Patrick L.

DINNER FOR SINNER

Kurz nach ihrem bestandenen Juraexamen erhalten zwei befreundete Pärchen eine Einladung zu einem romantischen Wochenende in einem alten Herrenhaus auf dem Land. Sie decken sich mit einem großen Vorrat an Alkohol und Drogen ein und wollen es so richtig krachen lassen. Nur dumm, dass ihre Gastgeber sich mit ihnen das Abendessen gleich mit ins Haus liefern lassen.

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Das Fleisch wurde fein säuberlich vom Knochen getrennt und zum Einfrieren in Frischhaltefolie gewickelt. Knochen, Fett und Knorpel wurden in den Eimer geworfen. Zwei Pfund Fleisch. Das ist übriggeblieben.

„Heinrich, sei so gut und bring das hier zu den Schweinen.“

Still und mit gesenktem Kopf griff Heinrich den Henkel des Eimers und hinkte zur Tür, die aus der Küche hinaus zum Hof führte. Die kalten Augen seines Vaters folgten ihm und er spürte ihre Verachtung und Abscheu. Heinrich wiederholte die Worte seines Vaters für sich. Er sprach sie leise vor sich hin, wie ein Mantra. Diesmal würde er alles richtigmachen und seinen Vater nicht enttäuschen. Er würde sich nicht verführen lassen. Sein Geist musste diesmal standhaft bleiben, damit er das, was er getan hatte, wieder gut machen konnte. Diesmal würde Satan nicht gewinnen. Wäre da nicht dieser verführerische Geruch.

Sein Vater wusch sich die Hände unter dem dampfend heißen Wasser der Spüle und verbrauchte dabei ein ganzes Stück Seife. Eine halbe Stunde lang hatte er sich seine Hände mit der Bürste geschruppt, bis sie blutig, aufgequollen und verbrannt waren. Seine Frau würde ihm gleich die Hände verbinden. So, wie sie es immer tat. Zuvor etikettierte er den Beutel mit dem Fleisch mit dem Datum des Tages. Dann legte er es in die Kühltruhe im Keller. In ihr lagerten viele weitere Stücke Fleisch, die mit Daten versehen waren, die bis ins Jahr 1980 zurückreichten.

„Nun komm schon, wir wollen los!“

„Warte, die Bong. Wir müssen unbedingt noch die Bong mitnehmen. Ich will nicht aus einem beschissenen Eimer rauchen müssen und auch nicht aus einer von Doms improvisierten, selbstgebastelten Plastikflaschen. Du weißt doch, was dieses Scheißzeug mit unseren Meeren anstellt!“

„Dann hättest du dich nicht auf Scheidungsrecht sondern auf Umweltrecht spezialisieren sollen, du gieriger Mistkerl. Bitte, jetzt tu nicht so. Such die Bong und dann lass uns endlich los. Kala und Dominik warten unten und seine Prollkarre zieht langsam Aufmerksamkeit auf sich.“

„Hab sie!“, rief Johannes und hielt eine bunte Wasserpfeife aus Keramik triumphierend in die Höhe. „Hast du das Gras und den Sprit?“
„Denkst du auch mal an etwas anderes?“, fragte Katharina ungeduldig und vorwurfsvoll.
„Natürlich. Aber dafür haben wir jetzt leider keine Zeit, wenn du so schnell loswillst. Aber der Rücksitz des SUV von Doms Eltern hat hinten sehr viel Stauraum. Da können wir es und gemütlich machen.“

Katharina verdrehte die Augen, nahm ihren Rucksack und die beiden Sporttaschen und ging Richtung Tür. Johannes verstaute die Wasserpfeife schnell in seinem Koffer, nahm seine Taschen und eilte seiner Freundin hinterher.

„Kathi, mein Schatz, jetzt reg dich mal ab. Entspann dich. Die Prüfungen liegen hinter uns und jetzt wird alles nachgeholt. Das wird ein Traumwochenende! Das garantiere ich dir.“
Er zog die Tür hinter sich zu, schloss ab und lief Katharina nach. Sie drückte ihren Daumen mehrmals ungeduldig auf den Fahrstuhlknopf und lächelte gezwungen die Kommilitonen an, die an Ihnen vorbeiliefen und tuschelten.

„Ich will hier einfach nur weg. Ich kann diese Leute nicht mehr sehen.“, sagte sie.

„Na ja, auf der Abschlussfeier konnten sich auch alle noch einmal von deinen Titten verabschieden. Da würde ich hier auch wegwollen.“
Katharina rammte ihren Ellbogen in Johannes Rippen. Das tat weh und es war nicht bloß spielerisch gemeint. Ein unmissverständliches Zeichen für ihn, zu diesem Thema die Klappe zu halten. Der Fahrstuhl brachte sie nach unten und auf dem Vorplatz des Wohnheims sprang Kala den beiden in die Arme.

