind. super! das sind so meine Herausforderungen an diesem trüben Vorabend. oha drei mit Kinder bestückte Trottinets plus hinterherhechelnde Erwachsene flüchten vom regen unter die plane. die Frequenz steigt in den Tinnitusbereich.
ah der fisch war köstlich. 21:00 was nun, zum schlafen zu früh führs träumen zu spät. noch was süsses und Schnaps. in einer bar solls noch live-musik geben. vamos a ver!
wie immer Anto
Antoluz berichtet:
Leute das werden die letzten Einträge sein. Ich hoffe ihr konntet etwas mitreisen und dabei schmunzeln, danke fürs Dabeisein!
Die Nacht war ganz ok, die übliche PMSE abgerissen und nach einer Pinkelpause noch ein paar Stunden nachgeschoben. Das Wetter dunkelgraublau, windig, nass. Desajuno in der gestrigen. 09:00 Engine on to Malaga. lasse Gibraltar rechts unten liegen und bin einige Stauerfahungen später um 11:30 in Malaga. Ohne navi lost in space. Der Verkehr ist höllisch. Ampeln an Stellen die sich jeglicher Logik entziehen, Baustellen ohne Ende, Malagageübte Fahrer und zögerliche sonstige kämpfen um die pole position. das Navi geht in den Stottermodus und ich fürchte um die Software. Das Parking ist so eng dass man die Fahrer die eigenen Karren nicht reinfahren lässt. Da brauchts Tunnelprofis. Malaga ist cool. Ohne das Geschnieke einer Historienstadt hat sie mehr das etwas Schäbige einer Hafenstadt. Gefällt. Mein Hotel ist das bisher schönste, mitten in der Altstadt.
Atencion Leute, jetzt wirds anders!!
Venedig am ersten Abend, genau morgen vor zwei Wochen. Kam bei mir das letzte Foto von M auf Instagram an, das ich sah. Wohl kurz nach dem sies geknipst hat ins netz gestellt. Es poppte kurz vor dem Aperoaufbruch unserer Venedigtruppe bei mir auf. blickte kurz drauf. innerhalb Sekunden erschloss sich mir die Metaebene dieser Fotografie. Die Chimäre schälte sich aus dem Ei und krallte sich an den Innenwänden meines Magens fest. Den ganzen Abend war ich neben der Spur. Für sonst jemanden mag das Bild ein halbwegs gelungener souvenirknipser sein. Für mich definitiv nicht. Ich hab das Bild seither, seit zwei Wochen nie mehr erblickt, gleich in der nächsten Stunde sämtliches social media mit M blockiert, abgemeldet, gelöscht!
Die Fotografie ist in schwarzweiss gehalten. Der schmale Zinnenweg einer Burg zieht sich in langen terrassierten Stufen vom Betrachter weg, leicht im Gefälle bis zu einem 50 Meter weiter vorn Richtung Horizont platziertes Turmeck. Beidseitig des Treppenweges etwas Turmzinnen, Bäume und ein Geländer. Darüber ein weiter gleissender Himmel, die Hafenanlage von Malaga streckt sich links ins Meer hinaus, auf der rechten Seite verschwindet der Küstenabschnitt im Dunst. Die Weite und das Licht des Ausblicks ist schlichtweg umwerfend erfasst! In der Mitte des Zinnenweges etwa vier Meter vom Betrachter weg sieht man eine Frau. man sieht sie von hinten. leichtfüssig schreitet sie die weiten Stufen hinab. Sommerliche Pumphosen, ein lockeres kurzärmliges Hemd. Die Arme sind seitlich erhoben, die Hände nesteln feingliederig am obersten Punkt der Scheitel ihrer langen Haare an einem Haarknoten. Man fühlt die Frau geht einer verheissungsvollen Zukunft entgegen, befreit und leicht. Ich fand die Fotografie fantastisch zum schreien schön und gleichzeitig profund schmerzhaft. In dieser ihrer Zukunft werde ich definitiv nie mehr einen Platz haben. Die Frau ist höchstwahrscheinlich die Tochter von M nicht M selber. Aber im ersten Flash wars für mich M.
