Olaf Lüken

Wissenswertes um den Wein II

Wie der Mensch beinahe zum ersten Schoppen gekommen wäre.Vor etwa 5000 Jahren fiel in der persischen Landschaft die Weintrauben-Lese recht verschwenderisch aus, sodass die üppigen Saftvorräte schnell aufgefüllt waren und dunkelrote Traubenberge überall in der Gegend herumlagen. Früher wurden Überschüsse als Dünger unter den Boden gegraben.  Der persische König Dschamschid und Tochter Arnewas wiesen ihre Untertanen an, alles Geerntete unmittelbar zu verbrauchen. Verschwendungssucht war nicht nur out, sie galt als Sakrileg. König und Tochter gingen mit gutem Beispiel voran und ließen ihre Ernten in den Palast bringen. Schon nach kurzer Zeit begann der Gärungsprozess. Es faulte, brodelte und stank. Die Gerüche wehten durch den Palast. Die Erklärung ließ nicht lange auf sich warten. Böse Zungen warnten vor noch böseren Geistern. Die Konsequenz ? Alle königlichen Keller mitsamt der Maische waren ab sofort für alle  tabu.

Appellation d'Origin Shiraz - der erste Wein. Es kam der Tag, als Königstochter Arnewas eines Tages heimlich in den Keller  mit der Absicht stieg, ihrem Leben ein Ende zu machen. Ständig von Migräne geplagt, wollte sie sich mit jenem roten Rebensaft vergiften, dessen grauenvoller Gestank ständig durch die geschlossenen Kellerräume wehte. Die Mär will wissen, dass  die Königs -tochter Becher für Becher Zug um Zug leerte. Die Geschichtsschreibung schweigt sich über ihre Migräne weiter aus, wohl aber überliefert sie, dass  eine ausgelassene Fröhlichkeit den Hof erfasste, der auch vor König und Entourage keinen HALT machen wollte. Und weil alle Geladenen fröhlich becherten und sich beim Trinken blendend verstanden, nannten sie das Getränk "Vinum" = Freude und fügten gleich noch das Wort "Shiraz"  hinzu. Damit sollten potenzielle Freunde jenseits  der Grenze auf den neuen Zaubertrank aufmerksam gemachten werden. Seit dieser Zeit heißt der Wein und sein erstes Label: Appellation d'Origin Shiraz." Auf den ersten Blick erkennt man den Trank an seiner nahezu schwarze Farbe.

Magie und Wein: 3030 Jahre später: Jesus verwandelt bei der Hochzeit zu Kanaa Wasser in Wein. Zwölf Monate danach kommt es zum Abendmahl mit seinen Jüngern. Die Gefäße waren wieder mit Rotwein gefüllt, während die Bibel in Noah (AT)  ihren ersten Weinmacher sieht.

Im Jahr 641 n.Chr. herrschte in Persien nach der Machtübernahme durch die Muslime ein striktes Weinverbot. Das damit verbundene Alkoholverbot wurde nicht nur ignoriert; es wurden ungeachtet dessen, weiter Weine produziert und mit Freude getrunken. Selbst die Richter fällten ihre Urteile oft unter hochprozentigem Einfluss. Von den Räten mussten diese Urteile häufig später im nüchternen Zustand bestätigt bzw. aufgehoben werden. Zu den bedeutenden Anlässen gehörte der Rotwein auf den Tisch, wenn auch hinter verschlossenen Türen.

Ist Wein noch gesellschaftsfähig ? Wie die Zahl der Weine steigt von Tag zu Tag auch ihr internationaler Charakter. Die Wein-Community wächst rasant und auch die Zahl ihrer Kenner und Propheten. Wo früher bei den zahlreichen Events noch das Bier dominierte, bestimmen heute Weine als Seccos, Schaumweine oder Champagner die Auswahl der Kaltgetränke. Sie werden  kalt, gekühlt oder einer bestimmten Temperatur angepasst, serviert. Manche Weine werden sogar handwarm gereicht, wenn zum Beispiel der Portwein ins Spiel gerät. Das Thema "Wein" ist gesellschaftsfähig geworden, wie die gekonnte Zubereitung eines Menues, wenn wir den Vertretern der nouvelle couisine vertrauen dürfen.


(c) Olaf Lüken (2018)

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Veröffentlicht auf e-Stories.de am 23.10.2018. - Infos zum Urheberrecht / Haftungsausschluss (Disclaimer).

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