„Hey, hey, meine Süßen, kann es losgehen?“, jodelte sie übereifrig.
„Kala, bist du etwa schon betrunken?“, fragte Katharina.

„Vielleicht ganz leicht beschwipst, du Nörgeltante. Was ist los? Die Prüfungen sind um und bevor wir uns versehen, werden wir uns als megaerfolgreiche Anwälte in piekfeinen Büros die Nächte um die
Ohren schlagen und unsere Mandanten ausnehmen… ich meine „verteidigen“.“ Kala benutzte ihre Finger um die Anführungszeichen zu deuten.


Dominik stieg aus dem Wagen, öffnete den Kofferraum und half Johannes beim Einladen des Gepäcks.
„Hast du die Adresse?“

Johannes zog einen Notizzettel aus der Hosentasche.
„Ich schätze, dass wir etwa vier Stunden dorthin brauchen. Dreieinhalb, wenn ich Gas gebe.“

„Na dann zeig doch mal, was eure Karre so unter der Haube hat. Denn während du armer Kerl fährst, kann ich mir schon ein Bierchen zischen.“
Er schlug ihm kumpelhaft auf die Schulter, klappte den Kofferraum zu und ging zur Beifahrertür.

„Ladies, kann es endlich losgehen? Sagt unserem geliebten Campus zum Abschied Adieu und dann rein mit euch!“
Kala brüllte ein Wohooo und warf die Arme nach oben. Dann sprang sie Dominik in die Arme und sie küssten sich. Für Katharina sah es allerdings eher so aus, als würde sie Dominiks Gesicht essen. Sie beäugte auch Johannes skeptisch, als er seinen Arm hob und lautzischend die Dose Bier öffnete, die er dem großen Vorrat auf der Rückbank entnommen hatte. Dann stieg sie kommentarlos in den Wagen.

„Unsere neuen Gäste werden heute Nachmittag eintreffen. Ihre Zimmer sind bezugsfertig und auch alles andere ist arrangiert. Kann ich noch etwas für dich tun, Vater?“
„Nein, Adam. Ich danke dir. Geh jetzt und suche deine Schwester. Ich will, dass die ganze Familie unsere Gäste in Empfang nimmt. Wir wollen einen guten Eindruck machen.“
Adam wollte sich auf den Weg machen, zögerte aber.

„Die ganze Familie, Vater?“, fragte er dann unsicher.
Frau von Stein, die damit beschäftigt war die Hände ihres Mannes zu verbinden, unterbrach ihre Aufgabe für einen Moment und blickte ihren Mann erwartungsvoll an.

„Heinrich bleibt bis morgen Abend im Schuppen. Ich will nicht noch mal solch ein Desaster erleben.“, sagte er mit aller Härte.
Adam nickte, verließ die Küche durch den Eingang zum Flur, nahm seinen Mantel und machte sich auf den Weg, seine Schwester zu suchen. Er wusste genau, wo er sie finden würde.

„Und bring noch ein paar Sixpacks von der Tanke mit, hast du gehört?“, lallte Johannes über den Parkplatz.
„Mein Gott, wir sind in einer halben Stunde da und der Kofferraum ist noch voll mit Sprit. Kannst du dich wenigstens zusammenreißen, bis wir da sind? Ich habe nicht die geringste Lust darauf, gleich wieder umzudrehen weil uns das Hotel sofort wieder rausschmeißt.“, sagte Katharina mit lodernden Flammen in den Augen.

Kala war inzwischen ausgestiegen und suchte noch einmal die Toilette auf, obwohl sie bereits dreimal angehalten hatten, um für sie und Johannes eine Pinkelpause einzulegen. Sie waren beide bereits sehr gut dabei. Katharina fand nichts schrecklicher, als nüchtern zwischen Betrunkenen zu sitzen, aber ihr blieb nichts anderes übrig. Ihr wurde während Autofahrten so schon genug übel. Würde sie dazu noch Alkohol trinken, würde sie die ganze Fahrt über kotzen.


„Schatz, jetzt reg‘ dich bitte mal ab. Wir sind in keinem Hotel, sondern in einem…“ Johannes kramte einen Ausdruck der Reservierungsbestätigung hervor und las einen Teil vor. „…ein historisches Herrenhaus, das im Jahre 1680 von den Herren von Stein errichtet wurde. Sein Fundament bildet das Gewölbe einer Kirche aus dem 13. Jahrhundert. Der angrenzende, kleine Park mit Teich lädt zu Spaziergängen ein und im nicht weit entfernten Naturschutzgebiet kann der Sternenhimmel beim romantischen Lagerfeuer beobachtet werden. Der Weinkeller besteht…“

„Ist ja gut, du brauchst mir nicht die ganze Broschüre vorzulesen. Ich will nur, dass du dich ein bisschen zusammenreißt. Wir haben noch genug Zeit zum Feiern.“
Katharinas Augen wurden sanfter, sie rückte ein Stückchen näher an ihn heran und sie küssten sich. Johannes legte die Broschüre beiseite und strich Katharina zärtlich eine ihrer langen, blonden Strähnen aus dem Gesicht.

„Na gut. Du hast ja recht. Morgen Abend kuscheln wir beide uns in den Doppelschlafsack und sehen uns Sternenschnuppen an.“
Katharina legte ihren Kopf in seine Hand und ließ sich sanft über ihre Wange streicheln.

„Ich habe dir gesagt, dass du verschwinden sollst, du schmieriger Penner!“
Das Aggressive und die Härte in Dominiks Stimme ließ Katharina auf der Sitzbank zurückschrecken. Seine Stimme drang von der Tankstelle aus zu ihnen. Johannes drehte sich ruckartig um. Sein Freund schien sich mit jemanden zu streiten. Das durfte er nicht verpassen. Hastig und in schuljungenartiger Vorfreude drückte er Katharina beiseite und sprang aus dem SUV.

„Hey, pass doch auf! Wieso musst du dich immer einmischen!“ Aber er nahm ihre Stimme gar nicht mehr wahr. Wie immer. Sie schluckte einen stummen Schrei hinunter und lief ihm nach. Wie immer.

Adam schlug gegen die Zimmertür des Hotels. Das Stöhnen des Mannes drang bis nach draußen in den Flur. Adam hat es nie verstanden. Er wollte es auch nicht verstehen. Dieser Mann hörte sich an wie ein Ochse, wie das Rindvieh, dass er in seiner Kindheit vor sich herführen musste.

Adam schlug wieder gegen die Tür. Diesmal lauter und kräftiger. Das Stöhnen wurde lauter. Ein jetzt affenartiges Geschrei folgte. Dann stille. Adam hörte Schritte, die sich der Tür von innen näherten. Die Tür öffnete sich und in Reizwäsche aus schwarzem Leder, High-Heels und mit einer kleinen Peitsche bewaffnet stand sie vor ihm. Sie trug eine Perücke aus langem, dunkelblondem Haar und sie hatte sich das Makeup anscheinend mit einer Spritzpistole aufgetragen.

Adam sah sie für einen Moment stumm und enttäuscht an. Brunhilde kannte diesen Blick nur zu gut. Ihr Bruder hatte sie noch nie anders angesehen.
„Unsere Gäste treffen bald ein. Wasch dich, zieh dich um und schmier dir dieses Zeug aus dem Gesicht.“ Adam schüttelte den Kopf, strafte sie mit einem verachtenden Blick und ging.

Brunhilde belächelte die Prüderie ihres Bruders. Sie verachtete ihn ebenso sehr wie er sie. Nur das Fleisch hielt sie zusammen. Sie drehte sich wieder um und warf die Tür hinter sich zu. Aus dem Raum schallte ein Peitschenschlag, gefolgt von einem lauten Aufschrei.

„Halt die Klappe!“, schrie Brunhilde und weitere Schläge hallten wie Pistolenschüsse durch den Korridor; gepaart mit den Schreien von Schmerz und Lust.

„Dom, das war erste Sahne! Echt großartig!“, prustete Johannes und öffnete zwei Dosen Bier. Eine für sich, eine für seinen Freund, der gerade einen obdachlosen jungen Mann hinter der Tankstelle zusammengeschlagen hatte.

„Ihr seid widerlich! Wisst ihr das?! Richtig widerlich!“, sagte Katharina, verschränkte ihre Arme und blickte aus dem Fenster.
Sie hoffte, dass der Junge bald Hilfe bekommen würde, da sie doch irgendwo im nirgendwo unterwegs waren.
„Er hat nichts getan!“, beschwerte sich Kala.
„Er hat dich angemacht und dann ist er auch noch frech geworden. Ich hasse diese minderwertigen Subjekte. Die sind zu nichts zu gebrauchen!“
„Wird er nicht zur Polizei gehen?“, fragte Johannes mit einmal besorgt.