Nach dem Zimmerfassen gönne ich mir Tapas und Bier. Ich will meiner Zukunft auch ein Bild geben. Die Wichtigkeit von Überlagerungen.
Von einer Mission getrieben erklimme ich die gleiche Burg, ich weiss wo die Stelle ist. Mist! den ganzen Tag geschlossen nicht zu betreten die alten Steine. Egal, etwas weiter unterhalb der Burgmauern knipse ich in etwa das gleiche Panorama. Dieses Panorama bin nun ich, meine Zukunft, ohne M.
wie immer Anto
Malaga verblüfft, die Gassen sind toll, viele touris aber es ist luftig hell und echt was los. Strassenmusiker cozy restis etc.. auf der plaza ists noch etwas heller und da geh ich jetzt hin. ja was hat es hier für schöne Frauen. madre de dios. wie schon erwähnt die Burg fürs Überlagerungspic war heute gechlossen. zig grossäugige touristen. manche total verschwitzt hatten sich mit kind und kegel hinaufgekämpft. die kleinen hatten Hunger Durst und die Ritter gabs auch nicht zu sehen ay! bin dann wieder in die Altstadt. ich muss sagen für mich bis jetzt die Stadt meiner Wahl. nun singt ein Mann sehr schlecht Bambolera zwischen den Tischen. Mein Mixto vegetal, ja gesund heute, geht fast nicht runter. schnell gebt dem Mann Geld damit er geht! Es geht mir gut, das Karoussel steht verlassen irgend auf einer Plaza, ich sehe es ab und an. Der Wind bringt es mehr zufällig etwas zum drhen. Es fehlt mir schon fast, das verrostete verführerische farbige böse Ding.
Abschliessendes: M hat im Grunde nichts falsches getan, nur in den letzten Wendungen hat sies für mich an die Wand gefahren. Tat unnötig weh! Ihr Herz hatte sich schlicht nicht geöffnet, ihr Herz hatte sich nicht FÜR MICH geöffnet. versucht hat sie es. Punkt. Ich habe hingegen Windfühler und Seismografen in die Ecke geschmissen und alle Fenster und Türen aus den Angeln gehoben. Damit es ja ungebremst reinhauen kann. ay wie töricht. und es kam. sämtliche Bilder hats von den Wänden weggeklappert, die vermeintlichen Trailers für zukünftiges hats umgekickt wie schlecht designte standwacklige Stehlampen. Vorhänge hängen wie zerrissene Schleier mit noch zwei, vielleicht drei Rädchen an der Vorhangsschiene. Zerbrochenes liegt auf dem Parkett, vormals vertrautes und verbindliches. Da gibts wohl nichts mehr zu kitten. Ok Anto es ist gut jetzt, es ist vorbei. Danke M führ die grossen Gefühle. Ich komm nach Hause. Ich hol den Besen raus!
Love Anto
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Antonio Albanello).
Der Beitrag wurde von Antonio Albanello auf e-Stories.de eingesendet.
Die Betreiber von e-Stories.de übernehmen keine Haftung für den Beitrag oder vom Autoren verlinkte Inhalte.
Veröffentlicht auf e-Stories.de am 26.09.2018.
- Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).
Antonio Albanello als Lieblingsautor markieren
Sex für Aktionäre
von Klaus-D. Heid
Na? Wie stehen die Aktien? Sind Aktionäre die besseren Liebhaber? Wie leben Aktionäre mit der Furcht vorm Crash im Bett? Diese und andere Fragen beantworten Klaus-D. Heid und der Cartoonist Karsten Schley.
Möchtest Du Dein eigenes Buch hier vorstellen?
Weitere Infos!
Vorheriger Titel Nächster Titel
Hat Dir dieser Beitrag gefallen?
Dann schau Dir doch mal diese Vorschläge an:
Diesen Beitrag empfehlen: