Dienstagabend! Das Telefon läutet. Es ist einer seiner immer seltener gewordenen Anrufe in den letzten Tagen, Wochen. „Hi, wie ist es mit Freitagabend, da könnten wir bei dieser Hitze ja zusammen schwitzen,
ich ruf Dich morgen noch mal an.“
Sie wartet, aber es folgt kein weiterer Anruf, keine SMS oder Mail, keine Antwort auf ihre per SMS gestellte Frage, ob es bei dem Treffen bleibt.
Wie schon so oft in ihrer “Beziehung“ und an den beiden Wochenenden
zuvor, einfach sitzen gelassen. Ohne Kommentar oder Entschuldigung.
Den ganzen Tag, nur gewartet und gehofft. Ihr Stolz lässt es nicht zu, ihm hinterher zu telefonieren. Wohin auch, zu hause läuft der Anrufbeantworter und das Handy ist abgeschaltet.
So wird es später Abend und Zeit ins Bett zu gehen. Ruhelos und einsam wälzt
Sie sich hin und her, voller Gram und auch Wut.
Die Gedanken fahren Karussell und überschlagen sich , der Schlaf will nicht kommen. In Gedanken legt sie sich zurecht, was sie ihm alles sagen wird und letztendlich doch nicht macht.
Warum nur tut er das immer wieder und warum lässt sie sich das bieten?
Endlich gegen 4.00h in der Früh schläft sie ein, um am anderen Morgen wie eine
Bleiente aus den Federn zu kriechen..
Zäh zieht sich der Tag in die Länge, kein Zeichen von ihm. Nicht am Samstag, nicht am Sonntag. Dabei weiß er, dass sie dringend mit ihm reden möchte, persönlich, nicht am Telefon oder per Mail.
Es arbeitet doch kein Mensch 24 Stunden am Tag und auch noch an den Wochenenden.
Warum nur behandelt er sie so, wo er doch andererseits immer wieder betont,
wie sehr er sie liebt. Das soll Liebe sein?
Nein, die gequälte Seele bäumt sich auf. Sie schreibt ihm, dass es so nicht weiter gehen kann, nicht länger will sie seine Marionette sein, mit der er nach Belieben
spielen kann. Nach einer Woche noch immer keine Reaktion.
Das ist das traurige Ende, ohne ein offenes Wort, ohne Anstand.
Sie wird hier ihre Zelte abbrechen, dieser Stadt den Rücken kehren, Entfernung zwischen sich und ihn bringen.
Sie hat den Glauben und das Vertrauen verloren.
Die Rechte und die Verantwortlichkeit für diesen Beitrag liegen beim Autor (Katja Sarnes).
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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 02.08.2003.
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