„Ach was! Hast du ihn dir nicht genau angesehen. Der Penner war auf Droge. Bis der sich ausgenüchtert hat und bei den Bullen ist, weiß er doch von gar nichts mehr. Lasst uns jetzt aufhören darüber zu diskutieren. Es hat Spaß gemacht. Jetzt ist aber auch gut. Wir sind in fünf Minuten da. Hier ist schon die Abfahrt. Prost!“
Dominik nahm die Ausfahrt auf einen holprigen Weg, exte seine Dose und warf sie gegen das Willkommensschild: Willkommen auf den Ländereien der von Steins. Lassen Sie Ihre Seele baumeln!

„Lass mich!“, fauchte Brunhilde ihren Bruder an, der an ihrem Blazer und ihrer Bluse herumzupfte, bis auch alles perfekt saß.
Herr und Frau von Stein standen neben ihnen, bereit, ihre Gäste zu empfangen. Sie standen dort seit zwei Stunden und blickten stur auf die Tür aus schwerer, dunkler Eiche, die seit über dreihundert Jahren ihre Gäste empfing. Dann erklang das helle Leuten der Türklingel. Die Gäste waren eingetroffen. Adam trat vor, zog sich seinen Anzug zurecht und öffnete die Tür.
„Willkommen.“

Mit offenem Mund betrachteten Dominik, Kala, Johannes und Katharina die seltsamen Menschen, die vor ihnen standen. Der hagere, blasse Mann mit dem durchdringenden Blick trat neben den jüngeren Mann, der sich auffällig Mühe gab, ein heiteres Grinsen zum Besten zu geben. Es wirkte eher krank und debil, weil seine Augen einen tiefen Ernst ausstrahlten.

„Und unseren herzlichsten Glückwunsch, dass Sie die erlesenen Gewinner des diesjährigen Preisausschreibens seid.“, fügte der ältere Mann mit einem kalten Lächeln hinzu.
Die vier Studenten blickten einander unsicher an. Dominik machte den Anfang und trat ein. Er zwang sich ein Lächeln ab und räusperte sich, um den Klos, der ihm im Hals steckte, loszuwerden.

„Hi, ähm, guten Abend. Ja, wir sind wohl die Gewinner. Danke. Wirklich sehr nett haben sie es hier. Wir freuen uns auch wirklich sehr, dass wir gewonnen haben. Wir dachten erst, es wäre Spam und haben deswegen die Mail gelöscht. Gut, dass sie noch einmal angerufen haben. Sonst hätten wir es glatt verpasst.“
Seine Freunde folgten Dominik hinein und stellten ihr Gepäck ab. Brunhilde nahm einen Rollwagen, der neben der großen Wendeltreppe stand, die in die oberen Etagen führte und trat an die Gäste heran.

„Das Gepäck stellen wir hierauf und ich bringe es mit dem Lastenaufzug gleich in ihre Zimmer.“
Sie nahm das Gepäck an sich. Johannes fiel ihr einladendes Dekolletés auf, als sie sich neben ihm hinunter beugte und seinen Rucksack an sich nahm. Sie verharrte kurz in der Position und blickte ihm mit einem verführenden Lächeln in die Augen. Er fühlte sich ertappt, hielt ihrem Blick aber stand und lächelte verlegen und angetan zurück. Als sie sich von ihm abwandte, spürte er, wie sie ihm ganz unauffällig in den Schritt griff. Er zuckte kurz zusammen. Katharina wunderte sich, was auf einmal mit ihm los war. Sie folgte seinem Blick, der auf Brunhildes Rundungen haftete, als sie das restliche Gepäck auf den Rollwagen lud.
„Folgen Sie mir doch bitte.“, sagte Adam mit seiner angenehmen, weichen Stimme. „Ich zeige Ihnen Ihre Zimmer.“

Sie gingen, geführt von Adam, die Treppe im Foyer hinauf. Sie waren bereits von dem großen Anwesen mit seinen gepflegten Gärten und Anlagen beeindruckt gewesen. Die künstlerische Fassade des Herrenhauses selbst hatte ihnen die Sprache verschlagen. Johannes und Kala vergaßen sogar fast ihren Rausch. Durch die vielen Bilder, Möbel, Statuen und Vitrinen mit unterschiedlichen antiken Kunstgegenständen fühlten sie sich eher wie in einem Museum als in einem Hotel. Aber dennoch: das ganze Ambiente war nicht wirklich auf Gäste ausgerichtet. Die neuen Gäste fühlten sich, als würden sie durch einen verbotenen Keller geführt werden. Alles war von einer unheimlichen Stille belegt.

„Da sind wir auch schon. Die Zimmer liegen direkt nebeneinander. Sollten Sie etwas wünschen, klingeln sie einfach.“
„Gibt es eigentlich gar keine anderen Gäste? Es ist so still hier.“, stellte Kala fest. Ihr Blick suchte verzweifelt nach etwas Lebendigem in diesem Haus.
„Nun, es ist Herbst. Die Saison ist vorbei. Es kommen nicht so viele Gäste wie im Sommer. Sie sind in der Tat die einzigen. Deswegen ist auch nur unsere kleine Familie über das Wochenende vor Ort.

Der Rest des Personals hat frei und steht auf Abruf bereit.“

Sie betraten gemeinsam das Zimmer, in dem Brunhilde bereits das Gepäck abgelegte hatte.

„Ich hoffe es ist alles zu Ihrer Zufriedenheit.“ Sie deutete auf einen Beistelltisch, auf dem ein Kübel mit eisgekühltem Champagner stand.
„Eine kleine Erfrischung. Ein edler Tropfen als Aperitif vor dem Dinner.“
Adam gab den Männern die Zimmerschlüssel in die Hand.

„Ihre unvergessliche Zeit beginnt in einer Stunde im Speisesaal mit ihrem Fünf-Gänge-Menü. Wir haben Ihre Wünsche erhalten und hoffen, dass wir Ihre Gaumen ganz nach Ihrem Geschmack verwöhnen werden.“
Adam verabschiedete sich höflich, nickte ihnen zu und ging. Auch Brunhilde verabschiedete sich. Aber nicht, bevor sie Johannes unauffällig einen kleinen Zettel in die Hand drücken konnte.


*****


„Yeah, was sagt ihr?! Ist das was?!“, rief Dominik und entkorkte den Champagner mit einem großen Knall. Der Schaum sprudelte zu Boden.
„Mann, pass auf, du verschüttest das ganze gute Zeug.“, sagte Johannes.
„Ach, gewöhn‘ dich schon mal dran. Bald machen wir fett Kohle und dann gibt es dieses edle Gesöff en masse.“
„Nicht, wenn dich der Junge, dem du gerade die Scheiße aus dem Leib geprügelt hast, anzeigen wird!“, mahnte Katharina ernst.

Dominik hielt sein Glas erst noch zum Anstoßen bereit. Verzog dann aber seine Miene und kippte es in einem Schluck runter.
„Verdammt, musst du uns alles vermiesen, du alte Zicke? Der Penner hats verdient. Er hatte sich an Kala rangemacht.“
„Ist gar nicht wahr.“, warf Kala ein.
„Johannes, kannst du deinem Freund nicht mal einen Maulkorb anlegen?“, fragte Katharina ihren Freund, aber dieser war im Geiste gerade ganz woanders. Es lag vermutlich an der Nachricht, die er heimlich zugesteckt bekommen hatte.
„Was? Oh, ja… Ich habe etwas im Auto vergessen, bin gleich wieder da.“, sagte er und verschwand. Katharina rief ihm nach, aber er war weg. Sie riss Dominik wütend die Champagnerflasche aus der Hand, setzte an und nahm einen tiefen Schluck. Kala gab wieder ein Wohooo von sich und schwang ihre Arme nach oben.
„So gefällst du mir schon besser!“, sagte Dominik.

Eine Etage höher, am Ende des Korridors in einer Abstellkammer stand Johannes mit heruntergelassener Hose und offenem Hemd vor einer Kommode, auf der sich Brunhilde platziert hatte. Er war der Wegbeschreibung auf der Notiz gefolgt, die sie ihm in die Hand gedrückt hatte. Sie hatte ihn in die Kammer gezerrt und bestimmte schnell und kompromisslos, was passieren sollte.
„Machst du so etwas öfter mit euren Gästen?“, stöhnte er zwischen den schnellen, ruckartigen Stoßbewegungen.
Als Antwort bekam er eine Backpfeife.
„Halt deine Klappe und fick mich!“

Johannes dachte, er hätte es mit einer schwer gestörten Frau zu tun und sollte so schnell wie möglich dort weg. Aber etwas Bestimmtes drängte ihn dazu, weiter zu machen. Und zwar heftiger als zuvor. Seinen Verstand hatte er bereits vor der Fahrt an den Nagel gehängt. Alkohol und willenloser Trieb machten aus ihm eine Marionette für Brunhildes Lustspielchen.

„Wo bleibt er nur? Ist auch egal. Ich will mich umziehen und dann hol ich euch zum Essen ab, okay?“
Katharinas Zunge fühlte sich schwer an und ein bitterer Geschmack hatte sich in ihrem Mund ausgebreitet. Der Champagner war ihr nicht besonders bekommen. Dazu wurde ihr auch noch schwindlig.

„Ich glaube, ich brauche ein Glas Wasser. Mir geht es nicht so gut.“
Ihr Sichtfeld schränkte sich ein und an allen Seiten begannen kleine Sternchen zu flackern. Ihr Kreislauf sackte ab und sie hielt sich an der Wand fest.
„Leute, irgendetwas…“

Nur noch schemenhaft nahm sie war, wie Kala bereits reglos auf dem Bett lag. Dominik schwankte und fasste sich an die Stirn. Dann brach er zusammen und riss den Beistelltisch mitsamt Eiskübel um. Panik durchflutete Katharinas Gedanken, aber die Welt um sie herum wurde schon stiller und sie fiel in die Finsternis.

Johannes würde einfach sagen, dass er sein Handy im Wagen vergessen hatte. Es war zwar die ganze Zeit in seiner Hosentasche gewesen, aber egal. Niemanden würde es kümmern. Vor der Zimmertür vergewisserte er sich nochmal, ob sein Hemd wieder ordentlich in der Hose steckte. Er würde sofort unter die Dusche gehen und Katharina würde dann nicht das Geringste mitbekommen. Dominik würde er später die ganze Geschichte erzählen. Ein kleiner, abgefahrener Seitensprung. Was soll’s?
„Hey Leute, da bin ich wieder. Habe ich irgendetwas verpasst?“

Er trat durch die Tür und war starr vor Schreck. Seine Freunde lagen bewusstlos auf dem Boden. War das ein Scherz? Er wollte zu Katharina laufen, aber ein dumpfer Schlag, der ihn am Hinterkopf traf, zwang ihn zu Boden. Er war benommen, fasste sich an den Kopf. Er betrachtete seine Hand - Blut. Er drehte seinen Kopf und blickte in die Augen seines Vollstreckers. Es war Brunhilde. Sie hielt einen Kerzenleuchter in beiden Händen, lächelte wie eine Hyäne und schlug mit dem schweren Sockel in Johannes Gesicht. Mit einem Knacken und Knirschen fiel Johannes zu Boden. Der Teppich sog sich mit dem Blut voll, das Johannes aus Mund und Nase troff.

„Was ist das für ein Lärm?!“
„Es ist Heinrich, Vater. Er wird hungrig sein.“
„Geh zu ihm, Adam. Beruhige deinen Bruder. Sag ihm, dass es bald so weit ist. Wir bereiten alles für das Ritual vor.“ Der Vater polierte mit größter Sorgfalt und höchster Konzentration einen langen, spitzen, antiken Dolch. „Und bring das Mädchen mit. Das nüchterne von den beiden. Wir dürfen ihm keinen vernebelten Geist anbieten. Er würde sich betrogen fühlen und uns bestrafen.“
Adam nickte und verließ das Kaminzimmer.

Brunhilde brachte alle vier mithilfe des Gepäckwagens in den Keller. Die Bewusstlosen wurden auf Stühle gesetzt, dann gefesselt und geknebelt.
Einer nach dem anderen erwachte. Die Wirkung des Betäubungsmittels, das mithilfe einer Spritze von Brunhilde durch den Korken der Champagnerflasche injiziert worden war, ließ langsam nach.

Desorientiert und benommen nahm der dunkle Raum langsam Konturen an. Sie saßen im Kreis unter einer einfachen Glühlampe, die von der niedrigen Decke baumelte. Als sie ihre Fesseln bemerkten, wollten sie schreien, aber ihre Schreie verstummten in dem dicken Stoff, der um ihre Münder gewickelt war. Sie waren jetzt wieder ganz wach und blickten einander hilflos an. Panik quoll aus ihren Augen. Sie wanden sich und versuchten vergeblich sich aus ihren Fesseln zu befreien, aber Brunhilde hatte sehr gute Arbeit geleistet. Sie durchwanderte geduldig den Schatten; verharrte hinter Johannes und streichelte sein Haar. Die anderen sahen sie erwartungsvoll und tief verängstigt an. Sie beugte sich hinunter zu seinem Ohr und flüsterte, aber immer noch laut genug, dass die anderen es hören konnten.


„Es ist sehr, sehr schade. Es hat dort oben mit dir in der Kammer so viel Spaß gemacht. Ich kann dich immer noch in mir fühlen.“ Dann leckte sie an seiner Wange entlang und blickte Katharina gehässig in die Augen. Katharina sah ihn mit ihrem verweinten Gesicht an und schüttelte enttäuscht und zutiefst verletzt den Kopf.

Sie alle versuchten, aus diesem Alptraum endlich aufzuwachen. Schritte näherten sich. Sie kamen eine Treppe hinunter und eine Gestallt trat aus dem Schatten hervor. Es war Adam. Er warf einen strengen Blick auf seine Schwester. Kala blickte an Adams Seite hinab, bis ihre Augen an dem glänzenden Gegenstand hängen blieben, der sich in seiner linken Hand befand. Kala schrie und zerrte so fest sie konnte an ihren Fesseln. Jetzt bemerkten die anderen auch den Gegenstand. Nur Katharina nicht, denn Adam stand hinter ihr. Er zückte das Messer und dann schrie auch Katharina in ihren Knebel hinein. Tränen flossen in Strömen aus ihren Augen. Dann schnitt Adam ihr die Fesseln an den Fußknöcheln durch, die sie an die Stuhlbeine band. Grob packte er sie unter der Achsel, zog sie zu sich hoch und hielt ihr das Messer an die Kehle.

„Bitte, mach keine Anstalten dich loszureißen oder das hier steckt in deinem Hals. Wenn du verstanden hast, dann nicke.“
Katharina nickte vorsichtig. Ihre Freunde stöhnten und jammerten und versuchten sich weiterhin von den Fesseln zu befreien. Aber ihre Freundin verschwand mit Adam in der Dunkelheit und ihre Schritte entfernten sich die Treppe hinauf.

Adam führte Katharina in das Kaminzimmer, dass rechts neben dem Foyer und hinter einer weiteren, alten Doppeltür verborgen lag. Die hohen Fenster waren mit schweren Vorhängen verdunkelt. Es war die Hölle. Sie musste es sein. Das Feuer im Kamin warf tanzende Schatten an die vertäfelten Wände und die Hitze war nahezu unerträglich. Im Schatten erkannte Katharina jetzt zwei weitere Personen. Herr und Frau von Stein. Sie standen wie stumme Wächter neben einem großen, schweren Tisch aus dunklem Holz. Nein, es war kein Tisch. Es war ein Altar - und auf ihm waren metallene Schellen angebracht. Katharina schrie und versuchte sich loszureißen. Das Messer an ihrer Kehle war ihr nun egal. Frau von Stein schritt auf sie zu und half ihrem Sohn, sie zum Altar zu zerren. Katharina war zu schwach, um sich loszureißen. Beide hatten enorme, fast übernatürliche Kräfte.

Der Vater wandte sich dem Feuer zu und zückte den Dolch, den er dann mit beiden Händen emporhob und dabei unverständliche Worte in einer fremden Sprache aufsagte. Sein toter Blick wanderte, wie in Trance, hinauf zu einem Gemälde, dass sich über dem Kamin befand. Katharina folgte dem Blick und erst jetzt sah sie die darauf abgebildete, bestialische Gestalt. Noch nie in ihrem Leben hatte sie so etwas Grauenhaftes gesehen.
Sie schrie und wehrte sich, aber es gelang ihr nicht, sich loszureißen. Auch die Frau und der Sohn sagten immer wieder Worte in dieser fremden Sprache auf und murmelten es wie ein Mantra vor sich hin.
Sie standen nun vor dem Altar. Hinter Katharina tauchte eine weitere Gestalt auf. Die Schwester mit ihrem diabolischen Lächeln. Dann griff Brunhilde sie an den Beinen. Gemeinsam hievten sie Katharina auf den Altar und fesselten sie. Der Vater trat nun vor den Altar und erhob den Dolch. Adam löste den Knebel. Katharina schrie. Ihr Schrei schallte durch das ganze Haus und drang durch jede Kammer und jeden Raum. Der Vater sprach laut letzte Worte, die er an das abscheuliche Gemälde richtete. Adam riss Katharina das Hemd auf. Katharina wusste es. Sie würde sterben. Er würde ihr gleich den Dolch in das Herz rammen. Sie hörte auf zu schreien, atmete schwer und blickte dem Vater in die toten Augen. Sie erwartete ihr Schicksal. Sie wartete darauf, dass der Dolch endlich auf sie hinabfiel.

Aber es geschah etwas anderes. Die schwere Eingangstür wurde plötzlich aufgestoßen. Männerstimmen riefen etwas. Schüsse fielen. Gefolgt von Geschrei. Katharina sah jetzt viele Schatten, die sich aus allen Richtungen näherten. Sie hörte, wie weitere Türen aufgestoßen und Fenster eingeschlagen wurden. Weitere Schüsse. Dann sah sie wieder hinauf zum Vater. Aber nur noch ein blutiger, dunkelroter Brei war an der Stelle seines Gesichts. Sein Körper sackte über ihr zusammen. Die Frauen schrien. Weitere Schüsse. Lichter von Taschenlampen. Brunhilde und Adam waren aus ihrem Sichtfeld verschwunden. Dunkle, fremde Gestalten tauchten vor Katharina Augen auf und lösten die Schellen. Sie halfen ihr auf. Sie redeten auf sie ein. Es waren Polizisten.

„Sind sie verletzt? Bleiben sie ruhig, die Ärzte kümmern sich um sie. Ganz ruhig. Es wird alles gut.“, sagte ein Mann in Uniform zu ihr.
Katharina blickte auf die Leichen von Frau von Stein und ihrer Tochter. Adam lebte noch, er war an der Schulter verwundet und die Polizisten legten ihm Handschellen an.
„Meine Freunde sind gefesselt im Keller.“, sagte Katharina kleinlaut und völlig paralysiert.
„Meine Kollegen sind unterwegs. Wir haben sie gleich befreit.“, sagte der Polizist.

Aus dem Flur drang ein entsetzliches Geschrei. Katharina hörte Kalas Stimme heraus. Aber auch eine Stimme, die sie nicht zuordnen konnte. Dann fielen weitere Schüsse. Der Polizist brachte Katharina eilig zusammen mit zwei weiteren Männern hinaus, vorbei an Adam. Katharina hörte noch, wie er mit tiefer Trauer unterlegt einen Namen sagte: Heinrich.
Vor dem Haus erhellten Scheinwerfer und Blaulicht die Nacht.

Katharina stand unter schwerem Schock. Ein Polizist brachte sie zu einem Krankenwagen, der sie direkt in das Krankenhaus brachte. Sie rief nach ihren Freunden. Aber die Sanitäter konnten ihr keine Informationen geben. Sie gaben ihr ein Beruhigungsmittel.
Im Krankenhaus kam ein Polizist in ihr Zimmer. Diesmal in Zivil.

„Wie geht es Ihnen?“, fragte er und setzte sich zu ihr auf die Bettkante.
„Besser.“ Sie trank einen Schluck Wasser. Ihr Mund war schrecklich trocken.
„Ihre Eltern sind hierhin unterwegs. Sie werden in etwa zwei Stunden hier sein.“
„Wie geht es meinen Freunden?“, fragte sie.
Der Polizist schluckte schwer und Katharina sah in seinen Augen, dass etwas nicht stimmte. Ihre Lippe fing an zu beben und Tränen sammelten sich in ihren Augen.
„Ihre Freunde Dominik und Kala sind wohl auf. Sie können sie bald besuchen.“
„Johannes? Was ist mit Johannes?“
Der Polizist schwieg.

Katharina fing an zu weinen und zu schreien. Sie wurde hysterisch. Schwestern kamen, um sie zu beruhigen. Der Polizist verließ das Zimmer. Er würde an diesem Abend keine Antworten mehr von ihr erhalten. Auch nicht von den anderen Beiden. Er würde es morgen noch einmal versuchen. Er bezweifelte aber, dass sie Klarheit in diese Geschichte bringen werden.

Er ging den Fall noch einmal durch: Um Fünf Uhr nachmittags war ein Notruf eingegangen. Ein paar Jugendliche hätten einen Obdachlosen auf dem Parkplatz einer Tankstelle zusammengeschlagen. Eine Streife ging der Sache nach, fand den Obdachlosen, nahmen seine Aussage auf und fanden eine Broschüre auf dem Parkplatz, wo ihr Wagen gestanden hatte. Ein Hotel in der Nähe. Sie gingen den Hinweis nach und sahen rein zufällig durch die Fensterscheiben des Eingangsportals, wie eine junge Frau mehrere Personen auf einem Gepäckroller durch den Vorraum des Hotels zog. Die zuständigen Beamten forderten Verstärkung an und stießen auf ein, anscheinend satanisches Ritual. Die jungen Studenten konnten sie befreien. Bis auf einen jungen Mann.

Das Mädchen, Katharina, konnte sie gerade noch rechtzeitig retten. Doch im Keller wurde das Einsatzteam mit dem schieren Entsetzen konfrontiert. Ein Sektenmitglied hatte begonnen eine der Geiseln zu verspeisen. Die Ermittler trafen zu spät ein. Das Opfer hatte bereits zahlreiche Stich- und Schnittverletzungen. Teile seines Halses und seines Gesichts waren herausgeschnitten und bereits verspeist worden. Die Beamten erschossen den Täter mit dem Namen Heinrich. Er war der jüngste Bruder der Familie von Stein. Nur der älteste Sohn namens Adam hatte überlebt.
Das Anwesen wird weiter durchsucht. Die Familie musste bereits seit Jahrzehnten Opfer zu sich gelockt haben, um sie in einem satanischen Ritual zu töten. Eine Kühltruhe wurde im Kellern gefunden. Es wird davon ausgegangen, dass es sich bei ihrem Inhalt um Menschenfleisch handelt.

 

 

ENDE

 

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 28.09.2018. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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